Forst

Ergebnisse des Projekts „Rotwild in Baden Württemberg“ vorgestellt

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Rothirsch steht in einem Waldgebiet.

Das Rotwild gehört zu Baden-Württemberg. Für einen gesunden Wildbestand ist innerhalb der bestehenden Rotwildgebiete ein gezieltes Rotwildmanagement zur Verbesserung der Genetik notwendig.

„Für einen gesunden und stabilen Rotwildbestand müssen wir die genetische Diversität dieser Wildart erhöhen, um die Anpassungsfähigkeit der Populationen an sich veränderte Umweltbedingungen auch in Zukunft zu gewährleisten. Das ist ein Ergebnis einer Genetikstudie der Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg (FVA) und deckt sich mit der Herausforderung, vor der in Deutschland nahezu alle Länder mit verinselten Rotwildvorkommen stehen. In Baden-Württemberg gehen wir den eingeschlagenen Weg mit einem bewährten Rotwild-Management innerhalb der bestehenden Rotwildgebiete weiter, und werden mit einem Bündel an Maßnahmen den Erhalt und Ausbau der genetischen Vielfalt beim Rotwild angehen“, sagte Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, am Dienstag, 6. Juni 2023, im Rahmen eines Rotwildsymposiums in Karlsruhe, bei welchem die Ergebnisse des Projekts „Rotwild in Baden Württemberg“ vorgestellt wurden.

Gezielte Maßnahmen zum genetischen Austausch

Eine der größten Herausforderungen für ein dicht besiedeltes Land wie Baden-Württemberg, mit hoher Infrastrukturdichte, ist einen genetischen Austausch zwischen den Rotwildgebieten zu erreichen. Dies kann zum Beispiel gelingen, indem Rotwild zwischen den Gebieten verbracht wird. Zur Isolation tragen die räumliche Distanz und Barrieren wie Straßen und Siedlungen bei. Jedes Gebiet erfordert individuelle Maßnahmen.

„Die Auflösung der Rotwildgebiete in Baden-Württemberg wäre keine Lösung, weil sich damit das Problem der genetischen Verarmung nicht lösen lässt. Zudem wären die zu erwartenden Schäden und Ausfälle in Feld und Wald, vor dem Hintergrund der Ernährungssicherung und dem Aufbau klimaresilienter Mischwälder, den Menschen aber auch den Landwirten und Waldbesitzern in Baden-Württemberg nicht zuzumuten“, betonte Minister Peter Hauk.

Die Rotwildgebiete unterscheiden sich untereinander in deren Größe, Rotwilddichte und deren Distanzen zueinander. „Ich bin überzeugt, dass es gelingen wird den Trend der genetischen Verarmung beim Rotwild umzukehren. Dies wird eine dauerhafte Aufgabe werden, denn wie schnell sich der genetische Zustand verbessern lässt, ist aktuell ungewiss. Wir werden daher gezielt auf der Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse individuelle Maßnahmen in den bestehenden Rotwildgebieten angehen und diese weiter evaluieren“, so Minister Peter Hauk. Der Minister kündigte an, im Rahmen der Arbeitsgruppe „Waldumbau und Jagd“ diese Thematik aufzurufen.

Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern

Eine Konzentration ausschließlich auf Baden-Württemberg reiche zudem nicht aus. Vielmehr müsse mit den angrenzenden Ländern Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern eine gemeinsame Verbesserung der genetischen Varianz zwischen bestehenden angrenzenden Rotwildgebieten angestrebt werden. Eine wichtige Grundlage für den Populationsverbund bestehender angrenzender Rotwildgebiete ist der aktuell weiterentwickelte Generalwildwegeplan. Rotwild nutzt oft über Generationen tradierte Wanderwege. Diese sollten in ein zu erarbeitendes Populationsverbundkonzept mit einfließen. „Für die länderbergreifenden Rotwildgebiete, werden wir auf die anderen Länder zugehen müssen, um gemeinsam eine Verbesserung der Situation zu erreichen, denn alleine können wir die genetischen Herausforderungen nicht lösen“, so Minister Peter Hauk.

„Die Rotwildgebiete in Baden-Württemberg haben sich bewährt. Die in den letzten 20 Jahren erarbeiteten Wissensgrundlagen und Konzepte werden in den Rotwildgebieten im Sinne eines wissensbasierten Rotwildmanagements konsequent fortgesetzt und sind gleichbedeutend mit einem sehr erfolgreichen und bundesweit anerkannten Umgang mit Rotwild“, so Minister Peter Hauk.

Weitere flankierende Maßnahmen sind ein laufendes Populations- und Schadensmonitoring sowie funktionierende Hegegemeinschaften, in denen die Grundeigentümer mit am Tisch sitzen.

Wildtierportal Baden-Württemberg

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Wald und Naturerlebnis

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Das Blatt wenden

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Waldstrategie Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Ladekabel für ein E-Auto wird in das Fahrzeug gesteckt.
Elektromobilität

225 neue Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge der Polizei

Visualisierung Höchstleistungsrechenzentrum an der Universität Stuttgart
Vermögen und Bau

Höchstleistungsrechenzentrum an der Universität Stuttgart

Ein breiter Radweg führt getrennt an einer Straße entlang und geht in eine Brücke über.
Radwege

Mehr sichere Radwege im ganzen Land

Bio-Musterregion Freiburg
Tierschutz

Kontrolluntersuchungen von Rindern auf IBR/IPV

Eine Haltekelle der Polizei ist bei einer Kontrolle vor einem Polizeifahrzeug zu sehen. (Foto: © dpa)
Polizei

Kontrollaktion gegen Autoposerszene

Städtebauliche Erneuerung Ühlingen
Städtebau

Ortsmitte in Ühlingen-Birkendorf erfolgreich saniert

Gefärbte Eier stehen in einer Palette (Foto: © dpa)
Verbraucherschutz

Österliche Lebensmittel im Fokus der Untersuchungsämter

Eine Haltekelle der Polizei ist bei einer Kontrolle vor einem Polizeifahrzeug zu sehen. (Foto: © dpa)
Verkehrssicherheit

Bilanz des europaweiten Speedmarathons

Ministerin Nicole Razavi besucht den Tabakschopf in Neuried-Schutterzell
Denkmalpflege

Erfolgsprogramm „Wohnen im Denkmal“ wird neu aufgelegt

Eine Frau isst in einer Kantine zum Mittag. (Foto: © dpa)
Ernährung

Modellprojekt für Bio-Verpflegung in Klinik-Kantinen

Ein Landwirt lässt auf seinem Bauernhof Pferde auf die Weiden laufen (Bild: © picture alliance/Daniel Bockwoldt/dpa)
Tierschutz

Neue Empfehlungen zum Tierschutz veröffentlicht

Kühe grasen auf einer Weide unterhalb der Kopfkrainkapelle in Simonswald.
Ökolandbau

Land verlängert Förderung für fünf Bio-Musterregionen

Visualisierung Polizeipräsidium Heilbronn
Vermögen und Bau

Polizeipräsidium Heilbronn wird saniert und erweitert

Logo Klimabündnis Baden-Württemberg
Klimaschutz

Klimabündnis wächst auf 64 Unternehmen

Ein älteres Paar wandert bei Sonnenschein auf einem Feldweg bei Fellbach zwischen zwei Rapsfeldern hindurch. (Bild: Christoph Schmidt / dpa)
Ländlicher Raum

Land unterstützt Gemeinden bei Modernisierung Ländlicher Wege