SCHIENE

Land und die Westfrankenbahn arbeiten an Verbesserungen

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Eine Signalanlage steht neben einem Gleis (Bild: Uwe Zucchi / dpa).

Seit Ende des vergangenen Jahres hat die Westfrankenbahn mit immer deutlicheren Pünktlichkeits- und Qualitätsprobleme zu kämpfen. Um den Problemen auf den Grund zu gehen hat das Verkehrsministerium Experten zu einem Runden Tisch in Rot am See eingeladen. Ein Maßnahmenpaket soll nun für Besserung sorgen.

Den Zugausfällen und Verspätungen der Westfrankenbahn soll mit einem umfassenden Maßnahmenpaket begegnet werden. Auf Einladung der Region und des Verkehrsministeriums trafen sich Experten des Landes Baden-Württemberg, des Main-Tauber-Kreises, des Landkreises Schwäbisch Hall, des Hohenlohekreises, des Neckar-Odenwald-Kreises sowie des Kreisverkehres Schwäbisch Hall mit der Geschäftsleitung der Westfrankenbahn zu einem Runden Tisch in Rot am See. Anlass waren die zum Ende des vergangenen Jahres immer deutlicheren Pünktlichkeits- und Qualitätsprobleme bei den Verkehren der Westfrankenbahn. Die Geschäftsleitung erläuterte die Ursachen hierfür und stellte die wichtigsten Gegenmaßnahmen vor.

Der Hintergrund für die Probleme ist vielfältig: Neben Fahrzeug- und Infrastrukturstörungen waren es vor allem personal- oder witterungsbedingte Einschränkungen, die überdurchschnittlich häufig in den vergangenen Monaten auftraten. Die Qualität der Zugverbindungen entsprach in keiner Weise den berechtigten und gewohnten Erwartungen der Fahrgäste und ebenso wenig dem Selbstverständnis der Westfrankenbahn.

Kritik der betroffenen Landkreise

Stellvertretend für die Landkreise kritisierten die Landräte Gerhard Bauer (Schwäbisch Hall), Dr. Achim Brötel (Neckar-Odenwald-Kreis) und Dr. Matthias Neth (Hohenlohe-kreis) die unzureichende Informationspolitik der Westfrankenbahn und brachten deutlich zum Ausdruck: „Wir erwarten, dass die Westfrankenbahn endlich ihren vertraglichen Verpflichtungen nachkommt und uns nicht weiter mit wortreichen Ausreden hinhält. Wichtig ist, dass die vereinbarten Maßnahmen zum Wohle der Fahrgäste nun schnell und verlässlich greifen.“

Maßnahmenpaket

Um den Verkehr nachhaltig zu stabilisieren und wieder an die hohe Qualität der Vergangenheit anzuknüpfen, wurden folgende Maßnahmen vereinbart:

  • Zur Qualitätsüberwachung werden ab sofort zwei örtliche Ansprechpartner der Westfrankenbahn an den Standorten Crailsheim beziehungsweise Miltenberg zur Verfügung stehen. Vor allem der schnelle und direkte Kontakt zu den Schulen steht hier im Mittelpunkt.
  • Für die Information an den Stationen wird ein zusätzlicher Arbeitsplatz für eine Person eingerichtet, welche die Fahrgäste bei Störungen kurzfristig besser an den Haltestellen informieren soll. 
  • Die Fahrzeuginstandhaltung wird um ein mobiles Einsatzteam erweitert, damit Fahrzeuge auch außerhalb der Werkstätten instandgesetzt werden können. So sollen die fahrzeugbedingten Ausfälle reduziert werden.
  • Der Verkehr auf der Madonnenlandbahn wird in einer ersten Stufe ab dem 12.01.2019 an Wochenenden wieder teilweise aufgenommen, bis ab März 2019 die Verkehre dann wieder komplett auf der Schiene abgewickelt werden können. Grund dafür ist die notwendige streckenspezifische Ausbildung neuer Fahrdienstleiter, um auf den Stellwerken an der Strecke arbeiten zu dürfen.
  • Mit den kommunalen Vertreterinnen und Vertreter wurde aufbauend auf der bisherigen Zusammenarbeit eine Kommunikationsoffensive vereinbart, die im ländlichen Raum mehr junge Menschen für Bahnberufe begeistern soll.
  • Die Westfrankenbahn wird die Ausbildung deutlich ausbauen. Es werden doppelt so viele Lokführerinnen und Lokführer wie bisher ausgebildet werden.
  • Es werden künftig Puffer beim Personaleinsatz eingebaut. Die Schichtzeiten für die Einsatzbereitschaft werden ausgeweitet. Die Westfrankenbahn wird bei absehbaren Ausfällen rechtzeitig Ersatzverkehre organisieren und früher informieren.

Leitung der Westfrankenbahn sichert Verbesserungen zu

Die Geschäftsleitung nimmt die vorgetragene Kritik auf und versichert, mit aller Kraft die bereits begonnene Qualitätsoffensive umzusetzen. Durch den Einsatz modernerer Fahrzeuge seit Dezember 2018 seien schon erste Verbesserungen spürbar. Gleichzeitig wird von diesem Zeitpunkt an durch Abschluss der Qualifizierungsmaßnahmen zusätzliches Personal zur Verfügung stehen. Damit sieht die Geschäftsleitung bis Ostern eine nachhaltige Stabilisierung umgesetzt und eine Rückkehr zu gewohnten Qualität und Pünktlichkeit.

Zugangebot in vertraglich vereinbarter Qualität sichern

Dem Verkehrsministerium ist es wichtig, dass nun wieder schnell die Züge mit der vertraglich zugesicherten Qualität verkehren. Die Westfrankenbahn hat erklärt, dass sie die notwendigen Maßnahmen eingeleitet hat und bei künftigen Problemen als Ansprechpartnerin für die Region zur Verfügung stehen wird. Über den Stand der Umsetzung der Maßnahmen wird die Westfrankenbahn regelmäßig dem Verkehrsministerium berichten.

Weitere Information

Die Tauberbahn ist eine eingleisige nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke zwischen Crailsheim und Wertheim.

Die Hohenlohebahn verläuft zwischen Heilbronn und Crailsheim.

Die Madonnenlandbahn ist eine Eisenbahnstrecke im nördlichen Baden-Württemberg, die Seckach (Neckar-Odenwald-Kreis) mit dem mittelfränkischen Miltenberg verbindet.

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