Biologische Vielfalt

Moorschutz im Naturschutzgebiet Eschengrundmoos wird verbessert

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Im Wasser einer renaturierten Moorfläche spiegelt sich die Sonne. (Foto: © dpa)

Umweltminister Franz Untersteller hat sich auf einer Exkursion im Naturschutzgebiet Eschengrundmoos über die Maßnahmen zur ökologischen Sanierung der dortigen Moorflächen informiert. Naturnahe Moore spielen sowohl für den Erhalt der biologischen Vielfalt als auch für den Klimaschutz eine herausragende Rolle.

Umwelt- und Naturschutzminister Franz Untersteller hat sich auf einer Exkursion im Naturschutzgebiet Eschengrundmoos (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) über die Maßnahmen zur ökologischen Sanierung der dortigen Moorflächen informiert. Das Regierungspräsidium Freiburg und die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg setzen das Vorzeigeprojekt in enger Zusammenarbeit um.

Moore bieten Lebensraum für Tiere und Pflanzen

„Moore gehören zu den faszinierendsten Wildnisgebieten der Welt“, sagte Untersteller bei seinem Besuch in Hinterzarten. „Sie bieten vielen seltenen und hochspezialisierten Tieren und Pflanzen adäquaten Lebensraum und tragen so erheblich zum Erhalt der Biodiversität im Land bei“. Der Moorschutz spiele daher in der baden-württembergischen Naturschutzstrategie eine wichtige Rolle, betonte der Umweltminister. „Das Thema ist zudem fest verankert im Sonderprogramm des Landes zur Stärkung der Biologischen Vielfalt.“ In dessen Rahmen investiert die Landesregierung in diesem und im nächsten Jahr zusätzlich insgesamt 36 Millionen Euro, um dem Verlust der Artenvielfalt entgegen zu wirken.

Moorschutz ist Klimaschutz

 Das Projekt im Eschengrundmoos habe auch für den Klimaschutz eine herausragende Bedeutung, ergänzte Untersteller und erläuterte: „Moore binden in ihrem Torf etwa sechs Mal mehr Kohlenstoff wie entsprechend große Waldflächen. Weltweit ist rund ein Drittel des Kohlenstoffvorrats der Erde in ihnen gebunden. Werden Moore zerstört und entwässert, setzt dies große Mengen an Treibhausgasen frei.“ In Zeiten des Klimawandels müsse dem zwingend etwas entgegengesetzt werden, betonte der Umweltminister. Er begrüße die Renaturierung des Moores im Naturschutzgebiet Eschengrundmoos daher ausdrücklich.

Ziel der Maßnahmen ist es, den Torfkörper mit moortypischer Vegetation dauerhaft zu erhalten, den Wasserhaushalt zu verbessern und die natürlichen Prozesse wie Wasserspeicherung und Selbstregulation zu unterstützen.

Moorflächen bis Ende 2019 vollständig ökologisch saniert

Das Projekt „Ökologische Sanierung des Moores im Naturschutzgebiet Eschengrundmoos“ startete im Jahr 2016 mit einer umfassenden Gebietsanalyse. Auf deren Basis wurden konkrete Maßnahmen zur Wiedervernässung der Moorflächen und zur Pflege der Moorwälder festgelegt. Die ersten Grabensperren und Pflegemaßnahmen sind bereits umgesetzt. Bis Ende nächsten Jahres stehen noch rund 30 weitere Grabensperren und Grabenverfüllungen auf dem Arbeitsprogramm.

Für die Gebietsanalyse und die Umsetzung der ersten Maßnahmen hat die Stiftung Naturschutzfonds knapp 50.000 Euro zur Verfügung gestellt. „Mit weiteren rund 30.000 Euro aus dem Sonderprogramm des Landes können nun alle erforderlichen Maßnahmen für eine vollständige ökologische Sanierung des Eschengrundmooses umgesetzt werden“, verkündete Untersteller. „Damit leistet die Landesregierung einen wichtigen Beitrag, um die etwa 45.000 Hektar Moorflächen in Baden-Württemberg dauerhaft zu sichern.“

Weitere Informationen

Auf Basis der Gebietsanalyse wurden unter anderem folgende moorökologischen Entwicklungsziele für das Naturschutzgebiet Eschengrundmoos formuliert:

  • Wiederherstellung eines typischen Schwarzwaldmoores mit einem Mosaik aus Bergkiefernhochmoor, artenreichen Bult-Schlenken-Komplexen und Randsumpf
  • Verbesserung der Wasserversorgung zur Förderung der torfbildenden Vegetation
  • Wiederherstellung fehlender Ökosystemfunktionen und Moorelemente im Südmoor
  • Wiederherstellung des östlichen Randsumpfes im Südmoor
  • Wiederherstellung beziehungsweise Erhalt des offenen, basenreichen Niedermoores mit der typischen Artenausstattung
  • Erhaltung und Aufwertung der Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie

Ein regelmäßiges Monitoring nach Abschluss des Projekts Ende des Jahres 2019 soll dazu beitragen, die positiven Auswirkungen der umgesetzten Maßnahmen auf den Natur-, Wasser- und Moorhaushalt auch wissenschaftlich zu belegen und das Moor mittel- bis langfristig gezielt zu optimieren.

Umweltministerium: Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt

Umweltministerium: Moorschutz in Baden-Württemberg

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