Justiz

Digitalisierungsstrategie im Justizvollzug startet

Mit dem Pilotierungsstart der elektronischen Verwaltungsakte in der Justizvollzugsanstalt Heilbronn startet die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie für den Justizvollzug in Baden-Württemberg.

Lesezeit: 2 Minuten
  • Teilen
  •  
von links nach rechts: Zweite stellvertretende Leiterin der Justizvollzugsanstalt Heilbronn, Lilly Großhans; Amtschef im Ministerium der Justiz und für Migration Baden-Württemberg, Elmar Steinbacher; Leiter der Justizvollzugsanstalt Heilbronn, Andreas Vesenmaier; Stellvertretende Anstaltsleiterin der Justizvollzugsanstalt Offenburg, Miriam Glomb
von links nach rechts: Zweite stellvertretende Leiterin der Justizvollzugsanstalt Heilbronn, Lilly Großhans; Amtschef im Ministerium der Justiz und für Migration Baden-Württemberg, Elmar Steinbacher; Leiter der Justizvollzugsanstalt Heilbronn, Andreas Vesenmaier; Stellvertretende Anstaltsleiterin der Justizvollzugsanstalt Offenburg, Miriam Glomb

Die Pilotierung der elektronischen Verwaltungsakte (eVerwaltungsakte) in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Heilbronn markiert den offiziellen Start der Umsetzung der Digitalisierungsstrategie für den Justizvollzug in Baden-Württemberg. Ziel dieser umfassenden Initiative ist es, die Arbeitsprozesse im Justizvollzug moderner, effizienter und zukunftsorientiert zu gestalten.

Meilenstein im Justizvollzug

„Mit der Einführung der eVerwaltungsakte geben wir den Startschuss für eine der bedeutendsten Modernisierungsinitiativen im Justizvollzug Baden-Württembergs“, erklärte Ministerialdirektor Elmar Steinbacher. „Die Digitalisierungsstrategie ist ein entscheidender Meilenstein, um den Justizvollzug kontinuierlich weiterzuentwickeln, die Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten und unsere Bediensteten bei ihrer täglichen Arbeit durch moderne Technologien zu unterstützen. Die eVerwaltungsakte ist dabei ein zentraler Bestandteil dieses umfassenden Zukunftskonzepts.“

Die Vorteile der eVerwaltungsakte

Die Einführung der eVerwaltungsakte ersetzt bisherige Prozesse, die auf Papier ausgeführt wurden, vollständig durch digitale Abläufe. Wo bislang physische Unterlagen und Laufmappen zwischen Abteilungen oder Einrichtungen transportiert werden mussten, ermöglicht die eVerwaltungsakte einen schnellen, sicheren und standortunabhängigen Zugriff auf relevante Informationen – mit nur wenigen Klicks.

Künftig können alle wichtigen Dokumente zentral in der digitalen Akte eingesehen und bearbeitet werden. Zeitaufwändige Suchvorgänge nach Papierunterlagen entfallen, da die digitale Akte eine effiziente und strukturierte Ablage mit leistungsstarken Suchfunktionen bietet. Eingehende Dokumente können direkt digital verarbeitet werden, wodurch die Bearbeitung beschleunigt wird. Auch bei standortübergreifenden Vorgängen bildet die eVerwaltungsakte die Grundlage für eine schnelle Übergabe der relevanten Informationen an die zuständigen Stellen.

Landesweiter Rollout bis Ende 2025

Nach der Pilotierung in den Justizvollzugsanstalten Heilbronn und Offenburg soll die eVerwaltungsakte sukzessive bis Ende 2025 in allen 22 Justizvollzugseinrichtungen des Landes eingeführt werden. Rund 550 Mitarbeitende in den Verwaltungsbereichen werden direkt mit der neuen Technologie arbeiten. Bei der weiteren Umsetzung der Digitalisierungsstrategie werden insgesamt künftig etwa 4.200 Bedienstete von effizienteren und moderneren Arbeitsabläufen profitieren.

