Naturschutz

Schäfereiland Baden-Württemberg

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Schafe stehen in Unterkessbach (Baden-Württemberg) auf einer Wiese. (Foto: © dpa)

Der jährliche Schäferlauf in Markgröningen zeigt, dass die Schäferei eine lange Tradition im Land hat. Rund 110 Schafhalter und Schafhalterinnen gibt es noch, eine ausgewogene Förderpolitik und das Konsumentenverhalten spielen für die Zukunft der Schäferei eine entscheidende Rolle.

Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann wird am Samstag, 24. August, beim historischen Schäferlauf in Markgröningen sein. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung hob Baumann die sehr hohe Bedeutung der Schäferei für die typischen Kulturlandschaften im Land hervor: „Unsere Wacholderheiden und Kalkmagerrasen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen in ganz Europa. Als Schäfereiland haben wir eine besondere Verantwortung für diese Kulturlandschaften. Sie prägen das Gesicht unserer Heimat und stellen wichtige Rückzugsräume für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten dar“, sagte Baumann.

Schäferei erschuf einzigartige Kulturlandschaften

„Baden-Württemberg war und ist Schäfereiland“, betonte der Staatssekretär. „Schäferinnen und Schäfer haben im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende Wacholderheiden geschaffen, die nur durch eine Beweidung erhalten werden. Ohne die Schäferei würden uns diese wundervollen Kulturlandschaften nach und nach verloren gehen.“

Die Schäferei dürfe daher nicht nur beim jährlichen Schäferlauf Beachtung finden, so Andre Baumann weiter. „Sie muss vielmehr stärker als bislang in den Fokus der politischen Entscheidungsträger rücken.“ Hier sei insbesondere die Agrarpolitik auf Ebene der EU und des Bundes gefordert. An ihr liege es, die besonderen Leistungen der Schäferinnen und Schäfer angemessen zu honorieren und die Schafhaltung wirtschaftlich wieder attraktiv zu machen. Das Land habe vom Bund darum die zeitnahe Einführung einer Weideprämie gefordert.

Landschaftspflege durch Schafbeweidung

„Neben Agrarfördermaßnahmen spielt die finanzielle Unterstützung der Landschaftspflege durch Schafbeweidung aus Mitteln des Naturschutzes eine immer wichtigere Rolle für die Schäferei“, erläuterte der Staatssekretär. „Das Umweltministerium hat die Förderung und die Fördersätze für eine Schafbeweidung deutlich erhöht.“ Baumann appellierte auch an die Verbraucherinnen und Verbraucher, verstärkt Lammfleisch aus Baden-Württemberg zu kaufen und zu essen: „Wir können mit dem Einkaufskorb unsere Heimat erhalten. Denn nur wenn sich die Schäferei auch wirtschaftlich lohnt, wird sie eine Zukunft haben. Und nur dann bleibt uns auch unsere wundervolle Kulturlandschaft erhalten.“

Förderung der Schäferei

In Baden-Württemberg gibt es rund 215.500 Schafe und etwa 1.300 Schafhalterinnen und Schafhalter mit 20 und mehr Schafen. Rund 110 davon sind hauptberuflich tätig, etwa 15 sind Wanderschäfer. Die Schafhaltung im Land ist in den letzten 10 Jahren um 30 Prozent zurückgegangen. Die Naturschutzverwaltung fördert über die Landschaftspflegerichtlinie (LPR) rund 700 Schafhalterinnen und Schafhalter mit knapp sieben Millionen Euro im Jahr, damit sie mit ihren Schafen eine Fläche von insgesamt 12.300 Hektar Wacholderheiden, Kalkmagerrasen und andere Biotoptypen extensiv beweiden können.

Weitere Meldungen

Baden-Württemberg, Seebach: Fichten und eine Buche stehen im Nationalpark Schwarzwald im Nebel.
Bundesrat

Hauk fordert Entlastung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe

Fischer fischen im Bodensee (Foto: dpa)
Artenschutz

Projekt zum Fischartenschutz und Kormoranmanagement startet

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ein frischer Radweg mit Bausstellenfahrzeugen, inmitten von landwirtschaftlicher Fläche.
Radverkehr

Neuer Rad- und Gehweg zwischen Tettnang-Büchel und Schwanden

Eine ältere Dame lernt die Bedienung eines Computers.
Ländlicher Raum

Land fördert digitale Teilhabe im Alter mit „Klick & Klar“

Kampagnenplakat "Energieholz aus den Wäldern Baden-Württembergs"
Forst

Neues Positionspapier unterstützt Holzenergie im Land

Landwirtschaft in Hohenlohe
Landwirtschaft

Landwirtschaftliche Förder- und Ausgleichszahlungen ausgezahlt

Ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift „Frohe Weihnacht“ hängt auf einem Weihnachtsmarkt (Bild: © dpa).
Verbraucherschutz

Weihnachtsgebäck und Kosmetik auf dem Prüfstand

Brücke an der Kessach
Flurneuordnung

Brücke über Kessach wird ersetzt

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
Ländlicher Raum

Land gibt 3,1 Millionen Euro zu EU-Förderprogramm LEADER

Ein Landwirt an einer automatischen Melkmaschine im Stall (Bild: © dpa).
Landwirtschaft

Hauk lädt zum Landwirtschafts­dialog über Erzeugerpreise

Weg im ländlichen Raum
Flurneuordnung

Ländliche Wege in zwölf Kommunen modernisiert

Ein Hauskaninchen wartet in seinem Stall in einem Gartengeschäft auf einen neuen Besitzer.
Tierschutz

Tierschutz in der Vorweihnachtszeit

Frisches Fleisch, darunter Rehkeule, Rehrücken und Wildschweingulasch liegen in der Auslage einer Metzgerei.
Forstwirtschaft

Festtage mit heimischen Wildbret genießen