Wolf

Vorstellung des Managementplans Wolf

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)

Das Land hat den Managementplan Wolf in Aidlingen-Dachtel vorgestellt. Mit gutem Management ist das Nebeneinander von Mensch, Nutztierhaltung und Wolf möglich. Der Managementplan Wolf beschreibt Möglichkeiten und geeignete Maßnahmen.

Umweltstaatssekretär Andre Baumann hat am 05. Mai 2022 in Aidlingen-Dachtel den Managementplan Wolf Baden-Württemberg (PDF) vorgestellt. Er wurde in enger Absprache mit verschiedenen Verbänden und Interessengemeinschaften aus Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd und Tourismus, der Obersten Jagdbehörde und unter Mitwirkung der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft erarbeitet.

„Der Managementplan soll für einen sachorientierten Umgang mit dem Wolf sorgen“, sagte Baumann in Dachtel. In Baden-Württemberg sind aktuell drei männliche Wölfe im Schwarzwald heimisch geworden.

Gemeinsam mit Experten der Versuchs- und Forschungsanstalt erläuterte Baumann unter anderem, welche Herdenschutzmaßnahmen das Land fördert, welche Voraussetzungen hierfür gegeben sein müssen und wie sich die Förderung auf mögliche Ausgleichszahlungen im Falle eines Wolfsrisses auswirken.

Land tut sehr viel für friedliches Miteinander mit dem Wolf

Ebenso betonte der Naturschutz-Staatssekretär, wie wichtig ein intensiver Dialog über das sehr kontrovers diskutierte Thema sei: „Gerade deswegen war es unerlässlich, dass viele Verbände mit sehr unterschiedlichen Positionen zum Wolf der Erstellung des Managementplans mitgewirkt haben.“

Baumann hob hervor, dass „wir die Sorgen und Nöte der Menschen im Land vor dem Wolf sehr ernst nehmen.“ Gleichzeitig tun das Land und die Verbände sehr viel, um die Menschen umfassend und transparent vor Ort in den Städten und Gemeinden über den Wolf zu informieren und die Weidetierhalterinnen und -halter im Land zu unterstützen, damit ein friedliches Miteinander möglich sei. „Allein im vergangenen Jahr hat das Land fast drei Millionen Euro für den Herdenschutz unserer Nutztierhaltenden ausgegeben“, fügte Staatssekretär Baumann hinzu.

Die „Fördergebiete Wolfsprävention“

Im Schwarzwald und im Naturraum Odenwald hat das Land sogenannte „Fördergebiete Wolfsprävention“ ausgewiesen. Diese bleiben auch bestehen, wenn – wie im aktuellen Fall im Odenwald – vorübergehend kein residenter Wolf mehr nachgewiesen wird.

  • Innerhalb dieser Gebiete werden wolfsabweisende Zäune für Schafe, Ziegen, landwirtschaftliches Gehegewild und Neuweltkameliden (Lamas, Alpakas) finanziell mit bis zu 100 Prozent unterstützt.
  • Material- und Arbeitskosten sowie der Einsatz von zertifizierten Herdenschutzhunden werden gefördert.
  • Ebenso sind Herdenschutzmaßnahmen auf Weiden mit Kälbern, Jungrindern und Fohlen bis zu einem Alter von zwölf Monaten auf besonders zu schützenden Teilflächen förderfähig.
  • Förderberechtigt sind sowohl Betriebe im Haupt- als auch Nebenerwerb sowie Hobbytierhalterinnen und Hobbytierhalter.
  • Damit ein Zaun gefördert werden kann, muss er mindestens die Vorgaben des sogenannten Grundschutzes erfüllen. Der Grundschutz ist ein Kompromiss zwischen den bereits in der Schaf-, Ziegen- und Gatterwildhaltung eingesetzten Zäunungsvarianten und einer wolfsabweisenden Wirkung.
  • Wolfsabweisend ist der Zaun dann, wenn er intakt, straff gespannt und allseitig geschlossen ist. Weitere Vorgaben betreffen den Bodenabstand (maximal 20 Zentimeter), die Zaunhöhe (mindestens 90 Zentimeter bei Schafen und Ziegen) und die Elektrifizierung.

