Tierschutz

Für ein tierfreundliches Osterfest

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Braune Hühnereier (Foto: dpa)

Ein Kaninchen als Geschenk zu Ostern? Bitte im Freiluftgehege mit Artgenossen. Bunte Eier im Nest? Nach Möglichkeit aus ökologischer Erzeugung oder Freilandhaltung. Unter Einhaltung von einigen tierfreundlichen Bedingungen wird das Osterfest für alle zu Freude.

Kleine Entscheidungen können einen Beitrag zu einem tierfreundlicheren Osterfest leisten. Davon ist die Landesbeauftragte für Tierschutz, Dr. Julia Stubenbord, überzeugt. Dies trifft nicht nur auf den viel diskutierten Fleischkonsum zu, auch beim Kauf von Eiern und eierhaltigen Produkten können Tiere geschützt werden.

„Beim Kauf von Eiern bedeutet das, auf tiergerechte Haltungssysteme wie Bio- oder Freilandhaltung zu setzen. Diese sind an der Ziffer 0 (Eier aus ökologischer Erzeugung) bzw. an der Ziffer 1 (Eier aus Freilandhaltung) zu erkennen, die dem auf dem Ei angebrachten Erzeugercode der Herkunfts- und Betriebsnummer vorangestellt ist“, erklärt Stubenbord. „Knifflig wird es bei bereits gefärbten Eiern, auf denen die Haltungsform nicht verzeichnet ist. Denn gekochte und vorgefärbte Eier müssen nicht wie alle anderen Schaleneier mit einem Stempel gekennzeichnet werden. Bei industriell gefärbten Ostereiern werden häufig immer noch Eier von Legehennen aus Käfighaltung verwendet“, erläutert Stubenbord und rät daher, Eier selbst zu färben.

Der falsche Osterhase

In guter alter Tradition bringt in Deutschland der Osterhase die Eier. Oft ist der Osterhase jedoch gar kein Hase, sondern ein Kaninchen. In der Werbung für Schokoladenhasen hoppeln junge Kaninchen über grüne Wiesen, die mit dem Kindchenschema den Zuschauer entzücken sollen. „Kaninchen sind beliebte Heimtiere für Kinder“, so die Tierärztin. „Allerdings sind Kaninchen keine Kuscheltiere und haben hohe Ansprüche an die Pflege und Haltung. Zum Beispiel sind sie sehr sozial und dürfen daher nicht einzeln gehalten werden. Das Gehege sollte ausreichend groß und mit Rückzugsmöglichkeiten versehen sein. Zusätzlich benötigen die Tiere, geschützt vor potentiellen Gefahrenquellen wie Elektrokabel, täglichen Auslauf. Am besten für die bewegungsfreudigen Tiere ist eine Außenhaltung, denn Kaninchen können ganzjährig im Freien gehalten werden“, führt Stubenbord aus. Viele Kaninchen würden immer noch wie vor 20 Jahren einzeln in zu kleinen Käfigen, welche man immer noch in vielen Zoogeschäften kaufen könne, im Kinderzimmer gehalten.

In Deutschland gibt es aber keine verbindlichen Mindestanforderungen an Haltungssysteme für Heimtiere, an denen sich zum Beispiel Kaninchenhalter orientieren können, wie in der Schweiz und in Österreich. „Wir und viele weitere Experten fordern daher seit Langem eine Heimtierverordnung mit dem Schwerpunkt der verbindlichen Mindestanforderungen, um das Tierwohl unserer Heimtiere in Deutschland zu erhöhen“, so Stubenbord abschließend mit dem Verweis auf den Entwurf einer solchen Heimtierverordnung und einer diesbezüglichen Veröffentlichung der Stabsstelle.

Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Tierschutz

Vorschlag für eine Tierschutz-Heimtierverordnung

Heimtierverordnung – eine Chance für mehr Tierwohl in Deutschland

Weitere Meldungen

Garten- und Weinbau
Landwirtschaft

Auszahlung der EU-Frostbeihilfen

Bio-Musterregion Freiburg
Tierschutz

Kontrolluntersuchungen von Rindern auf IBR/IPV

Gefärbte Eier stehen in einer Palette (Foto: © dpa)
Verbraucherschutz

Österliche Lebensmittel im Fokus der Untersuchungsämter

Eine Frau isst in einer Kantine zum Mittag. (Foto: © dpa)
Ernährung

Modellprojekt für Bio-Verpflegung in Klinik-Kantinen

Ein Landwirt lässt auf seinem Bauernhof Pferde auf die Weiden laufen (Bild: © picture alliance/Daniel Bockwoldt/dpa)
Tierschutz

Neue Empfehlungen zum Tierschutz veröffentlicht

Kühe grasen auf einer Weide unterhalb der Kopfkrainkapelle in Simonswald.
Ökolandbau

Land verlängert Förderung für fünf Bio-Musterregionen

Ein älteres Paar wandert bei Sonnenschein auf einem Feldweg bei Fellbach zwischen zwei Rapsfeldern hindurch. (Bild: Christoph Schmidt / dpa)
Ländlicher Raum

Land unterstützt Gemeinden bei Modernisierung Ländlicher Wege

Ein Fahrradfahrer fährt in der Nähe von Tübingen in Baden-Württemberg auf einem Feldweg. (Bild: dpa)
Ländlicher Raum

Startschuss für Flurneuordnung Rosengarten (Ebertal)

Ein Feuerwehrmann löscht letzte Glutnester auf dem Waldboden (Quelle: dpa).
Forst

Vorsicht vor hoher Waldbrandgefahr

Eine Frau schreibt das Wort „Dialekt“ auf eine Tafel (Bild: © Daniel Karmann/dpa)
Ländlicher Raum

Auf Zeitreise mit neuem Podcast „DialektLand BW“

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
Biogas

Sicherstellung der Zukunft von Biogasanlagen

Ein Landwirt betankt sein Gespann mit Gülle um diese anschließend auf einem Feld auszubringen. (Foto: © dpa)
Landwirtschaft

Fotonachweise und Galerie in App für GAP-Antragsteller

Verleihung des Landesnaturschutzpreises 2024 im Neuen Schloss in Stuttgart
Naturschutz

Landesnaturschutzpreis 2024 verliehen

Förster fällt Baum
Forst

Hauk besucht Berufswettbewerb zum Landesentscheid Forst

Schilf-Glasflügelzikade
Landwirtschaft

Notfallzulassung von Pflanzenschutzmitteln gegen die Schilf-Glasflügelzikade