Kultur

Peter-Huchel Preis für Orsolya Kalász

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Die Lyrikerin und Literaturübersetzerin Orsolya Kalasz (Foto: dpa)

Die deutsch-ungarische Schriftstellerin Orsolya Kalász hat den Peter-Huchel Preis erhalten. Insbesondere in ihrer Tätigkeit als Übersetzerin macht sie sich verdient um den Austausch zwischen ungarischer und deutscher Literatur. Ihr neuer Gedichtband „DAS EINE“, war Grundlage für die Auszeichnung.

Petra Olschowski, Staatssekretärin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg hat heute den Peter-Huchel-Preis an die deutsch-ungarische Lyrikerin Orsolya Kalász überreicht.

Olschowski nannte Kalász „eine zweisprachige Dichterin und Kulturvermittlerin zwischen Deutschland und Ungarn, abseits nationalistischer Töne. Sie bleiben sich treu, schreiben frei von kurzfristigen Trends und sind gerade deshalb – im positiven Sinn – kaum einzuordnen“, sagte die Staatssekretärin bei den Feierlichkeiten in Staufen im Breisgau. 

Der gemeinsam vom Land Baden-Württemberg und dem Südwestrundfunk (SWR) vergebene Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Die Preisträgerin

Orsolya Kalász (geboren 1964 in Dunaújváros, Ungarn) ist eine ungarische Lyrikerin und Literaturübersetzerin, die in Budapest und Berlin lebt und ihre Werke zweisprachig verfasst. Sie wuchs bis zum 10. Lebensjahr in Ostberlin auf. Nach dem Abitur in Ungarn studierte sie Germanistik, Ungarische Literatur und Sprachwissenschaft an der Geisteswissenschaftlichen Universität Eötvös Lorand in Budapest. Seit 1984 arbeitet sie als Autorin und Übersetzerin.

Kalász ist im Ungarischen und im Deutschen gleichermaßen zu Hause. In ihren Gedichten spielt sie mit den idiomatischen Interferenzen dieser beiden Sprachen, lotet die Möglichkeiten eines solchen Dialoges aus. Insbesondere in ihrer Tätigkeit als Übersetzerin macht sie sich verdient um den Austausch zwischen ungarischer und deutscher Literatur. Zusammen mit Gerhard Falkner hat sie die viel beachtete Anthologie „Budapester Szenen“ herausgebracht. Ihr neuer Gedichtband „DAS EINE“, war Grundlage für die Auszeichnung.

„Bei Orsolya Kalász kommt das Staunen, das am Anfang aller Poesie steht, zu seinem Recht: In einer offenen, fragenden, dem Fremden sich aussetzenden Poetik tastet sich ihr Band ‚Das Eine‘ durch das Labyrinth des Erkennens, Benennens und Verwandelns von Welt“, begründet die siebenköpfige Jury ihr Urteil. „Kalász‘ Gedichte“, so heißt es weiter, „verleihen dem Liebesgedicht neue Impulse, indem sie es mit den Wappentieren der Heraldik und den Fabelwesen des Traums bevölkern. Ihre Verse halten Zwiesprache mit dem Anderen im Resonanzraum einer vielstimmigen Dichtung und wollen in all ihrem Geheimnis wieder und wieder gelesen werden.“

Zum Auswahlverfahren 2017

Zur Auswahl standen 17 von den Jurorinnen und Juroren vorgeschlagene Lyrikbände. Der Jury gehören sie­ben unabhängige Literaturkritiker, -wissenschaftler, Autoren und Journalisten an. Dies waren in diesem Jahr:

  • Maren Jäger (Literaturwissenschaftlerin, Flensburg),
  • Sebastian Kleinschmidt (Literaturwissenschaftler, Kulturjournalist, Berlin),
  • Manfred Koch (Literaturwissenschaftler, Autor, Sent CH),
  • Dr. Christiane Lange (Literaturwerkstatt Berlin, stv. Leiterin),
  • Theresia Prammer (Übersetzerin, Autorin, Berlin/Wien),
  • Monika Rinck (Autorin, Lyrikerin, Berlin),
  • Prof. Dr. Jan Röhnert (Autor, Literaturwissenschaftler, Braunschweig).

Den nicht stimmberechtigten Vorsitz hat Werner Witt vom SWR Freiburg.

Zum Peter-Huchel-Preis

Der Peter-Huchel-Preis wurde 1983 vom SWR und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) gestiftet und 1984 zum ersten Mal verliehen. Er gehört zu den bedeutendsten deutschen Lyrikpreisen. Ausgezeichnet wird ein im zurückliegenden Jahr erstmals in Druckform erschiene­nes Werk, das einen herausragenden Beitrag zur deutschsprachigen Lyrik geleis­tet hat. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro und wird im Verhältnis eins zu eins vom MWK und dem SWR finanziert. Die Nebenkosten für den Preis trägt der SWR.

Der Preis erinnert an den Namensgeber Peter-Huchel (geboren am 3. April 1903 in Groß-Lichterfelder bei Berlin, gestorben am 30. April 1981 in Staufen im Breis­gau), den bedeutenden Lyriker und Chefredakteur der Literaturzeitschrift „Sinn und Form“.

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