Bahnverkehr

Ergänzungsstation zu Stuttgart 21 laut Gutachten technisch machbar

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Tiefbahnhof mit Ergänzungsstation

Ein vom Land beauftragtes Gutachten hat ergeben, dass eine unterirdische Ergänzungsstation zum Bahnprojekt Stuttgart 21 sowohl technisch machbar als auch mit der städtebaulichen Entwicklung des freiwerdenden Bahngeländes durch die Landeshauptstadt Stuttgart vereinbar ist.

Eine unterirdische Ergänzungsstation zum Bahnprojekt Stuttgart 21 (S 21) ist den Ergebnissen eines vom Verkehrsministerium in Auftrag gegebenen Gutachtens zufolge technisch machbar. Sie ist auch vereinbar mit der städtebaulichen Entwicklung des freiwerdenden Bahngeländes durch die Landeshauptstadt Stuttgart. Verkehrsminister Winfried Hermann sagte am Dienstag bei der Vorstellung des Gutachtens der Verkehrsexperten des Planungsbüros Obermeyer Planen + Beraten GmbH: „Angesichts des fortschreitenden Klimawandels muss es auch nach 2030 mit dem Ausbau des Schienenverkehrs weitergehen können. Deshalb gilt es, die Leistungsfähigkeit des Schienenknotens Stuttgart weiterzuentwickeln. Die S-Bahn-Stammstrecke und der neue Tiefbahnhof werden in den 30er Jahren an ihre Grenzen stoßen. Die Ergänzungsstation ist für den Ausbau des S-Bahn- und des Regionalbahnsystems eine wesentliche Voraussetzung. Sie dient auch bei Störfällen als Ausweichmöglichkeit.“

Der Abschlussbericht der Untersuchung wurde im Ministerium fachlich geprüft und mit den S 21-Projektpartnern Landeshauptstadt und Verband Region Stuttgart sowie mit den Verkehrsfachleuten in den Koalitionsfraktionen im Landtag beraten.

Hinweise und Stellungnahmen der Landeshauptstadt und ihrer Fachleute zu verschiedenen bautechnischen und vor allem städtebaulichen Aspekten wurden in dem Gutachten aufgegriffen und verarbeitet.

Die zentralen Aussagen der Gutachter lauten:

Machbarkeit

  • die Ergänzungsstation ist technisch sowie baulich umsetzbar und die angestrebten Funktionen können erreicht werden
  • in der gewählten Tieflage gibt es keine schwerwiegenden oder unüberwindbaren Beeinträchtigungen von Städtebau und Umweltbelangen
  • alle drei Zulaufrichtungen können mit technisch guten Lösungen an die Ergänzungsstation angeschlossen werden:
    - von Feuerbach (Fern- und S-Bahngleise)
    - von Bad Cannstatt (S-Bahngleise)
    - von Stuttgart-Vaihingen (Panoramabahn)

Streckenführung

  • Die Strecke verläuft (aufgrund der Bebauungswünsche der Landeshauptstadt Stuttgart) überwiegend unterirdisch. Die Vorzugsvariante der Ergänzungsstation liegt am Hauptbahnhof in unmittelbarer Nähe zur S-Bahn entlang des Bankenviertels.

Städtebau

  • Es werden keine Gebäude verhindert oder geplante Wohnungen blockiert,
  • Lediglich während des Baus der Trasse kommt es vorübergehend zu baulichen Einschränkungen
  • Selbst bei unterfahrenen Gebäuden sind einstöckige Kellergeschosse möglich,
  • In den zur Überbauung vorgesehenen Bereichen der Station sowie der Tunnel werden umfangreiche Maßnahmen zum Lärm- und Erschütterungsschutz ergriffen
  • Städtebauliche Abläufe und Auswirkungen sind noch im Detail mit der Stadt zu beraten

Kosten

  • Circa 233 Millionen Euro für Ergänzungsstation
  • Weitere Kosten für Zuläufe Bad Cannstatt, Feuerbach, Mittnachtstraße, Panoramabahn: circa 552 Millionen Euro
  • Gesamtkosten inklusive Anschlüsse an drei Richtungen: circa 785 Millionen Euro
  • Darin sind 50 Prozent Zuschläge (262 Millionen Euro) für die Baustelleneinrichtung, die Planungskosten und für Unvorhergesehenes beziehungsweise Sonstiges enthalten

