Weinbau

Land will Weinbau fördern und als Kulturgut schützen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Die Weinberg-Steillagen mit mittelalterlichen Trockenmauern am Neckar bei Lauffen (Baden-Württemberg). (Bild: Bernd Weißbrod / dpa)

„Ein erfolgreicher Weinbau im Land ist auf verlässliche Rahmenbedingungen seitens der Europäischen Union angewiesen. Darüber hinaus brauchen die Länder und Regionen Freiräume, um diesen Rahmen auszufüllen. Viele Entscheidungen können am besten vor Ort getroffen werden, und Baden-Württemberg ist bereit, gemeinsam mit der Branche Verantwortung zu übernehmen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.

Die Themenfülle einer zeitgemäßen Weinbaupolitik sei groß und zu vielschichtig. Verantwortung müsse deshalb auf allen Ebenen, EU, Bund und Land, übernommen werden. Baden-Württemberg setze auf Eigenverantwortung und Subsidiarität, so Hauk.

„Immer, wenn die Europäische Union die Ausgestaltung wesentlicher Detailfragen oder die Nutzung von Ausnahmeregelungen auf den Bund oder die Regionen delegiert hat, war das positiv für die Weinbaubetriebe“, betonte Peter Hauk. Vielfach sei dies auch mit einem Zeitgewinn oder einem Abbau unnötiger Bürokratie verbunden gewesen. „Entscheidungen müssen dort getroffen werden, wo Informationen aus erster Hand vorliegen“, sagte Hauk. Ein gutes Beispiel hierfür wären die sehr steilen Handarbeitslagen, die, vielfach mit ökologisch und kulturhistorisch wertvollen Trockenmauern durchsetzt, eine Besonderheit Baden-Württembergs seien. „Hier sehen wir uns in der Verantwortung und hier müssen wir mehr tun, als bisher. In Sachen Notifizierung eines Landesförderprogramms sind wir bereits im Gespräch mit Brüssel. Stimmt der Landtag dem Haushaltsentwurf der Landesregierung zu, werden wir die steilen Handarbeitslagen ab Ende 2017, Anfang 2018 mit jährlich 3.000 Euro pro Hektar fördern können“, erklärte der Minister. Der Weinanbau dort sei aufwändig, arbeitsintensiv und entsprechend teuer. Die betroffenen Weinbaubetriebe seien deshalb auf eine besondere Unterstützung durch die Allgemeinheit angewiesen. Es wäre von großer Bedeutung, durch traditionelle Bewirtschaftung die ökologische Wertigkeit dieser Flächen zu erhalten. 

Weinbau in Baden-Württemberg

Mit insgesamt 28.000 Hektar Rebfläche prägt der Weinbau Baden-Württembergs einzigartige Kulturlandschaft und ist gleichzeitig ein großer Wirtschaftsfaktor auch im Ländlichen Raum. Wein ist ein Kulturgut, dessen Herstellung viel Kompetenz, Geschick und Erfahrung erfordert. Baden-württembergische Weine sind weit über die Region hinaus für ihre Qualität und regionale Typizität bekannt. Der Wein ist zudem ein zentraler Genussbotschafter für das Genießerland Baden-Württemberg.

Im Rahmen des Förderprogramms für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) können Steilstlagen bislang mit 900 Euro je Hektar und Jahr gefördert werden. In dem neuen Landesförderprogramm ist vorgesehen, die steilen Handarbeitslagen mit 3.000 Euro je Hektar und Jahr zu unterstützen. Das neue Programm kann dann alternativ zur bisherigen FAKT-Förderung genutzt werden.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Weinbau

Weitere Meldungen

Hände von Personen und Unterlagen bei einer Besprechung an einem Tisch.
Verwaltung

Wichtiger Schritt beim Bürokratieabbau

Ein Schild mit der Aufschrift „Flüchtlingserstaufnahmestelle“, im Hintergrund ein Fahrzeug an einer Einfahrt.
Migration

Standortprüfung einer Erstaufnahmeeinrichtung in Lahr

von links nach rechts: Dr. Susanne Beyersdorf, Prof. Dr. Karl Friedhelm Beyersdorf, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
Auszeichnung

Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Friedhelm Beyersdorf

Zehntscheuer, Karlsdorf-Neuthard
Denkmalschutz

Innovationspreis „Denkmal – Energie – Zukunft“ verliehen

Landwirtschaft in Hohenlohe
Landwirtschaft

Weitere Aufträge für Foto-Nachweise für Gemeinsamen Antrag 2025

Ein Baufahrzeug hobelt auf der Salierbrücke in Speyer den Asphalt ab. Die Brücke ist eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
Verkehr

Neue Sandbachbrücke freigegeben

Kernkraftwerk Neckarwestheim
Kernkraft

Defekte Brandschutzklappe im Kernkraftwerk Neckarwestheim

Ein autonom fahrender Elektro-Mini-Omnibus überquert vor dem Gebäude des Karlsruher Verkehrsverbunds eine Straße. (Foto: © dpa)
Autonomes Fahren

Einsatz für grenzüberschreitendes EU-Testfeld in Karlsruhe

Ein Startläufer einer 4x100m-Staffel hält einen Staffelstab in der Hand.
Sport

Land unterstützt Sanierung des Ulmer Donaustadions

In einem Büro unterhalten sich zwei Frauen. Eine sitzt an einem Tisch und eine steht neben dem Tisch. Auf dem Tisch steht ein Laptop.
Wirtschaft

Land fördert auch 2025 Mittelstandsberatungen

Diskussionen auf dem Kongress für Beteiligung (Bild: © Mario Wezel)
Gesundheit

Bürgerforum zum Nichtraucherschutz gestartet

Präsidentin der Bildungsministerkonferenz (BMK), Mecklenburg-Vorpommerns Ministerin Simone Oldenburg gemeinsam mit Kultusministerin Theresa Schopper
Schule

Präsidentin der Bildungsminis­terkonferenz zu Gast im Land

Auf durchsichtigem Grund steht Rrealschulpreis NANU?!", dahinter ist verschwommen ein Gebäude zu sehen.
Schule

Gewinner des NANU?!-Wettbewerbs ausgezeichnet

Treffen der Deutsch-Französischen Freundschaftsgruppen
Europa

Strobl schlägt Katastrophenschutz-Erasmus vor

Eine Lehrerin erklärt einem Schüler eine Aufgabe (Bild: Kultusministerium Baden-Württemberg).
Sprachförderung

Bewerbungsphase für neue Sprachförderkräfte startet