Ramadan

Austausch zu muslimischer Krankenhausseelsorge

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Der traditionelle Empfang der Landesregierung zum Fastenbrechen im Ramadan ist Corona-bedingt auch in diesem Jahr nicht möglich. Stattdessen hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu einer Online-Veranstaltung zum Thema muslimische Krankenhausseelsorge eingeladen.

„Der Ramadan ist für Musliminnen und Muslime eine ganz besondere Zeit, eine Zeit der Gemeinschaft und des Teilens, die so vieles beinhaltet, was das Leben reicher macht – und so vieles, was derzeit nicht erlebt werden kann“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Montagabend, 3. Mai, zum Auftakt einer Online-Veranstaltung über die muslimische Krankenhausseelsorge im Rahmen des Fastenmonats Ramadan in der Villa Reitzenstein. Kretschmann bedauerte sehr, dass er in diesem Jahr nicht zum traditionellen gemeinsamen Fastenbrechen ins Neue Schloss einladen konnte.

Erleben Zeit, die nach Solidarität verlangt

Die vergangenen Monate hätten allen sehr viel Kraft abverlangt und insbesondere auch jene gefordert, die einsam, krank, entmutigt seien und Leid erfahren hätten. „Wir stehen daher vor allem in einer Zeit, die danach verlangt, dass jemand zuhört“, so der Ministerpräsident. Genau das sei die Kernaufgabe von Seelsorge. Er freue sich darauf, das Thema muslimische Krankenhausseelsorge zu vertiefen, betonte er.

Sabine Stoll vom Projekt Muslimische Seelsorge Baden-Württemberg, Aysel Özdemir, muslimische Seelsorgerin am Klinikum Stuttgart, der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim und dem Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg, sowie Pfarrer Thomas Dreher, Evangelische Krankenhaus- und Kurseelsorge Württemberg, wirkten an der Veranstaltung mit und brachten ihre Erfahrungen zum Stand der muslimischen Krankenhausseelsorge, Herausforderungen und Möglichkeiten der Weiterentwicklung ein. Moderiert wurde sie von Dr. Hussein Hamdan, Fachbereichsleiter „Muslime in Deutschland“ der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Vieles habe sich sehr gut entwickelt, es bleibe auch noch manches zu tun, sagte Kretschmann. Seit 2008 baue Baden-Württemberg die muslimische Seelsorge in Ausbildung und Praxis sukzessive auf. So habe das Land vor 13 Jahren mit der Ausbildung und Förderung von muslimischen Seelsorgerinnen und Seelsorgern ein Pilotprojekt gestartet. Darüber hinaus gebe es seit dem Wintersemester 2016/2017 am Zentrum für Islamische Theologie der Universität Tübingen einen Masterstudiengang „Islamische Praktische Theologie für Seelsorge und Soziale Arbeit“, was ein bundesweit einmaliges Angebot sei.

Arbeit von Seelsorgerinnen und Seelsorgern gerade jetzt unverzichtbar

„Unser Dank sollte all jenen gelten, die sich entschieden haben, als ehrenamtliche muslimische Seelsorgerinnen und Seelsorger tätig zu sein.“ Gerade jetzt sei ihre Arbeit unverzichtbar. „Wir erleben eine Zeit, die nach Solidarität verlangt, die danach verlangt, dass wir aufeinander Acht geben“, betonte Kretschmann.

Ministerpräsident Kretschmann dankte zudem den muslimischen Gemeinden im Land, dass sie die tiefgehenden Maßnahmen, die aufgrund der Corona-Krise notwendig sind, mittragen und rief dazu auf, die Regelungen auch während des Ramadans weiterhin einzuhalten. Er hoffe auf mehr Gemeinschaft und ein gemeinsames Fastenbrechen im kommenden Jahr und wünschte den Musliminnen und Muslimen einen gesegneten Ramadan.

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