Planungs- und Bauzeit

  • Circa sechs Jahre Planungszeit (inklusive Genehmigungsverfahren)
  • Anschließend circa sechs bis sieben Jahre Bauzeit
  • Circa drei Jahre der Bauzeit sind Rohbauzeit, danach könnte während Ausbau- und Probebetrieb gleichzeitig mit dem Bau von Gebäudebau begonnen werden
  • Die Bauabläufe von Ergänzungsstation und Städtebau sind eng miteinander abzustimmen

Kostenübersicht

 

Baukosten

Gesamtkosten
inklusive Zuschläge

 

in Millionen Euro

in Millionen Euro

Ergänzungsstation

155

233

 

 

 

Zulauf Abschnitt Mittnachtstraße bis Ergänzungsstation

97

146

Zulauf Feuerbach

46

69

Zulauf Bad Cannstatt

139

208

Zulauf Panoramabahn

86

129

Summe Zuläufe

368

552

 

 

 

Ergänzungsstation und Zuläufe

523

785

Zuschläge (Unvorhergesehenes, Baustelleneinrichtung,
Planungskosten)

262

 

Gesamtkosten

785

 

Präsentation zur Pressekonferenz "Machbarkeitsstudie Ergänzungsstation Stuttgart Hauptbahnhof" am 16. Juni 2021 (PDF)

Ministerium für Verkehr: Machbarkeitsstudie Ergänzungsstation Stuttgart Hauptbahnhof (PDF)

BITBW-Cloud: Abschlussbericht Machbarkeitsstudie Ergänzungsstation – Weitere Anlagen

Weitere Meldungen

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
Rettungsdienst

Land investiert 80 Millionen Euro in Rettungswachen

Ministerin Thekla Walker (vierte von rechts, vordere Reihe) mit Vertreterinnen und Vertretern der Zuwendungsempfänger bei der Übergabe der Verträge für das Landesförderprogramm für Elektrolyseure (ELY)
Erneuerbare Energien

Land baut Produktion von grünem Wasserstoff aus

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Medizinwirtschaft

Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung

Ein frischer Radweg mit Bausstellenfahrzeugen, inmitten von landwirtschaftlicher Fläche.
Radverkehr

Neuer Rad- und Gehweg zwischen Tettnang-Büchel und Schwanden

Ein Mitarbeiter der Porsche AG montiert im Porsche-Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen einen Porsche 718 Cayman. (Foto: dpa)
Automobilwirtschaft

Hoffmeister-Kraut kritisiert Automobilpaket der EU-Kommission

Wort-Bild-Marke der RegioClusterAgentur
Innovation

Land fördert RegioClusterAgentur BW bis 2029

Forum Raumentwicklung
Raumentwicklung

Neue Veranstaltungsreihe zur sys­tematischen Raumbeobachtung

Eine ältere Dame lernt die Bedienung eines Computers.
Ländlicher Raum

Land fördert digitale Teilhabe im Alter mit „Klick & Klar“

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. Dezember 2025

Ein Hinweisschild mit dem Schriftzug „Bundeswehr“ steht auf dem Gelände einer Bundesliegenschaft.
Landesverteidigung

Kabinett beschließt Bau-Turbo für die Bundeswehr

Kampagnenplakat "Energieholz aus den Wäldern Baden-Württembergs"
Forst

Neues Positionspapier unterstützt Holzenergie im Land

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und Dr. Nicola Leibinger-Kammüller (rechts)
Auszeichnung

Ehrentitel Professorin an Dr. Nicola Leibinger-Kammüller verliehen

Der offene Streckenabschnitt für den Radschnellweg. Im Hintergrund ist eine Brücke zu erkennen.
Radverkehr

Radschnellweg 4 zwischen Reichenbach und Ebersbach erweitert

Amtschef des Ministeriums der Justiz und für Migration Elmar Steinbacher (links), Präsident des Finanzgerichts Baden-Württemberg Prof. Dr. Manfred Muhler (Mitte), Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges (rechts)
Justiz

Präsident des Finanzgerichts verabschiedet

Eine Grundschullehrerin erklärt Schülerinnen und Schülern Aufgaben.
Schule

Arbeitsgruppe Lehrerstellen legt Abschlussbericht vor