Gewässer

Bewirtschaftungspläne der EU-Wasserrahmenrichtlinie veröffentlicht

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Ansicht der Donau bei Datthausen aus der Vogelperspektive

Baden-Württemberg hat für den anstehenden Bewirtschaftungszyklus 2022 bis 2027 der Wasserrahmenrichtlinie die Pläne und Maßnahmen für Rhein und Donau veröffentlicht. Damit soll der Zustand der Gewässer weiter verbessert werden.

Eine der wichtigsten europäischen Umweltrichtlinien ist die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Ihr Ziel: einen guten Zustand der europäischen Gewässer zu erreichen und ihre ökologische Funktionsfähigkeit wiederherzustellen. Wesentliches Instrument hierfür sind die Bewirtschaftungspläne und die dazugehörenden Maßnahmenprogramme, die jeweils für einen Zeitraum von sechs Jahren erstellt werden. Für den kommenden Bewirtschaftungszyklus 2022-2027 hat Baden-Württemberg die Bewirtschaftungspläne für die Flusseinzugsgebiete Rhein und Donau veröffentlicht.

„Trotz aller Fortschritte noch nicht am Ziel“

„Unsere Flüsse, Seen und Grundwasser wieder in einen guten Zustand zu versetzen, ist eine ambitionierte und langwierige Aufgabe. So sind wir trotz aller Fortschritte noch nicht am Ziel. Das liegt zum einen am Umfang der Aufgabe und zum anderen wirken viele der Maßnahmen, die wir in Baden-Württemberg bereits ergriffen haben, erst langfristig“, sagte Umweltministerin Thekla Walker in Stuttgart. Zudem stelle der Klimawandel neue Herausforderungen an die Gewässer im Land. „Die heute veröffentlichten Bewirtschaftungspläne geben uns den Weg vor, damit wir in den Gewässern an Rhein und Donau gesunde und durchgängige Lebensräume für Pflanzen und Tiere schaffen und die Wasserqualität erhalten oder verbessern können“, so Walker.

Bis 2027: einheitlichere Pläne, weit über 2000 Maßnahmen im Land

Für den dritten Zyklus wurden die bestehenden Bewirtschaftungspläne aktualisiert. So fließen zum Beispiel in die Pläne neue Erkenntnisse aus Studien zur Abwasserbehandlung und Gewässerstruktur ein. Auch wurden die Pläne vereinheitlicht und harmonisiert.

Ein wichtiges Handlungsfeld bis 2027 ist, in den baden-württembergischen Gewässern aquatische Lebensräume zu schaffen und miteinander zu vernetzen. Dazu sieht das Maßnahmenprogramm „Hydromorphologie“ insgesamt rund 1.500 Maßnahmen vor, um so die Durchgängigkeit in den Gewässern und eine ausreichende Mindestwasserführung herzustellen. Zudem sollen mit einem Maßnahmenumfang von insgesamt etwa 1.500 Kilometern die Struktur der Gewässer verbessert werden.

Eintrag von Phosphor, Phosphat und Nitrat verringern

Damit weniger Nährstoffe aus der Landwirtschaft und der Abwasserbehandlung in die Gewässer gelangen, sind auch in den kommenden sechs Jahren weitere Maßnahmen notwendig. Dazu gehört neben einem geringen Eintrag von Phosphor und Phosphat in Flüsse und Seen auch den Nitrateintrag möglichst zu verringern. Das Maßnahmenprogramm „Punktquellen“ sieht dafür rund 450 Maßnahmen an kommunalen Kläranlagen und ungefähr 110 Maßnahmen an Regenwasseranlagen vor. An Belastungsschwerpunkten sollen zudem Konzeptionen entwickelt werden.

Um die Gewässerqualität weiter zu verbessern, enthält das Maßnahmenprogramm „diffuse Quellen“ landwirtschaftliche Maßnahmen nach der Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung oder des Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl. Zudem unterstützt die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union in der jeweiligen Förderperiode eine umweltgerechtere Landbewirtschaftung. Einen wichtigen Beitrag, um diffuse Einträge weiter zu reduzieren, liefert die seit 2019 im baden-württembergischen Wassergesetz geltende weitergehende Regelung zum Gewässerrandstreifen.

Umfassende Beteiligung der Öffentlichkeit

Begleitet wurden die Erstellung der Bewirtschaftungspläne durch eine umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung. „Es hat sich gelohnt, die Bürgerinnen und Bürger umfassend zu informieren und frühzeitig in den Prozess einzubeziehen“, hob die Umweltministerin hervor. So hätten Bevölkerung und Verbände schon vor dem formalen Anhörungsverfahren an der Erarbeitung der Pläne und Maßnahmen mitwirken können. „In diesem Austausch haben wir wertvolle Beiträge erhalten, die wir in den Plänen berücksichtigen konnten.“

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme Aktualisierung 2021

Weitere Meldungen

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 18. November 2025

Euro-Banknoten und -Münzen
Haushalt

Regierungsentwurf für den Nachtragshaushalt verabschiedet

Eine Frau schaut aus einem Fenster.
Gewalthilfegesetz

Erstes Frauen- und Kinderschutzhaus im Kreis Emmendingen

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
Wirtschaft

Abbau von Hindernissen im Binnenmarkt

Gruppenbild mit Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut vor dem Kapitol in Washington D.C.
Delegationsreise

Wirtschaftsministerin auf Delegationsreise in den USA

Preis für gute Verwaltung 2025
Verwaltungsmodernisierung

Land erhält Preis für gute Verwaltung

Ländlicher Raum
Ländlicher Raum

Preisträger im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ geehrt

Eine Altenpflegerin spricht mit Senioren in einer Pflege-Wohngemeinschaft für Demenzkranke.
Pflege

Rund drei Millionen Euro für das Innovationsprogramm Pflege

Neubau Cyber Valley Tübingen
Forschung

Neubau Cyber Valley I an der Universität Tübingen eröffnet

von links nach rechts: Präsidentin des Prüfungsamtes des Ministeriums der Justiz und für Migration Sintje Leßner, Rektor der Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen Frank Haarer, Absolventin Greta Maria Pauls, Absolventin Lena Dreher, Prorektor Rainer Hock, Absolventin Annike Greta Schildhauer.
Justiz

143 neue Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger

Gruppenbild anlässlich der Verleihung des 41. Innovationspreises des Landes
Wirtschaft

41. Innovationspreis des Landes verliehen

Organspendeausweis
Organspende

Anzahl der Organspender leicht gestiegen

Eine Frau steigt aus dem Bürgerbus. (Bild: © Wolfram Kastl/dpa)
Nahverkehr

Zehn Jahre Bürgerbusse im Land

Legehennen im Freien (Quelle: dpa).
Vogelgrippe

Aufstallgebot entlang des Rheins von Mannheim bis in die Ortenau

Ein Bio-Bauer bringt mit seinem Traktor und einem Tankwagen als Anhänger, die angefallende Jauche auf einer Wiese aus. (Bild: dpa)
Landwirtschaft

Über 8,5 Millionen Euro für inno­vative Landwirtschaftsprojekte