Schiene

Weiterer Schritt zur Sicherstellung des „Karlsruher Modells“

Karlsruher Straßenbahnen auf der Kaiserstraße in Karlsruhe (Foto: © dpa)

Eine Kooperationsvereinbarung zwischen den Verkehrsgesellschaften soll dafür sorgen, dass das erfolgreiche „Karlsruher Modell“ im Schienennahverkehr auch über 2020 weiter Bestand hat.

Großer Bahnhof am Freitag, 31. Januar, in Ubstadt-Weiher. Im Anschluss an die offizielle Einweihung des neuen Haltepunktes Stettfeld-Weiher der S-Bahn Rhein-Neckar haben Verkehrsminister Winfried Hermann, die Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup (Karlsruhe) und Harry Mergel (Heilbronn) sowie die beiden Landräte Dr. Christoph Schnaudigel (Landkreis Karlsruhe) und Dr. Fritz Brechtel (Landkreis Germersheim) eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die wesentliche Grundlagen zur Beibehaltung des international viel beachteten „Karlsruher Modells“ regelt. 

Seit über 25 Jahren sind die Stadtbahnen der Albtal Verkehrsgesellschaft (AVG) als Zwei-System-Fahrzeuge sowohl auf Eisenbahngleisen als auch im innerstädtischen Straßenbahnnetz unterwegs und ermöglichen in einem weiten Radius eine attraktive Anbindung von Stadt und Umland ohne Umsteigen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 müssen umfangreiche Verkehrsleistungen des Bahnverkehrs im Stadt- und Landkreis Karlsruhe an Verkehrsunternehmen neu vergeben werden.

Das Land Baden-Württemberg, die Städte Karlsruhe und Heilbronn, die Landkreise Karlsruhe und Germersheim sowie der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (SPNV) wollen am bewährten System „Karlsruher Modell“ festhalten und weiterhin die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) als Verkehrsunternehmen beauftragen. Mit Gründung der sogenannten „Karlsruher Gruppe von Behörden“, ein Zusammenschluss der Aufgabenträger des schienengebundenen Nahverkehrs, wurden im Juli 2019 die Weichen für eine Direktvergabe an beide Unternehmen gestellt. Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung ist der nächste Schritt. Dort werden die Grundsätze der Zusammenarbeit, Art und Zeitplan der Vergabe sowie die Finanzierung geregelt.

Deutliche Verbesserungen für die Reisenden

„Mit dieser Neuvergabe sichern wir das ,Karlsruher Modell‛ mit seinen besonderen Vorteilen auf diesen Linien. Die reinen Eisenbahnverkehrsleistungen werden ab Dezember 2022 mit deutlichen Verbesserungen für die Reisenden von der DB Regio erbracht. AVG und VBK werden wie bisher die Zwei-System-Fahrzeuge fahren und die hervorragende Anbindung des Umlands an die Stadt Karlsruhe sicherstellen“, betonte Verkehrsminister Winfried Hermann.

„Der Landkreis Karlsruhe ist Besteller von jährlich rund 3,5 Millionen Zugkilometern im schienengebundenen Nahverkehr, die die Anbindung auch von kleineren Gemeinden im Landkreis Karlsruhe sichern. Die Beibehaltung dieses Angebots ist ein Muss angesichts des Klimawandels und der wachsenden Verkehrsprobleme auf der Straße. Der Kreis hat sich zudem die Option auf Angebotserweiterungen bei der Einschleifung der S31/S32 wie auch Einwirkungsmöglichkeiten beim weiteren Ausbau der S4 gesichert“, machte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel die Bedeutung dieser Kooperation deutlich.

Südpfalz umsteigefrei an die Karlsruher Innenstadt angebunden

„Die Kooperationsvereinbarung ist ein wichtiger Schritt für die TechnologieRegion“, unterstreicht Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup anlässlich der Unterzeichnung in Ubstadt-Weiher. Wir sind damit für die Mobilitätswende gut gerüstet und haben den Ausbau und den Betrieb des ÖPNV selbst in der Hand.“

„Mit der Stadtbahn von Karlsruhe nach Germersheim haben wir die Südpfalz umsteigefrei an die Karlsruher Innenstadt angebunden und so den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) attraktiv ausgestaltet. Mit der Kooperationsvereinbarung stellen wir entscheidende Weichen für die Weiterführung und den Ausbau des die Landesgrenzen überschreitenden Schienenverkehrs“, erklärte Landrat Dr. Fritz Brechtel (Landkreis der Germersheim) auch als Vorsitzender des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd, dem gesetzlichen Aufgabenträger für den regionalen Schienenverkehr in der Pfalz.

Auch Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel zeigte sich zufrieden. „Mit dem Beitritt zur Karlsruher Gruppe von Behörden sowie dem Beschluss des zweigleisigen Ausbaus zwischen Schwaigern und Leingarten hat die Stadt Heilbronn im Jahr 2019 zwei weitere wichtige Themen für den Heilbronner ÖPNV in Angriff genommen. Die Gründung der Gruppe von Behörden ist der Grundstein dafür, dass auch künftig der gewohnte Betrieb der Stadtbahn mit den beiden umsteigefreien Innenstadtdurchfahrungen Karlsruhe und Heilbronn gesichert ist. Ich freue mich, dass wir nun mit der Kooperationsvereinbarung zur Ausschreibung von Los 1 einen ersten Schritt in die Umsetzung gehen. Wir setzen auch künftig auf die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit den beteiligten Partnern zur Attraktivierung des ÖPNV und damit zum Wohle unserer Bevölkerung“, so der Oberbürgermeister.

„Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung durch unsere Aufgabenträger ist für uns ein weiterer essentieller Meilenstein auf dem Weg zur angestrebten Direktvergabe der Verkehrsleistungen“, betonte Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der Geschäftsführung der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft und ergänzte: „Ich freue mich sehr über dieses klare Signal zur Sicherung des „Karlsruher Modells“ und der zahlreichen Arbeitsplätze, die mit unserem attraktiven Nahverkehrsmodell aufs Engste verknüpft sind.“

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