Energie

Energiewende mit intelligenten Netzen

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Ein Mitarbeiter der TransnetBW steuert in dem Gebäude der Hauptschaltleitung in Wendlingen die Verteilung des Stroms und die Sicherung eines stabilen Netzes im Land. (Foto: © dpa)

Mit sogenannten Smart Grids nimmt Baden-Württemberg eine führende Rolle in Deutschland und Europa dabei ein, das Stromnetz der Zukunft flexibel, schnell und sicher zu machen. Das Land fördert die neue Technologie mit mehr als elf Millionen Euro.

In seiner vergangenen Sitzung hat sich der Ministerrat mit dem Thema „Smart Grids in Baden-Württemberg“ befasst. „Dabei ist deutlich geworden, dass Baden-Württemberg inzwischen eine führende Rolle bei der Entwicklung von Smart Grids einnimmt“, sagte Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller.

„Die umweltfreundliche Energieversorgung der Zukunft hat mit der klimaschädlichen ‚alten Energiewelt‘ in etwa so viel gemeinsam wie das Smartphone mit einem Telegraphen“, betonte Franz Untersteller. So sei das System früher vergleichsweise einfach aufgebaut gewesen mit wenigen zentralen Kraftwerken, die den Strom über Einbahnstraßen-Leitungen in die Haushalte und Unternehmen leiteten. „Künftig muss das Stromnetz ein schwankendes Angebot aus hunderttausenden erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaik- und Windkraftanlagen in beide Richtungen stets zuverlässig transportieren“, so der Umwelt- und Energieminister. Um die Netze zu entlasten, sollten außerdem künftig zum Beispiel große Unternehmen mit flexiblem Stromverbrauch rechtzeitig Preissignale erhalten, damit sie den Strom für ihre Produktion oder ihre Kühlanlagen dann abnehmen, wenn Sonne und Wind besonders viel und daher preiswerteren Strom erzeugen.

Land fördert Smart Grids mit mehr als elf Millionen Euro

„Unser sehr hohes Niveau an Versorgungssicherheit müssen wir dabei jederzeit gewährleisten“, betonte Untersteller. „Daher müssen wir in Zukunft in hoher Geschwindigkeit viel mehr Informationen austauschen und viel mehr Daten verarbeiten als früher, und das alles mit einem hohen Datenschutz-Standard. Was wir hierfür benötigen sind intelligente, kommunizierende Netze, die Smart Grids.“

Damit die betroffenen Akteure die hierzu notwendige Technik erforschen, entwickeln und testen können, unterstütze das Umweltministerium diese mit einer Vielzahl an Aktivitäten und Förderprogrammen, sagte Franz Untersteller weiter.

„Unsere Strategie lautet ‚Forschen, Fördern, Vernetzen‘. Hierzu zählen unsere beiden Förderprogramme ‚Demonstrationsprojekte Smart Grids und Speicher‘ sowie ‚Smart Grids-Forschung – digital vernetzt‘, für die wir bis 2019 insgesamt rund elf Millionen Euro zur Verfügung stellen.“ Daneben fördere sein Haus mit einer Million Euro das Förderprojekt „Living Lab Walldorf“ im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Landes.

Außerdem habe sein Ministerium zum Beispiel die Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg ins Leben gerufen und es unterstütze den Verein Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg e. V., der die Smart Grids-Branche vernetzt. Auch die baden-württembergische Verteilnetzstudie oder das Pilotprojekt „Demand Side Management Baden-Württemberg“ zeigten, wie vielfältig die Aktivitäten im Bereich Smart Grids im Land seien. Zudem entstehe in Baden-Württemberg gemeinsam mit den Bundesländern Bayern und Hessen mit dem Projekt „C/sells“ die größte Modellregion Deutschlands im Rahmen der Förderinitiative des Bundes „Schaufenster Intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende (SINTEG)“.

Smart Grids-Kongress in Fellbach

Die führende Rolle des Landes unterstreicht auch der jährlich stattfindende Smart Grids-Kongress in Fellbach. Am 11. Dezember werden Fachleute aus ganz Deutschland darüber diskutieren, wie die für die Energiewende notwendigen intelligenten Stromnetze aus dem „Experimentalstadium“ heraus und in die Fläche kommen können.

Smart Grids-Kongress 2017 in Fellbach

Extern: Umweltministerium: Smart Grids (Öffnet in neuem Fenster)

Extern: Umweltministerium: Kongress (Öffnet in neuem Fenster)

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