Wohnen

Wohnbauprojekt in Stuttgart-Rot mit über einer Million Euro gefördert

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Häuser in Stuttgart werden von der Morgensonne beschienen. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Symbolbild

Das Land fördert das Wohnbauprojekt „Gelebte Beteiligungskultur im Reallabor Wohnen“ in Stuttgart-Rot mit insgesamt 1,1 Millionen Euro. Das genossenschaftliche Pionierprojekt zeigt beispielhaft, wie die Nachkriegsquartiere zukunftsfest gemacht und gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern umgebaut werden können.

Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen fördert das beispielgebende Projekt Extern: „Gelebte Beteiligungskultur im Reallabor Wohnen“ (PDF) (Öffnet in neuem Fenster) des Projektträgers Extern: Neues Heim – Die Baugenossenschaft eG (Öffnet in neuem Fenster) und dem Projektpartner, der Extern: Baugenossenschaft Zuffenhausen eG (Öffnet in neuem Fenster), in Stuttgart-Rot mit insgesamt 1,1 Millionen Euro. Die Extern: Patenschaft Innovativ Wohnen BW (Öffnet in neuem Fenster) ist eine wichtige Säule der Wohnraumoffensive des Landes, mit der die Themen Bezahlbarkeit und Innovation im Wohnen verzahnt und kommuniziert werden. „Nur wenn wir einer breiten Öffentlichkeit die Chancen und Möglichkeiten solcher wegweisenden Projekte bewusstmachen, schaffen wir es, tatsächlich eine Wirkung auf dem Markt zu erzielen“, erläutert die Ministerin Nicole Razavi.

Mit den Fördermitteln des Landes konnten nun erste Maßnahmen im Quartier umgesetzt und der groß angelegte Beteiligungsprozess angestoßen werden. Anlässlich der Eröffnungsfeier am 8. Juli in Stuttgart-Rot weihte Ministerin Razavi die Laborbühne als temporär aufgestellten Dreh- und Angelpunkt im Quartier ein. Auf der Laborbühne werden prozessbegleitend mindestens 24 Beteiligungs-Aktionen in den nächsten 24 Monaten stattfinden. Hier kann das Projekt miterlebt und auch mitdiskutiert werden.

Chancen der Bestandsentwicklung erkennen

Ministerin Razavi richtete ihren Dank insbesondere an die umsetzende Baugenossenschaft Neues Heim und die Baugenossenschaft Zuffenhausen, aber auch an die Landeshauptstadt Stuttgart, vertreten durch Bürgermeister Peter Pätzold, die Extern: Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA`27) (Öffnet in neuem Fenster), vertreten durch Intendant Andreas Hofer und Geschäftsführerin Karin Lang, und die Hochschule für Technik: „Sie machen den Quartiers-Umbau mit allen und für alle sichtbar. So eine Offenheit brauchen wir, wenn es um die Zukunftsherausforderungen des bezahlbaren Wohnens geht.“ Appellierend ergänzte Nicole Razavi, dass die Landesförderung ein wichtiger, aber nur anfänglicher Anschub für das Gesamtvorhaben sei. Der Prozess könne nur bis zum Ende durchgehalten werden, wenn die vielen unterschiedlichen Akteure bei der Umsetzung an einem Strang ziehen.

Das Quartier in Stuttgart-Rot steht stellvertretend für viele Nachkriegssiedlungen in Zeilenbauweise, die die Siedlungsstruktur Baden-Württembergs mitprägen und die derzeit im demografischen und baulichen Wandel sind. Man müsse die Chancen in der Bestandsentwicklung erkennen, so Ministerin Razavi: „Was liegt näher, als sich jetzt den großen Potenzialen der Quartiere der 1950er bis 1970er Jahre zu widmen und sie für das bezahlbare und zugleich innovative, am Bedürfnis der Menschen orientierte Wohnen und Leben nutzbar zu machen?“.

Wohnraum zukunftsfähig machen

Mit der Wohnraumoffensive BW setzt das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen neue Impulse für mehr bezahlbaren, innovativen und zugleich qualitativ hochwertigen Wohnraum. Drei wesentliche Bausteine der Gesamtstrategie sind der Extern: Grundstücksfonds (Öffnet in neuem Fenster), das Extern: Kompetenzzentrum Wohnen (Öffnet in neuem Fenster) und die Patenschaft Innovativ Wohnen BW.

Die Förderung und Begleitung beispielgebender Projekte ist Bestandteil der Patenschaft Innovativ Wohnen. Das Reallabor ist Teil der zweiten Fördertranche. Mit der Kombination aus Laborbühne und Modellwohnung wird in Stuttgart-Rot ein kleines Quartier im „Abrissquartier“ (das heißt während der Jahre des Um- und Neubaus im Bestand) entstehen. Direkt vor Ort, gemeinsam mit den Betroffenen, mit sozialen Partnern und Akteuren soll im Quartier ein Experimentier- und Aktionsraum geschaffen werden. Die Fragestellung dabei ist, wie Wohnen und Zusammenleben in einem Quartier der 1950er-Jahre langfristig tragfähig und für die Zukunft für alle gestaltet werden kann.

Zur Weiterentwicklung der Wohnraumoffensive beabsichtigt das neu gegründete Ministerium, die drei Bausteine sukzessive noch gezielter auf die Innenentwicklung und das Nutzen von Wohnpotenzialen im Bestand auszurichten. Dazu soll unter anderem noch in diesem Jahr eine dritte Fördertranche der beispielgebenden Projekte ausgeschrieben werden.

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