Landwirtschaft

Baden-Württemberg bleibt gentechnikfreie Region

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Ein Mann hält  einen Maiskolben vor einem Maisfeld bei Bargau (Ostalbkreis) (Bild: © dpa).

In baden-württembergischer Ernteproduktion wurden auch im vergangenen Jahr keine gentechnisch veränderten Organismen festgestellt. Das ergab die amtliche Untersuchung der heimischen Ernte auf gentechnisch veränderte Organismen.

„Es ist erfreulich und für die Verbraucherinnen und Verbraucher eine gute Nachricht, dass 2021 keinerlei gentechnisch veränderte Organismen in unseren heimischen Ernteprodukten nachgewiesen wurden. Das zeigt, dass unsere Maßnahmen greifen und erfolgreich sind. Wir nutzen konsequent alle landespolitischen Spielräume, um Baden-Württemberg gentechnikfrei zu halten. Um das Aufwachsen gentechnisch veränderter Pflanzen in Baden-Württemberg zu verhindern, sind neben Untersuchungen des Saatguts ein sorgfältiger Umgang sowohl im Handel als auch auf allen Verarbeitungs- und Produktionsstufen notwendig“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.

Seit mittlerweile 18 Jahren untersucht die amtliche Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung stichprobenartig, ob in Ernteprodukten aus Baden-Württemberg gentechnisch veränderte Organismen (GVO) nachgewiesen werden können. Bei den im vergangenen Jahr durchgeführten Untersuchungen von 38 Mais-, 28 Raps-, 21 Soja-, und 18 Leinproben sowie vier Zuckerrübenproben ergab sich kein Hinweis auf eine gentechnische Veränderung.

Seit 2004 jährliches Monitoringprogramm

Der Anbau gentechnisch veränderter Organismen ist außerhalb Europas weit verbreitet. In Deutschland gibt es keine Zulassung für den Anbau gentechnisch veränderter Organismen. Hauptanbaugebiete für gentechnisch veränderten Mais und Soja sind die USA, Argentinien und Brasilien. Aufgrund des weltweiten Handels mit Saatgut und Ernteprodukten kann deshalb nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden, dass trotz aller vorsorgenden Maßnahmen auch in heimischen Ernteprodukten GVO nachgewiesen werden. Um den Erfolg der Maßnahmen im Land bewerten zu können, werden seit 2004 jährlich in einem Erntemonitoringprogramm Untersuchungen auf GVO im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Freiburg und im Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg durchgeführt. Um Einträge von GVO frühzeitig zu erkennen und um die Entwicklung über die Jahre transparent zu machen, werden die Proben unmittelbar nach der Ernte in landwirtschaftlichen Erfassungsstellen und Mühlenbetrieben entnommen.

„Wir wollen weiterhin einen Anbau ohne GVO – konventionell wie ökologisch. Deshalb werden wir diese Untersuchungen auch zukünftig fortsetzen. Gerade die im vorletzten Jahr bekannt gewordene Verunreinigung von Leinsaat mit Spuren einer in der Europäischen Union nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Sorte zeigt, dass weiterhin hohe Anstrengungen und umfassende vorsorgende Maßnahmen notwendig sind“, betonte Hauk.

Schwerpunkt des Monitorings liegt auf Mais

Seit Beginn des Erntemonitoringprogramms 2004 wurden insgesamt über 1.660 Ernteproben untersucht, in 30 Proben waren gentechnische Veränderungen nachweisbar. Im Jahr 2020 wurde in einer Probe Leinsaat erstmals seit 2009 eine Verunreinigung mit einer gentechnisch veränderten Leinsorte im Spurenbereich festgestellt. Zuvor hatte es seit 2015 für keine Pflanzenart Hinweise auf gentechnische Veränderungen gegeben. Bereits seit 2007 werden Verunreinigungen über der Bestimmungsgrenze von 0,1 Prozent nicht mehr festgestellt.

Der Schwerpunkt des Monitoringprogramms liegt aufgrund der Bedeutung des Maisanbaus in Baden-Württemberg weiter auf der Untersuchung von Maispartien. Wie in den Vorjahren wurde auch in den 38 Stichproben der Ernte 2021 bei einer Nachweisgrenze von 0,03 Prozent kein gentechnisch veränderter Mais nachgewiesen. Begleitend zur Eiweißinitiative des Landes und aufgrund der zunehmenden Bedeutung des heimischen Sojaanbaus ist die Untersuchung von Sojabohnen von besonderem Interesse. Auch in den 21 Sojaproben aus der Ernte 2021 konnte keine gentechnische Veränderung festgestellt werden, womit sich die Ergebnisse aus 2018 mit 14 Proben, aus 2019 und aus 2020 mit jeweils 19 Proben bestätigen.

Bericht Erntemonitoring 2021

Der ausführliche Bericht zum GVO-Erntemonitoring 2021 mit weiteren Informationen kann im Internet unter den nachfolgend genannten Adressen abgerufen werden. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg ist das Zentrallabor für Untersuchungen auf GVO für die Lebensmittelüberwachung in Baden-Württemberg. Für die entsprechenden Untersuchungen in Saatgut und Futtermitteln ist das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg zuständig.

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg: Gentechnik Erntemonitoring 2021

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg: GVO-Saatgut-Monitoring 2021 (PDF)

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