Inklusion

„Toilette für alle“ im Feriencamp Cap Rotach in Friedrichshafen eingeweiht

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Mann im Rollstuhl testet die höhenverstellbare Wandklappliege für Erwachsene in einer „Toilette für alle“

Die Ferienanlage Cap Rotach ist ein vorbildliches Beispiel für gelebte Inklusion. Menschen mit und ohne Behinderung betreiben die Anlage gemeinsam. Mit der neuen "Toilette für alle" können dort nun auch Menschen mit besonders schweren Behinderungen bequem und hygienisch auf die Toilette gehen.

„Die Ferienanlage Cap Rotach in Friedrichshafen ist ein einzigartiges Projekt und ein vorbildliches Beispiel für gelebte Inklusion. Hier sorgen Menschen mit und ohne Behinderung für das Wohl der Gäste. Die Einrichtung einer ‚Toilette für alle’ ist ein weiterer Baustein im vorbildlichen inklusiven Angebot der Anlage. Ich freue mich insbesondere, dass das Land dieses vorbildhafte Projekt finanziell fördern kann“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha anlässlich der Einweihung der „Toilette für alle“ in Friedrichshafen.

Wenn es unterwegs keine geeignete Toilette gebe, hätten die Betroffenen meist nur zwei Alternativen: improvisieren oder zu Hause bleiben. „Improvisieren heißt dann, die Inkontinenzartikel auf dem Fußboden einer Rollstuhltoilette oder auf der Rückbank des Autos zu wechseln. Diese Situation ist entwürdigend. Das Projekt ‚Toilette für alle‘ ist wichtig, weil Menschen mit Handicap dadurch besser am gesellschaftlichen Leben teilhaben können“, so Lucha.

Öffentliche Toiletten für Menschen mit schweren Behinderungen

Menschen mit schweren Behinderungen können oft weder eine allgemeine noch eine Behinderten-Toilette benutzen, weil sie Assistenz und eine Liege zum Wechseln der Windeln brauchen. Eine „Toilette für alle" ist unter anderem mit einer Pflegeliege und einem Patientenlifter ausgestattet, der die betroffenen Personen sicher vom Rollstuhl auf das WC oder die Liege hebt. Dort liegen sie bequem und hygienisch, während die Begleitperson die Inkontinenzeinlage wechseln kann.

Zu den Betroffenen zählen vor allem Menschen mit angeborenen schweren und mehrfachen Behinderungen, Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma, Menschen, die an Multipler Sklerose erkrankt sind, Menschen mit Querschnittlähmung sowie ältere Menschen, die schwer pflegebedürftig und/oder dement sind. Zwar gibt es weder für Deutschland noch für Baden-Württemberg eine aussagekräftige Statistik zur Zahl der Betroffenen, aber allein der Kreis der Menschen mit angeborenen schweren und mehrfachen Behinderungen in Baden-Württemberg geht in die Zigtausende. Angesichts der steigenden Zahl der hochbetagten Menschen kann davon ausgegangen werden, dass die Zahl der Betroffenen künftig weiter zunimmt.

Weiterführende Informationen

Das Ministerium für Soziales und Integration stellt über ein Förderprogramm rund 300.000 Euro für die Installation von speziellen öffentlichen Toiletten bereit, die eigens auf die Bedürfnisse von Menschen mit besonders schweren Behinderungen ausgerichtet sind. Insgesamt wurden durch das Programm in Baden-Württemberg bereits 26 solcher WCs eingerichtet.

Cap Rotach ist die erste Ferienanlage, die als Integrationsunternehmen geführt wird. Sie wird gemeinsam von Menschen mit und ohne Behinderung betrieben. Darüber hinaus ist die Anlage komplett barrierefrei. Für ihr mustergültiges Engagement wurden die Verantwortlichen bereits mehrfach ausgezeichnet. 2010 erhielten sie beispielsweise vom Land den „Innovationspreis Integration“.

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