Integration

Baden-Württemberg erneuert Pakt für Integration

Das Land sichert den Kommunen für freiwillige Integrationsleistungen in 2025 und 2026 jeweils rund 62 Millionen Euro zu. Land und Kommunen gehen damit bei der Integration von Geflüchteten weiter Hand in Hand voran.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine muslimische Einwanderin sitzt mit anderen Personen am Tisch und schaut sich während des Englischunterrichts Blätter mit Grammatikaufgaben an.
Symbolbild

Mit zusätzlichem Geld und einer klaren gemeinsamen Linie setzen Landesregierung und Kommunen in Baden-Württemberg ein starkes Zeichen: Die Integration von geflüchteten Menschen bleibt auch in Zeiten knapper Kassen eine zentrale Aufgabe und soll durch stabile Strukturen verlässlich gewährleistet werden. Das bekräftigten alle Partner bei der gemeinsamen Unterzeichnung des Paktes für Integration mit den Kommunen (PIK). Das Land sichert den Kommunen für freiwillige Integrationsleistungen auch in diesem und im kommenden Jahr jeweils Mittel in Höhe von rund 62 Millionen Euro zu. Die Kommunen wiederum stehen zu ihrer Verantwortung, die Integration vor Ort weiter voran zu treiben.

Gute Integration für Zusammenleben unabdingbar

„Mit dem Pakt für Integration erkennen wir an, dass auch weiterhin viele der jüngst nach Baden-Württemberg geflüchteten Menschen länger im Land bleiben werden. Eine gut gelingende Integration ist deshalb für das Zusammenleben innerhalb unserer Gesellschaft unabdingbar“, sagte der Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, Manne Lucha. „Land und Kommunen gehen bei der Integration von Geflüchteten weiter Hand in Hand voran.“ Der Pakt für Integration mit den Kommunen bündelt seit 2017 die wichtigsten freiwilligen integrationspolitischen Maßnahmen von Land und Kommunen.

Flaggschiff ist das Integrationsmanagement, welches eine flächendeckende soziale Beratung von Menschen mit Migrationserfahrung im Land sicherstellt und in dieser Form nur noch in einem weiteren Bundesland zu finden ist. Aber auch weitere Maßnahmen wie das Programm zum Erkennen von psychischen Belastungen „BW schützt!“ oder spezifische Deutschkurse, die Bundesmaßnahmen ergänzen, gehören zum Pakt. Insgesamt sind darin sechs Maßnahmen enthalten.

Integration braucht nachhaltige Lösungen

Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Alexis v. Komorowski, Landkreistag Baden-Württemberg, sagte: „Es ist gut und wichtig, dass der zwischen Land und Kommunen im Jahr 2017 geschlossene Pakt für Integration für dieses und das kommende Jahr fortgeschrieben wird. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Integration geflüchteter Menschen eine Daueraufgabe ist und es daher nachhaltiger Lösungen bedarf. Angesichts der katastrophalen Haushaltslage insbesondere der Kommunen müssen die kommenden Monate daher unbedingt genutzt werden, um zu klären, was die Must-Haves einer gelingenden Integrationsarbeit vor Ort sind. Das, was sich für eine erfolgreiche Integration als unabdingbar erweist, muss dann zwingend landesgesetzlich verankert werden. Nur so wird Integrationsarbeit zukunftsfest.“

Ralf Broß, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg, ergänzte: „Die Neuauflage des Pakts für Integration zeigt: Land und Kommunen ziehen an einem Strang und das Land übernimmt weiterhin seinen finanziellen Anteil. So können wir die Integrationsarbeit in unseren Kommunen verlässlich fortführen. Integration geschieht dort, wo die Menschen leben – in den Städten und Gemeinden, in Schulen, Vereinen und Nachbarschaften. Ein zentraler Baustein sind dabei die Integrationsmanagerinnen und -manager, die täglich vor Ort unterstützen und begleiten. Gerade jetzt, wo die öffentlichen Kassen angespannt sind, ist es wichtig, funktionierende Strukturen zu erhalten und weiter auszubauen. Denn gelungene Integration stärkt unser Zusammenleben langfristig.“

Steffen Jäger, Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg, sagte: „In unseren Städten und Gemeinden wird Integration an jedem Tag konkret gelebt. In Kitas, Schulen, Vereinen und im direkten Kontakt mit den Menschen. Der erneuerte Pakt für Integration kann diese kontinuierliche Arbeit mit Instrumenten wie dem Integrationsmanagement, den Sprachförderangeboten oder den Hilfen für besonders belastete und schutzbedürftige Geflüchtete unterstützen. Es ist deshalb gut, dass diese Unterstützung auch künftig fortgesetzt wird. Gleichzeitig bleibt klar: Für die wachsenden Anforderungen brauchen wir verlässliche und auskömmliche Rahmenbedingungen.“

Sechs Schwerpunkte im Pakt für Integration

Weitere Meldungen

Polizei Kontrolle Weihnachtsmarkt
Sicherheit

Friedliche Weihnachtsmarktsaison 2025

Icon eines Fahrrads. Darüber der Text "Mein Bike, mein Weg, mein Vorteil mit JobBike BW.
Radverkehr

Fünf Jahre JobBike BW für Landesbedienstete

Mehrere Kinder stehen nebeneinander in einem Kindergarten. (Bild: © Christian Charisius/dpa)
Armutsbekämpfung

EU und Land gemeinsam gegen Kinder- und Jugendarmut

Eine Hand hält ein Leerrohrbündel mit Glasfaserkabeln eines Breitband-Versorgers. (Foto: © dpa)
Digitalisierung

Neuer Rekord in der Breitbandförderung

Wappen von Baden-Württemberg auf dem Ärmel einer Polizeiuniform. (Bild: Innenministerium Baden-Württemberg)
Polizei

Polizei spendet an Stiftung Kinderland Baden-Württemberg

Sonnenstube in Sexau
Städtebauförderung

Städtebaumaßnahme in Sexau abgeschlossen

Ein Bus unterwegs auf einer Landstraße.
Nahverkehr

In 2026: bwregiobus-Netz wächst auf 52 Linien an

Ein Silvesterböller wird mit einem Feuerzeug gezündet. (Foto: © dpa)
Silvester

Mit kleinem Feuerwerk sicher ins neue Jahr

Zwei Wappen der baden-württembergischen Polizei sind neben einem Polizeifahrzeug zu sehen.
Sicherheit

Neue Ansprechstelle zur Gewaltprävention für Beschäftigte im öffentlichen Dienst

Baustelle eines Wohnhauses mit Dachausbau
Bauen

Land startet Förderaufruf „Clever Bauen BW“

Netzwerkkabel stecken in einem Serverraum in einem Switch. (Foto: © dpa)
Polizei

Speicherung von IP-Adressen

Polizistin bei einem Auslandseinsatz
Polizei

Weihnachtsgrüße an Einsatzkräfte der Polizei in Auslandsmissionen

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
Pflege

Land investiert 1,6 Millionen Euro in Televisiten

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts, führt bei der Eröffnung des neuen "Future Work Lab" des Fraunhofer Instituts in Stuttgart einen Roboterarm. (Foto: dpa)
Wirtschaftsnahe Forschung

38,1 Millionen Euro für die Fraunhofer-Gesellschaft

Ein Bauarbeiter schaut auf ein Gebäude, das als Testobjekt aus Recyclingbeton gebaut wird.
Bauen

Land fördert Wiederverwendung von Bauteilen