Atomkraft

Abschlussbericht der Endlagerkommission

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Hinter einem Hinweisschild „Kernkraftwerk“ erheben sich die Kühltürme des Kernkraftwerks Philippsburg. (Foto: © dpa)

Mit Erleichterung hat Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller auf den verabschiedeten Abschlussbericht der Kommission „Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ reagiert. Er sieht darin eine gute Grundlage für das folgende Standortauswahlverfahren. Die Vorschläge seien eine Chance für einen erfolgreichen Suchprozess, die nicht leichtfertig verspielt werden dürfe.

„Wir haben jetzt im weitgehenden Konsens einen Weg festgelegt, wie wir in Deutschland ein Endlager für hoch radioaktive Abfälle aus Atomkraftwerken allein nach Sicherheitskriterien suchen und auswählen. Ich gehe davon aus, dass unsere Empfehlungen jetzt zügig im Gesetzgebungsverfahren umgesetzt werden“, so Untersteller.

Gute Grundlage für das folgende Standortauswahlverfahren

Damit ist für die Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente eine absehbare Perspektive für den Abtransport entstanden. Im Interesse der Standortgemeinden ist die Kommission auch der Forderung von Umweltminister Untersteller nachgekommen und hat ihre Vertretung im Rat der Regionen empfohlen. Dabei handelt es sich um eines der neu entwickelten Gremien der Öffentlichkeitsbeteiligung.

Untersteller ist einer der acht Ländervertreter in der Kommission. Diese waren bei der Verabschiedung des Berichts nicht stimmberechtigt. Stimmberechtigt waren die 16 Vertreter von Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Rückblickend bezeichnete Untersteller die Arbeit der Kommission als „nicht reibungsfrei, aber in der Regel sehr zielorientiert“. Es sei aber gelungen, unterschiedliche Gruppen und Interessen zusammenzuführen und eine weitgehende Einigkeit oder zumindest die gesetzlich erforderliche 2/3 Mehrheit in allen Punkten des künftigen Endlagersuchverfahrens herzustellen, sagte Untersteller.

Umweltminister Franz Untersteller: „Die Vorschläge der Endlagerkommission sind eine Chance für einen erfolgreichen Suchprozess. Wir dürfen sie nicht leichtfertig verspielen.“

„Es wird beim Standortsuch- und auswahlverfahren jetzt darauf ankommen, dass Einzelinteressen nicht wieder die Überhand über die gesamtgesellschaftliche Notwendigkeit gewinnen, ein an höchsten Sicherheitskriterien ausgerichtetes Endlager zu bauen.“

Chance für erfolgreichen Suchprozess nicht leichtfertig verspielen

Tendenzen zu kurzfristigem und interessengeleitetem Handeln seien auch in der jüngeren Vergangenheit immer wieder erkennbar gewesen, führte der baden-württembergische Umweltminister aus – bei Politik, Wirtschaft und Verbänden gleichermaßen: „Davor warne ich. Der beschlossene Weg ist steinig, aber er ist unsere einzige realistische Chance, künftige Generationen vor dem Risiko hoch radioaktiver Abfälle zu schützen. Diese Chance nicht zu verspielen, sind wir unseren Nachkommen schuldig.“

Der Abschlussbericht der Endlagerkommission soll kommende Woche in Berlin offiziell vorgestellt werden.

Weitere Meldungen

Übergabe eines symbolischen Förderschecks an die Projektverantwortlichen der Fraunhofer-Gesellschaft für das Projekt „Stuttgart Climate Tech Hub“
Wirtschaft

Startschuss für Stuttgart Climate Tech Hub

Logo Innovationspreis Bioökonomie
Bioökonomie

Innovationspreis Bioökonomie 2025 verliehen

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
Künstliche Intelligenz

1,3 Millionen Euro für die Zukunft der photonischen KI

Logo Start-up BW
Start-up BW

WebMeister360 im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. Dezember 2025

Container werden auf einem Container-Terminal transportiert. (Foto: © dpa)
Lieferkettengesetz

Einigung bei EU-Lieferkettengesetz und zu Nachhaltigkeitsberichten

Rauch steigt aus einem Schornstein in einen wolkenlosen sonnigen Himmel auf. (Foto: © dpa)
Klimaschutz

Sofortvollzug nach Klage von Solvay

Feld mit Blühstreifen
Landwirtschaft

Einsatz von Pflanzenschutz­mitteln erneut gesunken

Die IBK-Regierungschefs bei der symbolischen Steuerradübergabe im Zeppelin-Hangar Friedrichshafen, im Hintergrund steht ein Zeppelin.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Bodenseeraum als Modellregion weiterentwickelt

Straßenbegleitgrün
Artenschutz

Straßenräume grüner gestalten

Tauberufer in Wertheim
Städtebauförderung

Kernstadt Wertheim erfolgreich saniert

Mitarbeiter des Bereichs der atmosphärischen Aerosolforschung beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeiten im Wolkenlabor an der Anlage für Aerosol Interaktionen und Dynamik in der Atmosphäre (AIDA). (Foto: dpa)
Ländlicher Raum

Land fördert Innovationen und nachhaltige Technologien

Ein fahrender Regionalzug
Schienenverkehr

Ausbau der Schiene im Land geht weiter voran

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Forst

Holzbaulösungen für Kommunen und die Wohnungswirtschaft

Logo des Landespreises 2020 für junge Unternehmen. (Bild: L-Bank)
Wirtschaft

Landespreis für junge Unter­nehmen 2026 ausgeschrieben