Gesundheit

Zahl der Masernfälle in Baden-Württemberg steigt

Berechne Lesezeit
  • Teilen
 Ein Impfpass liegt auf einem Tisch.

Masern sind eine gefährliche und hochansteckende Krankheit, unter der eigentlich kein Kind mehr leiden müsste, da es seit vielen Jahre eine wirksame Impfung dagegen gibt. Trotzdem steigen die Zahlen der Masernerkrankungen wieder, weil Kinder aber auch Erwachsene keinen ausreichenden Impfschutz besitzen und so ungeschützt einer potentiell tödlichen Krankheit ausgesetzt sind.

Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Stuttgart weist auf eine hohe Zahl gemeldeter Maserninfektionen hin. Für das Jahr 2019 wurden bereits 30 Masern-Erkrankungen aus Baden-Württemberg übermittelt, davon 13 Fälle seit Anfang März (Stand: 8. März 2019). Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es insgesamt zehn Fälle. „Weitere Erkrankungen können nur vermieden werden, wenn ein ausreichend hoher Impfschutz erreicht wird“, appelliert Gesundheitsminister Manne Lucha an die Bürgerinnen und Bürger.

Masern-Erkrankungen werden in den vergangenen zwei Wochen aus den Landkreisen Zollernalbkreis, Tuttlingen, Schwarzwald-Baar-Kreis, Rastatt, Konstanz und dem Ortenaukreis übermittelt. Betroffen sind Säuglinge, Kleinkinder, Jugendliche und Erwachsene im Alter bis 43 Jahre. In der Hälfte der Fälle (15) handelt es sich um Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen sieben und 18 Jahren.

Impfstatus prüfen und versäumte Impfungen nachholen

Die aktuelle Masern-Situation spricht für die Möglichkeit einer weiteren Ausbreitung auch in andere Land- und Stadtkreise. „Weitere Erkrankungen können nur vermieden werden, wenn ein ausreichend hoher Impfschutz erreicht wird“, appelliert der auch für Gesundheit zuständige Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha an die Bürgerinnen und Bürger. „Prüfen Sie Ihren Masern-Impfstatus und holen Sie versäumte Impfungen nach.“ Wer bisher nicht beziehungsweise nur einmal gegen Masern geimpft wurde, sollte die fehlende Impfung dringend nachholen. Wer zweimal geimpft wurde oder einmal Masern hatte, ist in der Regel geschützt, so Lucha weiter.

Masern sind extrem ansteckend und sollten nicht unterschätzt werden

„Masern sind extrem ansteckend. Leider werden Masern in der Bevölkerung häufig unterschätzt, dabei kann die Krankheit schwerwiegende Folgen haben“, betont der Stuttgarter Regierungspräsident Wolfgang Reimer. Die Inkubationszeit von Masern beträgt etwa 14 Tage. Bereits drei bis vier Tage vor Ausbruch der Krankheit beginnen die Betroffenen den Erreger über die Schleimhäute und die Atmung auszuscheiden. Aufgrund dessen werden Schülerinnen und Schüler sowie Kindergartenkinder ohne Impfschutz nach Kontakt mit einem Masernerkrankten in der Regel für 14 Tage vom Kindergarten- beziehungsweise Schulbesuch ausgeschlossen. Dies sei eine wichtige frühe Maßnahme, um zu verhindern, dass sich die hoch ansteckenden Masern weiter ausbreiten, so Reimer weiter.

Das Virus wird durch das Einatmen von Tröpfchen – etwa beim Sprechen, Husten oder Niesen – übertragen. Fast alle Menschen, die mit Masern-Infizierten Kontakt haben und nicht immun sind, stecken sich an. Masern-Erkrankungen verlaufen in der Regel mit hohem Fieber, Schnupfen, Bindehautentzündung und Husten. Nach wenigen Tagen kommt es zu einem rötlich-braunen Hautausschlag. Masern-Viren haben die Eigenschaft das Immunsystem zu schwächen. Dadurch kann es zu Folgeinfektionen kommen – beispielweise Mittelohrentzündung, Hirnhautentzündung oder Lungenentzündung. Besonders schwer können Masern bei Säuglingen und Menschen mit Grunderkrankungen verlaufen.

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg: Impfungen

Quelle:

Regierungspräsidium Stuttgart mit Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Das Völkerkundemuseum Linden-Museum in Stuttgart. (Bild: picture alliance/Sina Schuldt/dpa)
Kunst und Kultur

Kultur kann sich auf Land verlassen

Baden-Württemberg, Seebach: Fichten und eine Buche stehen im Nationalpark Schwarzwald im Nebel.
Landwirtschaft

Hauk fordert Entlastung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe

Zahlreiche im Stau stehende Fahrzeuge sind durch den Außenspiegel eines Autos auf der A81 bei Sindelfingen zu sehen.
Justiz

Geplante Sanktionierung des Punktehandels im Straßenverkehr

Eine Drohne fliegt bei Sonnenuntergang über eine Wiese. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Sicherheit

Land unterstützt Änderung des Luftsicherheitsgesetzes

Eine Forscherin arbeitet im AI Research Buildung der Universität Tübingen, das zum „Cyber Valley“ gehört, an einem Code.
Wirtschaft

Mit Künstlicher Intelligenz gegen Fachkräftemangel

Fischer fischen im Bodensee (Foto: dpa)
Artenschutz

Projekt zum Fischartenschutz und Kormoranmanagement startet

Jugendliche halten ein Banner mit der Aufschrift «Ehrenamt» in den Händen.
Bürgerengagement

Sozialministerium fördert 27 Ehrenamtsprojekte

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Landgericht Ulm
Justiz

Zwei Juristen aus Baden-Württemberg an Bundesgerichte berufen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Touristen sitzen im Aussenbereich von Restaurants.
Bundesrat

Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie im Bundesrat

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
Rettungsdienst

Land investiert 80 Millionen Euro in Rettungswachen

Ministerin Thekla Walker (vierte von rechts, vordere Reihe) mit Vertreterinnen und Vertretern der Zuwendungsempfänger bei der Übergabe der Verträge für das Landesförderprogramm für Elektrolyseure (ELY)
Erneuerbare Energien

Land baut Produktion von grünem Wasserstoff aus

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Medizinwirtschaft

Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung