Rohstoffe

2. Phosphor-Kongress in Stuttgart

Lesezeit: 2 Minuten
  • Teilen
  •  
Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft (Bild: © dpa)

In Stuttgart findet heute und morgen der Kongress „Phosphor – ein kritischer Rohstoff mit Zukunft“ statt. Fachleute aus dem In- und Ausland beraten dabei, wie rohstoffarme Länder wie Deutschland ihren Bedarf an lebenswichtigem Phosphor langfristig sichern können.

Mit der zweitägigen Fachtagung unterstreiche Baden-Württemberg seine Rolle als europaweit führende Region in Forschung und Entwicklung von Verfahren zur Phosphor-Rückgewinnung, erklärte Umweltminister Franz Untersteller: „Unser Wirtschaftsstandort ist leider noch vollkommen abhängig vom Import von Rohphosphaten und den daraus hergestellten Mineraldüngern – und das, obwohl in unseren Abfällen viel nutzbares Phosphor steckt. Gleichzeitig belastet der Abbau des Rohstoffes die Umwelt in den wenigen Lieferstaaten in immer größerem Maße. Diese Länder sind politisch nicht unbedingt als stabil zu bezeichnen und können als Lieferanten auch ausfallen. Wir müssen es daher schaffen, unsere strategische Abhängigkeit von diesen Staaten zu verringern und die lebenswichtige Ressource Phosphor aus unseren Abfällen zurückgewinnen.“

Vor diesem Hintergrund habe er kein Verständnis dafür, warum der Bund bei der aktuellen Novelle der Klärschlammverordnung die Betreiber größerer Kläranlagen erst ab dem Jahr 2029 dazu verpflichten möchte, Phosphor aus dem Klärschlamm zurückzugewinnen, betonte der Minister. Untersteller weiter:„Wir haben in Offenburg eine große Kläranlage, die zeigt, dass uns schon heute die Technik zur Verfügung steht, den wichtigen Stoff wiederzugewinnen. Warum möchte der Bund hier weitere zwölf Jahre zuwarten und wertvolle Zeit vergeuden?“

Ebenso wenig nachvollziehbar seien die aktuellen Pläne des Bundes, kleinere Kläranlagen von der Pflicht zur Wiedergewinnung ganz freizustellen und es ihnen zu erlauben, den Klärschlamm auf landwirtschaftlichen Flächen auszubringen. „Die aktuellen Diskussionen um großflächige PFC-Belastungen in Mittel- und Nordbaden oder um Mikrokunststoffe in den Gewässern zeigen, dass wir mit dem Unsinn aufhören müssen, zuerst mit großem Aufwand Schadstoffe aus dem Abwasser zu fischen, nur um sie nachher wieder in die Umwelt freizusetzen“, betonte Untersteller. Das Ziel müsse sein, erst den wertvollen Phosphor aus dem Klärschlamm zurückzuholen und danach den Klärschlamm zu 100 Prozent zu verbrennen. Schon heute erreiche Baden-Württemberg eine Verbrennungsquote von 95 Prozent, damit lande hier so wenig Klärschlamm auf den Feldern wie nirgendwo sonst in Europa.

Damit habe Baden-Württemberg die Basis gelegt, den Wirtschaftsstandort so gut wie möglich aus den im Land vorhandenen Phosphor-Quellen versorgen zu können, so Umweltminister Untersteller. „Wir werden uns auch weiterhin auf Bundesebene für den Aufbau einer möglichst umfassenden Kreislaufwirtschaft sowie der notwendigen Infrastruktur zur Phosphorrückgewinnung einsetzen. Mit einem umfangreichen Förderprogramm machen wir dazu in Baden-Württemberg den Anfang und werden weitere große Recyclinganlagen für Phosphor aufbauen.“

Extern: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Phosphor-Rückgewinnung (Öffnet in neuem Fenster)

Weitere Meldungen

Zwei Monteure einer Firma für Solartechnik installieren auf einem Dach Solarpanele. (Bild: © dpa)
Energie

Land verdoppelt Förderung für regionale Energieagenturen

In einem Labor der Firmja Q.ANT wird von einer Ingenieurin und einem Ingenieur der Test eines neuentwickelten photonischen Chips mit einem Laserstrahl vorbereitet.
Forschung

Neue Förderinitiative für Quantencomputing

Wort-Bild-Marke der Innovationsallianz Baden-Württemberg
Wirtschaftsnahe Forschung

Land fördert Forschungsinstitute der Innovationsallianz

Symbolbild: Schafe grasen neben einem großen Feld mit Solaranlagen. (Bild: Julian Stratenschulte / dpa)
Klimaschutz

KLIMA.LÄND – Entdecken, was möglich ist

Symbolbild: Ländlicher Raum. (Bild: Elke Lehnert / Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz)
Ländlicher Raum

Land fördert neun innovative Unternehmen

von links nach rechts: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Bremens Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin
Raumfahrt

Stärkung der deutschen Raumfahrt

Wirtschaftsministerkonferenz 2025
Wirtschaftsministerkonferenz

Mehr Unternehmertum wagen

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
Ländlicher Raum

Innovative Zukunftsprojekte im Ländlichen Raum

Ein Prüfstandshandwerker begutachtet am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt ein Raketen-Triebwerk
Luft- und Raumfahrt

Strategische Weichenstellung für Europas Raumfahrt

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Delegationsreise

Besuch in der Provinz Nordbrabant und der Region Flandern

Startup Summit 2025
Startup BW

Tolle Geschäftsideen ausgezeichnet

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 3. Juni 2025

Sieger des Start-up BW Elevator Pitch 2025
Startup BW

HeatPump23 siegt beim Finale des Start-up BW Elevator Pitch

Wirtschaftsministerkonferenz

Wirtschaftsminister der Länder tagen in Stuttgart

Verleihung der Bevölkerungsschutz-Einsatzmedaille Unwetter 2024
Bevölkerungsschutz

Fluthelferinnen und Fluthelfer ausgezeichnet