Wirtschaft

Wirtschaftsministerin und IHK-Spitzen beraten über Zukunftsthemen

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Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Beim jährlichen Austausch von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut mit den Spitzen der baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern standen neben der aktuellen Corona-Lage die Mittelstandspolitik und die berufliche Aus- und Weiterbildung im Zentrum der Beratungen.

Beim jährlichen Austausch von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut mit den Spitzen der baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern standen neben der aktuellen Corona-Lage die Mittelstandspolitik und die berufliche Aus- und Weiterbildung im Zentrum der Beratungen. Hoffmeister-Kraut und der Präsident des Extern: Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (Öffnet in neuem Fenster), Wolfgang Grenke, erklärten: „Gemeinsam stemmen sich Wirtschaft und Politik gegen die Krise und sorgen für die Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmen – sei es digitale Transformation, Gründungen und Unternehmensnachfolge oder die Zukunft der dualen Aus- und Weiterbildung.“

Hoffmeister-Kraut sagte: „Vor uns liegen schwierige Monate, in denen wir die Betriebe abermals konsequent unterstützen müssen. Der Bund hat mit der Extern: Ankündigung der Überbrückungshilfe IV (Öffnet in neuem Fenster) ein wichtiges Signal für unsere Unternehmen gegeben. Es sind jedoch Nachbesserungen erforderlich, damit das Instrument seine Wirkung passgenau entfaltet. Wir haben uns daher in einem Schreiben mit acht konkreten Vorschlägen für Nachbesserungen an das Bundeswirtschaftsministerium gewandt. Besonders hart ist dieser Winter für die Schausteller und Marktkaufleute. Ihrer Situation soll im Rahmen der Überbrückungshilfe Rechnung getragen werden.“ Zudem werde Hoffmeister-Kraut sich auch nachdrücklich für eine Verlängerung der Landeshilfen einsetzen.

Gefragte Digitalisierungsprämie wird fortgesetzt

Es herrschte Einigkeit, dass Investitionen für und in den digitalen Wandel von Betrieben, Geschäftsmodellen und ganzen Branchen weiterhin ganz oben auf der Agenda stehen müssen. Vor diesem Hintergrund unterstützen die Spitzen der Industrie- und Handelskammern (IHKs) das Engagement vor allem auch des Wirtschaftsministeriums zur Digitalisierung Baden-Württembergs von Tag eins an. So konnten seit dem ersten Modellversuch der Extern: Digitalisierungsprämie (Öffnet in neuem Fenster) 2017 rund 15.000 Vorhaben zur digitalen Transformation im Mittelstand gefördert werden und allein seit Oktober 2020 wurden 10.000 Anträge gestellt. Damit hat die Digitalisierung des Mittelstands nochmals einen verstärkten Schub bekommen. Erfreut zeigte sich BWIHK-Präsident Grenke, dass im Zuge der Haushaltsberatungen für 2022 Mittel zur Fortsetzung der Digitalisierungsprämie Plus, zur Förderung regionaler Digital Hubs und von regionalen Labs für Künstliche Intelligenz (KI) zur Verfügung stehen sollen. Dies waren zentrale Anliegen der IHK-Organisation, genau wie die Fortführung des Programms ‚Extern: Invest BW (Öffnet in neuem Fenster)‘.

Ein zentrales Schlüsselprojekt ist der Extern: Innovationspark Künstliche Intelligenz Baden-Württemberg (Öffnet in neuem Fenster) in Heilbronn. Mit einer Investitionssumme von über 100 Millionen Euro – davon etwa 50 Millionen Euro Landesförderung – handelt es sich um das größte innovationspolitische Einzelvorhaben des Wirtschaftsministeriums seit Jahrzehnten. Der Park soll die Innovationsdynamik im Land nachhaltig stärken und durch optimale Innovations- und Standortbedingungen zum Anziehungspunkt für nationale sowie internationale Unternehmen, Start-ups, Forschungsakteure, KI-Talente und Investoren werden.

Sicherung der Unternehmensnachfolge im Fokus

Die Kammern begrüßten, dass die erfolgreiche Landeskampagne Extern: Start-up BW (Öffnet in neuem Fenster) fortgesetzt wird. Lob kam auch für die schnellen eigenen Maßnahmen des Landes, um jungen Unternehmen das Überleben auch in der Pandemie zu sichern. Neben den bekannten Corona-Wirtschaftshilfen sind die zusätzlichen Maßnahmen wie Extern: Start-up BW Pre-Seed (Öffnet in neuem Fenster) und das Schutzschild-Programm Extern: Start-up BW Pro-Tect (Öffnet in neuem Fenster) sehr erfolgreich.

