Sicherheit

Bundesrat stimmt Änderung des Waffenrechts zu

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Waffe der Polizei Baden-Württemberg (Bild: © Polizei Baden-Württemberg)

Der Bundesrat hat den Verschärfungen im Waffenrecht zugestimmt. Auf Initiative Baden-Württembergs wird der Zugang zu Waffen erschwert.

„Jüngste schreckliche Straftaten mit Schusswaffen haben uns allen erneut vor Augen geführt, welche Gefahr von bewaffneten Extremisten ausgeht. Hierzu ist meine klare Position: Waffen haben in den Händen von Verfassungsfeinden nichts verloren! Gleichzeitig dürfen wir legale Waffenbesitzer in Schützen- und Brauchtumsvereinen oder bei den Jägern nicht pauschal kriminalisieren und verdächtigen. Mit diesem Anspruch haben wir Hand am Waffenrecht angelegt und es entsprechend geändert. Am Ende dieser langen Diskussionen steht jetzt ein ausgewogener Entwurf, der sich sehen lassen kann“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl bei der Sitzung des Bundesrates in Berlin.

Der Bundesrat hat in seiner Sitzung einer Änderung des Waffenrechts zugestimmt. Mit der Änderung soll die EU-Feuerwaffenrichtlinie in nationales Recht umgesetzt werden. Das bedeutet in erster Linie, dass die Waffenhändler und -hersteller an das Nationale Waffenregister angeschlossen werden. Zudem gilt fortan: Wer Mitglied einer verfassungsfeindlichen Vereinigung ist oder in den vergangenen fünf Jahren war, gilt als unzuverlässig, ihm kann also die Waffe entzogen werden. Dieser Vorschlag geht auf eine Initiative Baden-Württembergs auf der Innenministerkonferenz im Frühjahr 2019 zurück.
 
„Der Entwurf trägt die klare Handschrift Baden-Württembergs. In Baden-Württemberg haben wir in den vergangenen Jahren schon viel erreicht: Wir haben Reichsbürgern und Extremisten hunderte legal erworbene Waffen abgenommen – ein großartiger Erfolg, ein absoluter Sicherheitsgewinn. Das Waffengesetz war aber inkomplett. Funktionäre verfassungsfeindlicher Organisationen gelten heute schon als unzuverlässig. Bloße Mitglieder der gleichen Vereinigung haben freilich legal Zugang zu Waffen. Das ist schlicht und ergreifend absurd. Niemand kann doch behaupten, er trete in eine solche Organisation ein, ohne deren Ziele zu verfolgen oder deren Gesinnung zu teilen. Das geht ganz eindeutig an der Realität vorbei. Der Deutsche Bundestag hat die Initiative aus Baden-Württemberg nun aufgegriffen und das genauso gesehen und jetzt eine sehr gute Regelung in den Gesetzentwurf aufgenommen. Damit gelten schon einfache Mitglieder von verfassungsfeindlichen Organisationen automatisch als unzuverlässig, das halte ich für wichtig und richtig. Zukünftig können wir damit noch wirksamer als bisher verhindern, dass Extremisten legal Zugang zu Waffen erhalten. Ein toller Erfolg und ein echter Sicherheitsgewinn für unser Land. Ich freue mich sehr, dass uns das gelungen ist“, so Minister Thomas Strobl.

Weitere Meldungen

Cover der 2. Staffel: SpätzlesPress - Der Baden-Württemberg-Podcast aus Berlin. Rechts die Illustration eine Löwen, der Kopfhörer im LÄND-Shape hat und vor sich ein Mikrofon, das an den Funkturm am Alexanderplatz in Berlin erinnert
Der Baden-Württemberg Podcast aus Berlin

SpätzlesPress #7: Wer ist „Wir”? Gemeinsam Gesellschaft gestalten

Ein Netzwerk-Kabelstecker leuchtet in der Netzwerkzentrale einer Firma zu Kontrollzwecken rot. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Digitalisierung

CyberSicherheitsCheck jetzt auch für Handwerkskammern

Ladekabel für ein E-Auto wird in das Fahrzeug gesteckt.
Elektromobilität

225 neue Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge der Polizei

Bio-Musterregion Freiburg
Tierschutz

Kontrolluntersuchungen von Rindern auf IBR/IPV

Eine Haltekelle der Polizei ist bei einer Kontrolle vor einem Polizeifahrzeug zu sehen. (Foto: © dpa)
Polizei

Kontrollaktion gegen Autoposerszene

Delegationsreise Slowenien
Delegationsreise

Wirtschaftskooperation mit Slowenien

Das Logo des Südwestrundfunks (SWR), aufgenommen vor der Zentrale des SWR in Stuttgart.
Medien

SWR-Änderungsstaatsvertrag unterzeichnet

Eine Haltekelle der Polizei ist bei einer Kontrolle vor einem Polizeifahrzeug zu sehen. (Foto: © dpa)
Verkehrssicherheit

Bilanz des europaweiten Speedmarathons

Jugendliche sitzen vor einem Laptop. (Foto: © dpa)
Jugendpolitik

Jugendstudie 2024 veröffentlicht

Vertreter aus Wirtschaft und Politik sitzen beim Spitzengespräch zu den US-Zöllen in einem barocken Saal an einer langen Tafel. sie sind im Gespräch und haben Mikrofone vor sich stehen.
Wirtschaft

Baden-Württemberg setzt auf Freihandel und ein starkes Europa

Ein Mann setzt sich eine Spritze mit Heroin in den Arm.
Sicherheit

Zahl der Drogentoten im Jahr 2024 deutlich angestiegen

Visualisierung Polizeipräsidium Heilbronn
Vermögen und Bau

Polizeipräsidium Heilbronn wird saniert und erweitert

Ein Feuerwehrmann löscht letzte Glutnester auf dem Waldboden (Quelle: dpa).
Forst

Vorsicht vor hoher Waldbrandgefahr

Vor nächtlichem Himmel ist ein gelbes Schild mit der Aufschrift „Waffen verboten“ zu sehen. Zudem befinden sich auf dem Schild durchgestrichene Piktogramme von einer Schusswaffe, einem Messer, einem Schlagstock und einer Reizgasdose.
Sicherheit

Verbot von Waffen und Messern im ÖPNV

von links nach rechts: Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek, Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge Dr. Hans-Eckhard Sommer und Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
Justiz

Mehr Rückführungen in 2024 auf Westbalkan