Mit dem Managementplan Wolf sei eine gute Grundlage für ein möglichst konfliktarmes Zusammenleben von Wolf, Mensch und Beweidung geschaffen worden, sagte Baumann. „Wir haben die Förderbedingungen so gestellt, dass die Anforderungen an den förderfähigen Herdenschutz auch praktikabel und umsetzbar sind.“

Um auf aktuelle und neue Herausforderungen landeseinheitlich vorbereitet zu sein, „wird der Managementplan Wolf fortlaufend überarbeitet und aktualisiert werden.“ Hierbei streben wir eine weitere Zusammenarbeit mit den Verbänden aus Naturschutz, Landwirtschaft und Jagd.

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Managementplan Wolf – Handlungsleitfaden für Baden-Württemberg (PDF)

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Schutz vor Wölfen – Hinweise für Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Der Wolf in Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf der dritten Jahresveranstaltung des Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“
Wohnen und Bauen

Baden-Württemberg gestaltet die Bauwende aktiv

Bevölkerungsschutz Auszeichnung
Ehrenamt

Ehrenamtsfreundliche Arbeitgeber ausgezeichnet

Forschungsanlage am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung zum Direct Air Capture, dem Gewinnen von Kohlenstoffdioxid aus der Luft.
Förderung

Land fördert Entwicklung strategischer Technologien

v.l.: Ignazio Ceffalia, Oberbürgermeister der Stadt Geislingen an der Steige, und Ministerin Nicole Razavi MdL
Denkmalpflege

Land fördert Sanierung der Burg Helfenstein

Ein Bündel mit Umhüllungen für Glasfaserkabel hängt vor einem Haus in Oberflockenbach. (Bild: picture alliance/Uwe Anspach/dpa)
Breitbandbericht

Fortschritte beim Ausbau der digitalen Infrastruktur

Ein Krebsforscher arbeitet in einem Labor des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen in Heidelberg mit einer Pipette. (Bild: picture alliance/picture alliance / dpa)
Forschung

Erneuter Spitzenplatz bei europäischen Forschungsgeldern

Eine Besucherin der Ausstellung mit dem Titel: „Kunst & Textil“ sieht sich am 20. März 2014 in der Staatsgalerie in Stuttgart die Skulptur „Foud Farie“ aus dem Jahr 2011 von Yinka Shonibare an.
Kunst und Kultur

Land fördert 28 innovative Kulturprojekte

Ein „Scan-Fahrzeug“ mit speziellen, auf dem Autodach montierten Kameras fährt durch eine Straße im Stadtteil Neckarstadt-West in Mannheim.
Verkehr

Start des Pilotprojekts „Scan-Fahrzeuge“ in Mannheim

Ein älteres Paar wandert bei Sonnenschein auf einem Feldweg bei Fellbach zwischen zwei Rapsfeldern hindurch. (Bild: Christoph Schmidt / dpa)
Flurneuordnung

Letzte Bauphase der Flurneuordnung Mainhardt-Geißelhardt startet

Eine Gruppe von Menschen sitzt am Tisch und schaut in die Kamera. Vor ihnen liegen Dokumente zum unterschreiben.
Schienenverkehr

Meilenstein in der Geschichte der Brenzbahn

Logo des Verkehrsministeriums für Mobilitätspakte
Mobilität

Mobilitätspakt Aalen-Heidenheim wird bis 2030 fortgesetzt

Eine Hand nimmt eine Euro-Münze aus einer Geldbörse, in der sich weitere Münzen befinden. (Foto © dpa)
GesellschaftsReport

Junge Menschen vor Überschuldung schützen

Begegnungspark in Süßen
Städtebauförderung

Weitere Städtebaumaßnahmen erfolgreich abgeschlossen

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 4. November 2025

Gewinner Female Founders Cup
Start-up BW

Finale des Female Founders Cup 2025