Nachhaltige Mobilität

Land ist Vorreiter bei Förderung des Radverkehrs

Ein Radfahrer fährt über eine Fahrradspur in der Innenstadt von Karlsruhe. (Bild: dpa)

Seit zehn Jahren setzt sich die Landesregierung dafür ein, den Radverkehr als wichtige Säule der täglichen Fortbewegung zu stärken. Verkehrsminister Winfried Hermann äußerte sich anlässlich des Jubiläums stolz darüber, dass Baden-Württemberg mittlerweile als Vorbild in Sachen Radverkehrsförderung gilt.

Für Baden-Württemberg ist die Förderung des Radverkehrs als wichtige und nachhaltige Mobilitätsform von zentraler Bedeutung. Sie ist ein wichtiger Schritt, um die Umwelt- und Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu erreichen. Seit nunmehr zehn Jahren setzt sich deshalb die Landesregierung dafür ein, den Verkehr mit dem Fahrrad zu stärken und im modernen Verkehrssystems zu etablieren. Die Gründung des Landesbündnisses ProRad im Jahr 2009 war der Ausgangspunkt der Förderung. Darauf aufbauend wurde ab 2011 eine systematische Radpolitik entwickelt.

Verkehrsminister Winfried Hermann zieht anlässlich des Jubiläums ein positives Fazit: „In den vergangenen zehn Jahren haben wir viel erreicht. Wir haben Strukturen für eine systematische Förderung des Radverkehrs geschaffen: Mit der RadSTRATEGIE haben wir uns einen klaren Fahrplan gegeben, wie Radverkehr konkret gefördert werden soll. Land, Kommunen und viele weitere Akteure setzen daraus zentrale Maßnahmen insbesondere in den Bereichen Infrastruktur und Kommunikation erfolgreich um. Wir sind stolz, dass Baden-Württemberg bundesweit mittlerweile als Vorbild in Sachen Radverkehrsförderung gilt. Dennoch bleiben die Herausforderungen groß – denn der Anteil am Radverkehr steigt nur langsam.“

Radverkehrsergebnisse für Baden-Württemberg

Der Studie „Mobilität in Deutschland“ zufolge stieg der Radverkehrsanteil in den vergangenen zehn Jahren von acht Prozent (2008) auf zehn Prozent im Jahr 2017 – damit erreicht das Land voraussichtlich sein ambitioniertes Etappenziel nicht. Geplant war, den Radverkehr in Baden-Württemberg bis 2020 auf 16 Prozent zu erhöhen. Minister Hermann rief deshalb alle Akteure der Radverkehrsförderung zu weiteren Anstrengungen auf: „Den Landkreisen, Städten und Gemeinden kommt bei der Förderung des Radverkehrs und bei der Umsetzung der RadSTRATEGIE eine Schlüsselrolle zu – diese gilt es, noch konsequenter auszufüllen. Unterstützen kann hierbei vor allem die Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg, mit der das Land einen starken Partner an seiner Seite hat.“

Die in der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW) vertretenen Kreise, Städte und Gemeinden machen inzwischen mehr als zwei Drittel der Bevölkerung aus. Baden-Württemberg fördert die Arbeitsgemeinschaft in den kommenden vier Jahren mit insgesamt zwei Millionen Euro.

Der neue AGFK-Vorsitzende Günter Riemer, Erster Bürgermeister der als „Fahrradfreundliche Stadt“ ausgezeichneten Stadt Kirchheim unter Teck, unterstrich die wichtige Rolle der Kommunen bei der Radverkehrsförderung: „Für eine zukunftsfähige Mobilität und für mehr Lebensqualität in den Städten benötigen wir mehr Rad- und Fußverkehr und weniger Autoverkehr. Das Land hat vorbildliche Rahmenbedingungen für die Förderung der aktiven Mobilität geschaffen. Ich möchte meine Kolleginnen und Kollegen in den Rathäusern und Landratsämtern ermutigen, sich auf dieser Basis vor Ort für den Rad- und Fußverkehr zu engagieren. Im AGFK-Netzwerk gehen wir diesen Weg seit annähernd zehn Jahren gemeinsam.“

Förderung kommunaler Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur

Das Land fördert Radverkehrsvorhaben der Kommunen nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG). In das Förderprogramm für kommunale Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur 2019 bis 2023 nach dem LGVFG wurden 124 neue Vorhaben mit einem Gesamtzuwendungsvolumen von circa 30 Millionen Euro aufgenommen. Damit konnte die Zahl der neuen Programmaufnahmen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert werden (2018: 93 Vorhaben mit ca. 18 Millionen Euro Gesamtzuwendungsvolumen). Gemeinsam mit den Projekten, die in den Vorjahren in das Programm aufgenommen wurden, sind im fortgeschriebenen Programm nun über 400 Maßnahmen mit einem Zuwendungsvolumen von insgesamt circa 100 Millionen Euro enthalten.