Kernbestandteil der Digitalisierungsstrategie

Die eVerwaltungsakte bildet einen zentralen Bestandteil einer umfassenden Digitalisierungsstrategie. Weitere Maßnahmen zur Modernisierung des Justizvollzugs sind insbesondere:

  • Die elektronische Gefangenenpersonalakte: Sie wird künftig eine optimierte Dokumentation und Kommunikation auch über verschiedene Justizvollzugsanstalten hinweg gewährleisten.
  • Der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI): Geplant sind Assistenzsysteme, die Routineaufgaben übernehmen und den Bediensteten mehr Zeit für ihre Kernaufgaben, insbesondere die Resozialisierung der Gefangenen, ermöglichen. Der Fokus liegt hierbei zunächst auf der Entwicklung und Erprobung einer KI-Anwendung zur Aktendurchdringung.
  • Das Haftraum-Mediensystem: Dieses Projekt soll Gefangenen den Zugang zu digitalen Services ermöglichen, um sie besser auf ein eigenständiges Leben in Freiheit vorzubereiten.
  • Weiterentwicklung bestehender digitaler Systeme: Lösungen wie Videodolmetschen, Telemedizin und digitale Lernplattformen werden kontinuierlich ausgebaut.

Justizvollzugsanstalt Heilbronn

Die Justizvollzugsanstalt Heilbronn ist eine der 22 Justizvollzugseinrichtungen in Baden-Württemberg. Aufgrund umfangreicher Baumaßnahmen ist die Belegungskapazität derzeit im geschlossenen Vollzug auf 255 Haftplätze reduziert. Am 31. Dezember 2024 waren dort 234 Gefangene untergebracht. Die Justizvollzugsanstalt Heilbronn verfügt darüber hinaus mit dem Freigängerheim und der Außenstelle Hohrainhof über zwei Einrichtungen des offenen Vollzugs.

Landesweit waren am 31. Dezember 2024 insgesamt rund 6.923 Haftplätze in den Justizvollzugsanstalten belegt.

Weitere Meldungen

Ballon mit der Aufschrift: Frau und Beruf
Ländlicher Raum

Land unterstützt Beteiligungsprojekte im Ländlichen Raum

Logo und Schriftzug der „Agentur für Arbeit“ an einem Gebäude.
Arbeitsmarkt

Arbeitslosenquote stagniert im April

Visualisierung Polizeirevier Bad Säckingen
Vermögen und Bau

Spatenstich für zwei neue Landesgebäude in Bad Säckingen

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 29. April 2025

Feuerwehrmann beim Hochwassereinsatz (Foto: © dpa)
Bevölkerungsschutz

Feuerwehren rüsten sich für Extremwetter und Waldbrände

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Tag der Arbeit

Hoffmeister-Kraut betont Bedeutung der Sozialpartnerschaft

Stromleitungen (Quelle: dpa)
Energie

Kritik an Vorschlag zur Aufteilung in mehrere Stromgebotszonen

Eine Frau sitzt mit einem Laptop an einem Tisch im Homeoffice.
Beruf und Familie

familyNET 4.0 geht in die siebte Runde

Maimarkt Mannheim
Ausstellung

Mannheimer Maimarkt 2025 eröffnet

Eine Gruppe von Studierenden nutzt VR-Simulatoren während des Unterrichts.
Hochschulen

71,6 Millionen Euro für zukunftsweisende Lehrprojekte

Schülerinnen und Schüler melden sich in einer Klasse.
Integration

Land macht Druck beim Thema Integration

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
Startup BW

Acht neue Unternehmen im Förderprogramm Start-up BW Pre-Seed

Frau mit KI Brille
Digitalisierung

Vielfältiges Beratungsangebot beim Metaverse-Kongress

Visualisierung Heidelberg, Universitätsklinikum INF 220/221, ehem. Pathologie, Sanierung und Nachnutzung RM/HeiCINN, 1.BA
Vermögen und Bau

Sanierung am Universitätsklinikum Heidelberg beginnt

Aussenaufnahme der Justizvollzugsanstalt Heilbronn (Bild: © Franziska Kraufmann/dpa)
Vermögen und Bau

Generalsanierung der Justizvollzugsanstalt Heilbronn beginnt