Kernenergie

Neue Lager für leicht- und mittelradioaktive Abfälle am ehemaligen Forschungszentrum Karlsruhe

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Die Bauarbeiten für neue vorläufige Lager für radioaktive Abfälle der Kerntechnischen Entsorgung Karlsruhe GmbH sind im Zeitplan. Auf absehbare Zeit stellt der Schacht Konrad in Salzgitter die einzige Möglichkeit dar, schwach- und mittelradioaktive Abfälle in einem Endlager sicher entsorgen zu können.

Umweltminister Franz Untersteller hat am 27. Juli die Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe GmbH (KTE) in Eggenstein-Leopoldshafen im Landkreis Karlsruhe besucht. Er besichtigte den bereits weit rückgebauten Mehrzweckforschungsreaktor des ehemaligen Forschungszentrums Karlsruhe und informierte sich über den Fortschritt der Bauarbeiten für zwei weitere Lager für leicht- und mittelradioaktive Abfälle am dortigen Standort. Untersteller zeigte sich zuversichtlich: „Mit den neuen Lagerhallen ist der sichere und zügige Abbau kerntechnischer Anlagen und Einrichtungen trotz der verzögerten Inbetriebnahme des Endlagers Konrad gewährleistet.“

Der Schacht Konrad in Salzgitter stellt auf absehbare Zeit die einzige Möglichkeit dar, schwach- und mittelradioaktive Abfälle in einem Endlager sicher entsorgen zu können. Für Baden-Württemberg hat die Inbetriebnahme dieses Endlagers eine besondere Bedeutung, denn hierzulande lagern, bezogen auf das Volumen, derzeit etwa 50 Prozent der schwach- und mittelradioaktiven Abfälle Deutschlands.

„Ich hoffe, wir bleiben in Sachen Konrad von neuerlichen Hiobsbotschaften verschont“, sagte der Umweltminister. „Die Abfälle müssen möglichst bald in ein sicheres Endlager verbracht werden können, damit das Entsorgungsproblem endlich gelöst und nicht nachfolgenden Generationen aufgebürdet wird.“ Er gehe davon aus, dass die KTE auf den Abtransport der zwischengelagerten Abfälle vorbereitet sein werde und mit den ersten Fahrten starten könne, sobald das Endlager in Betrieb gehe, so Franz Untersteller weiter.

Rückbau kerntechnischer Anlagen und Lagerung radioaktiver Abfälle bei KTE in guten Händen

Lobende Worte gab es seitens des Ministers für die Unternehmenspolitik der KTE: „Die KTE zeichnet sich durch hohes Verantwortungsbewusstsein, fachliches Know-how und Weitsicht aus. Ich bin überzeugt, dass der Rückbau der kerntechnischen Anlagen und die Lagerung radioaktiver Abfälle am Standort Karlsruhe bei der KTE in guten Händen ist.“

Die KTE begrüßte den Besuch des Umweltministers. „Wir freuen uns, dass wir Minister Untersteller heute einen Einblick in unsere interessante Arbeit geben konnten“, sagte Manfred Urban, technischer Geschäftsführer der KTE. „Wir gehen davon aus, dass das Endlager Konrad baldmöglichst für eine Entsorgung der radioaktiven Abfälle des Standorts KIT Campus Nord zur Verfügung steht.“ Die KTE werde bis dahin alles Notwendige unternehmen, um den sicheren und effizienten Rückbau der nuklearen Forschungsanlagen sowie die sichere Zwischenlagerung der radioaktiven Abfälle zu gewährleisten. 

Die Kerntechnischen Entsorgung Karlsruhe GmbH

Bei den Entsorgungsbetrieben der KTE lagern im Wesentlichen Abfälle, die beim Betrieb und Rückbau der Forschungsreaktoren und der Wiederaufarbeitungsanlage auf dem Gelände des heutigen Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) Campus Nord angefallen sind. Dort wurde für die gesamte Bundesrepublik Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Kerntechnik betrieben.

Aktuell sind bereits mehr als 90 Prozent des zur Verfügung stehenden Zwischenlagervolumens für schwachradioaktive Abfälle ausgenutzt. Das Volumen für mittelradioaktive Abfälle ist nahezu vollständig belegt. Damit der Abbau der Anlagen nicht ins Stocken gerät, werden bis zum Jahr 2020 zwei neue Lagergebäude gebaut, die die Lagerkapazität für die beim Rückbau anfallenden radioaktiven Abfälle am Standort auf fast 100.000 Kubikmeter erhöhen.

Kerntechnischen Entsorgung Karlsruhe GmbH.

Weitere Meldungen

Schülerinnen und Schüler melden sich in einer Klasse.
Integration

Land macht Druck beim Thema Integration

Holger Neinhaus
Kunst und Kultur

Neinhaus wird geschäftsführender Vorstand am ZKM

Apfelbäume stehen auf einer Streuobstwiese (Foto: dpa)
Naturschutz

Tag der Streuobstwiese und Tag des Baumes

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
Startup BW

Acht neue Unternehmen im Förderprogramm Start-up BW Pre-Seed

Frau mit KI Brille
Digitalisierung

Vielfältiges Beratungsangebot beim Metaverse-Kongress

Visualisierung Heidelberg, Universitätsklinikum INF 220/221, ehem. Pathologie, Sanierung und Nachnutzung RM/HeiCINN, 1.BA
Vermögen und Bau

Sanierung am Universitätsklinikum Heidelberg beginnt

Eine Studentin der Hebammenwissenschaft hat während einer Übung in einer Vorlesung im Ausbildungszentrum DocLab des Universitätsklinikums Tübingen ein Kleidungsstück unter ihr Oberteil gestopft, um eine schwangere Frau darzustellen, damit eine Kommilitonin eine Betreuungsssituation mit ihr üben kann. (Bild: © dpa)
Studium

Erste Absolvierende der Hebammenwissenschaft feiern Abschluss

Garten- und Weinbau
Landwirtschaft

Auszahlung der EU-Frostbeihilfen

Ein Auto steht an einer Elektroladestation in der Stuttgarter Innenstadt.
Elektromobilität

Erster E-Ladepark an Landesstraße eröffnet

Aussenaufnahme der Justizvollzugsanstalt Heilbronn (Bild: © Franziska Kraufmann/dpa)
Vermögen und Bau

Generalsanierung der Justizvollzugsanstalt Heilbronn beginnt

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Papst Franziskus
Kirche

Kretschmann zum Tod von Papst Franziskus

Mittelalterspielplatz in Neuenburg am Rhein
Städtebau

Städtebauförderprogramm 2026 startet

Cover der 2. Staffel: SpätzlesPress - Der Baden-Württemberg-Podcast aus Berlin. Rechts die Illustration eine Löwen, der Kopfhörer im LÄND-Shape hat und vor sich ein Mikrofon, das an den Funkturm am Alexanderplatz in Berlin erinnert
Der Baden-Württemberg Podcast aus Berlin

SpätzlesPress #7: Wer ist „Wir”? Gemeinsam Gesellschaft gestalten

Ein Netzwerk-Kabelstecker leuchtet in der Netzwerkzentrale einer Firma zu Kontrollzwecken rot. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Digitalisierung

CyberSicherheitsCheck jetzt auch für Handwerkskammern

Ladekabel für ein E-Auto wird in das Fahrzeug gesteckt.
Elektromobilität

225 neue Ladepunkte für Elektro- und Hybridfahrzeuge der Polizei