Radwegebau an Bundes- und Landesstraßen: Vorhaben in 2019

Ein entscheidender Faktor für den künftigen Erfolg der Radverkehrsförderung ist die Schaffung sicherer Infrastruktur und durchgehender Radverkehrsnetze. Das Land trägt seinen Teil hierzu bei: In diesem Jahr werden an Landesstraßen insgesamt 36 neue Radwege mit einer Länge von 56 Kilometern und Gesamtkosten in Höhe von 27 Millionen Euro gebaut oder neu begonnen. Auch im ländlichen Raum wird ausgebaut – zum Beispiel die Radwege entlang der L 192 von Öhningen nach Wangen im Landkreis Konstanz und entlang der L 511 von Unterwittighausen nach Oberwittighausen im Main-Tauber-Kreis, welche auch Bestandteil des RadNETZ BW sind.

An Bundesstraßen sind es 28 Vorhaben mit 37 Kilometern und Gesamtkosten in Höhe von 21 Millionen Euro. Darunter befinden sich die Radwege entlang der B 28 von Lautenbach nach Oppenau im Ortenaukreis und entlang der B 32 von Amtzell/Oberau nach Amtzell/Alt Karbach im Landkreis Ravensburg.

Der Bau von Radwegen an Bundes- und Landesstraßen soll mithilfe eines Bedarfsplans künftig noch systematischer erfolgen. Der Plan wird in diesem Jahr erarbeitet und stellt den prinzipiellen Bedarf der einzelnen Maßnahmen fest. In einem zweiten Schritt werden diese dann priorisiert. Die Priorisierung soll Ende 2020 abgeschlossen sein.

RadKULTUR-Unternehmenskooperationen

Für eine erfolgreiche Radverkehrsförderung ist das Bauen neuer Radwege ein wichtiger Baustein. Jedoch sollen auch Kopf und Herz der Menschen erreicht werden. Daher setzt das Land seit 2012 auf die Initiative RadKULTUR, die Kommunen in ihrer Kommunikation zum Thema Radverkehr unterstützt. Im Jahr 2019 werden erstmals elf Kommunen gleichzeitig vom Land mit der RadKULTUR gefördert.

Eine wichtige Zielgruppe in den Kommunen sind die Pendlerinnen und Pendler. Sie werden motiviert, häufiger mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Hierbei sind auch die Unternehmen gefragt: Mit Bosch, EnBW, Sedus Stoll, Technologiepark Heidelberg, Universität Hohenheim und Weleda hat die Initiative RadKULTUR im Jahr 2019 starke Partner an ihrer Seite, die aktiv das Radpendeln unterstützten.

Die Unternehmen eint ein großes Interesse an einer verstärkten Fahrradnutzung der Mitarbeiterschaft. RadKULTUR unterstützt sie beispielsweise durch eine Pedelec-Testflotte, den RadCHECK und RadSERVICE-Stationen und hält entsprechende Informationen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit.

Aktion STADTRADELN beginnt im Mai 2019

Alle Bürgerinnen und Bürger werden auch 2019 wieder aufgerufen, für die europaweite Aktion STADTRADELN in die Pedale zu treten. STADTRADELN ist eine Aktion des Klima-Bündnisses. Im Rahmen des STADTRADELN werden viele Tonnen CO2 vermieden. Der landesweite Wettbewerb startet im Mai. Ein Team aus bekannten Persönlichkeiten Baden-Württembergs tritt beim Rad-Wettbewerb gegen die übrigen Bürgerinnen und Bürger des Landes an. Beide Teams erhalten jeweils ein eigenes Kilometerziel.

Ministerium für Verkehr: Radverkehr

Ministerium für Verkehr: Pressemitteilung mit digitaler Pressemappe und Bildern
 

Zeitstrahl: Radverkehrsförderung 2009 - 2019 (PDF)

Programmaufnahme nach Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (PDF)

Radwegemaßnahmen an Landesstraßen (PDF)

Radwegemaßnahmen an Bundesstraßen (PDF)

RadKULTUR 2019 (PDF)

RadSTRATEGIE Baden-Württemberg (PDF)

RadNETZ Baden-Württemberg (PDF)
 

Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK) (PDF)

Initiative RadKULTUR Baden-Württemberg

Quelle:

Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg und Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW)

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