Um die Unternehmensnachfolge der Betriebe im Land zu sichern, will das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit den Kammern und weiteren Wirtschaftsorganisationen eine eigenständige Unternehmensnachfolgekampagne starten, die das bereits bestehende Portfolio an Unterstützungsleistungen weiterentwickelt und zeitgemäße Formate schafft. „Die Sicherung der Unternehmensnachfolge ist eine extrem wichtige Aufgabe. Gerade die Corona-Pandemie hat hier nochmal Handlungsbedarf aufgezeigt. Eine Geschäftsübernahme ist eine gute Alternative zur Neugründung“, erklärte Grenke. „Wir brauchen gerade unsere mittelständischen Betriebe, um unseren Wirtschaftsstandort mitzugestalten. Die Sicherung der Unternehmensnachfolge ist daher von enormer Bedeutung“, so Hoffmeister-Kraut. Gemeinsam wolle man die Beratungs- und Finanzierungslandschaft analysieren und bei Bedarf Förderlücken identifizieren.

Land und Kammern werben für berufliche Ausbildung

Ministerin Hoffmeister-Kraut und Präsident Grenke wiesen zudem auf die erstklassigen Chancen von Absolventinnen und Absolventen beruflicher Aus- und Weiterbildung hin. Diese gefragten Fach- und Führungskräfte werden von den Betrieben dringend gesucht. „Mit der Kampagne Extern: gut-ausgebildet.de (Öffnet in neuem Fenster) zeigen wir mit über 80 Filmen bei Extern: Youtube (Öffnet in neuem Fenster) die Vielfalt der Ausbildungsberufe. Ausbildungs-Influencer informieren bei Instagram aus ihrer Ausbildung und ihrem Alltag“, erklärte die Ministerin. „Besonders wichtig ist es, die Eltern als wichtige Ratgeber bei der Berufswahl zu erreichen und von den Vorteilen einer beruflichen Ausbildung zu überzeugen“, ergänzte Grenke. „Dabei hat sich die gemeinsam gestartete Elternkampagne Extern: Ja zur Ausbildung (Öffnet in neuem Fenster) schon sehr bewährt. Aber auch die Jugendlichen selbst profitieren von neuen Impulsen zur Berufswahl. Mit der preisgekrönten Kampagne Extern: Mach doch, was du willst (Öffnet in neuem Fenster) können die IHKs hier einen Erfolg verbuchen und konstant viel Aufmerksamkeit für die vielfältigen IHK-Ausbildungsberufe schaffen. Die Kampagne, die im Social Media-Bereich völlig neue Wege geht, ergänzt die gemeinsamen Initiativen zielgruppengerecht.“ Hoffmeister-Kraut fügte an: „Ergänzend ist die neue Extern: AzubiCardBW (Öffnet in neuem Fenster) ein echtes Gemeinschaftsprojekt von Land und Kammern. Sie bietet attraktive Vorteile und Vergünstigungen für Auszubildende. Damit stärkt sie die Gleichwertigkeit der beruflichen mit der akademischen Bildung. Bei jedem Einsatz der AzubiCardBW wird die berufliche Ausbildung sichtbarer.“

„Mit der angelaufenen ressortübergreifenden Weiterbildungsoffensive Download: ‚WEITER MIT BILDUNG @ BW‘ (PDF) (Öffnet in neuem Fenster), dem aus Extern: REACT-EU (Öffnet in neuem Fenster)-Mitteln finanzierten Förderprogramm ‚Betriebliche Weiterbildung‘, der Extern: ‚Qualifizierungsoffensive Digitale Kompetenzen‘ (Öffnet in neuem Fenster), den von uns geförderten Extern: Qualifizierungsverbünden (Öffnet in neuem Fenster) und weiteren innovativen Weiterbildungsprojekten kümmern wir uns intensiv um eine weitere Stärkung der berufsbezogenen Weiterbildung im Land. Die Industrie- und Handelskammern sind dabei ein wichtiger Partner“, fasste die Ministerin zusammen. Gemeinsam müsse es gelingen, Betriebe und deren Beschäftigte gut für die strukturellen Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Dazu ergänzt Grenke abschließend: „Als zentrales Element zur Stärkung der beruflichen Weiterbildung sehen wir die Weiterentwicklung des Aufstiegsbonus. Die IHKs treten weiterhin dafür ein, auch für IHK-Aufstiegsfortbildungen analog zur bereits bestehenden Meisterprämie im Handwerk einen entsprechenden Bonus einzuführen. Ein entsprechender Prüfauftrag ist ja schon im Koalitionsvertrag der Landesregierung festgehalten.“

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