Hochschulmedizin

Land fördert neues Nationales Centrum für Tumorerkrankungen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Krebsforscher arbeitet in einem Labor des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen in Heidelberg mit einer Pipette. (Bild: picture alliance/picture alliance / dpa)

Das Land Baden-Württemberg fördert das neue Nationale Centrum für Tumorerkrankungen NCT SüdWest mit 84 Millionen Euro. Der neue Standort an den Universitätskliniken in Tübingen und Ulm verbindet Krebsforschung und Krankenversorgung auf höchsten Niveau.

Die Landesförderung für Baumaßnahmen eines weiteren Standorts des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) steht: Baden-Württemberg beteiligt sich mit rund 84 Millionen Euro an den Baukosten und der Erstausstattung für das NCT SüdWest an den Universitätskliniken Tübingen und Ulm, wie Wissenschaftsministerin Petra Olschowski am Freitag, 24. März 2023, in Stuttgart mitteilte.

Verbindung von Krebsforschung und Krankenversorgung

„Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen verbindet Krebsforschung und Krankenversorgung auf höchsten Niveau. Am Standort SüdWest bündeln das Universitätsklinikum Tübingen und die Partner aus Stuttgart und Ulm ihre Expertise und Infrastruktur. Damit bringen wir den Forschungs- und Gesundheitsstandort Baden-Württemberg ein weiteres Stück voran“, sagte Ministerin Petra Olschowski. „Jetzt können die Planungen für maßgefertigte Bauten starten: Durch die enge Vernetzung von Wissenschaft und Versorgung unter einem Dach haben Patientinnen und Patienten die Chance, frühzeitig von neuen Ergebnissen aus der Krebsforschung zu profitieren.“

Als einziges Bundesland verfügt Baden-Württemberg über zwei Standorte des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen. Jetzt machte die Landesregierung den Weg für die Finanzierung der erforderlichen Baumaßnahmen in Tübingen und Ulm frei. Das Universitätsklinikum Tübingen hatte sich mit dem Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus und dem Universitätsklinikum Ulm in einem bundesweiten Verfahren durchgesetzt und hat daraufhin ein Konzept für den neuen NCT-Standort SüdWest erstellt. Ein bedeutendes Ziel ist die Weiterentwicklung der personalisierten Krebsmedizin. Forschungsschwerpunkte sind insbesondere Immuntherapien, funktionelle Bildgebung und molekulare Therapien.

Klinische Studien stehen im Fokus des NCT SüdWest

Die Baumaßnahmen vereinen die Anforderungen von Krebsforschung und Krankenversorgung. Das 6.300 Quadratmeter große Gebäude in Tübingen soll beispielsweise einen Portalambulanzbereich und Laborflächen für die Forschung an Biomaterialien umfassen. Dazu kommt eine Patientenakademie als Begegnungs- und Schulungszentrum. Herzstück des Gebäudes wird jedoch die „Early Clinical Trials Unit“ für klinische Studien sein. Neue Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten aus der Krebsforschung sollten zeitnah und sicher in klinischen Studien überprüft werden, damit vielversprechende Ansätze in die breite Anwendung gelangen können. Solche wissenschaftsgetriebenen klinischen Studien stehen im Fokus des neuen NCT-Standorts. Am Universitätsklinikum Ulm ist für das NCT SüdWest zudem eine Flächenerweiterung um 1.000 Quadratmeter am künftigen Patienten- und Forschungsgebäude geplant.

Die Gesamtbaukosten für das NCT SüdWest betragen 87,6 Millionen Euro – der Landesanteil in Tübingen beträgt 76,3 Millionen Euro und in Ulm 7,3 Millionen Euro. Zusätzlich bringt das Universitätsklinikum Tübingen rund 4 Millionen Euro an Eigenmitteln ein. Die Bauträgerschaft übernimmt das jeweilige Universitätsklinikum. Die Forschungsaktivitäten des NCT SüdWest werden künftig von Bund und Land gemeinsam finanziert.

NCT-Verbund

Im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vier neue NCT-Standorte ausgeschrieben. Als Ergebnis eines bundesweiten Verfahrens wurden im Jahr 2020 Tübingen/Stuttgart-Ulm, Berlin, Köln/Essen sowie Würzburg mit den Partnern Erlangen, Regensburg und Augsburg als neue Standorte ausgewählt und aufgefordert, mit den bestehenden Zentren ein gemeinsames strategisches Konzept zu entwickeln. Nach einem aufwändigen Begutachtungsprozess konnte der Aufbau der neuen NCT-Standorte im Februar 2023 starten.

Die Koordination des bundesweiten NCT-Verbunds übernimmt das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. In der Endausbaustufe wollen Bund und Sitzländer der sechs NCT Standorte diesen Verbund mit voraussichtlich bis zu 98 Millionen Euro jährlich fördern.

Vorbild für den Ausbau des NCT-Verbunds ist insbesondere das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg: Bereits seit 2004 verbinden das DKFZ und das Universitätsklinikum Heidelberg an diesem Standort die interdisziplinäre Krankenversorgung mit international anerkannter Forschung. Gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe sind beide Einrichtungen Träger des NCT in Heidelberg.

Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)

Weitere Meldungen

Baustelle eines Wohnhauses mit Dachausbau
Bauen

Land startet Förderaufruf „Clever Bauen BW“

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
Pflege

Land investiert 1,6 Millionen Euro in Televisiten

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts, führt bei der Eröffnung des neuen "Future Work Lab" des Fraunhofer Instituts in Stuttgart einen Roboterarm. (Foto: dpa)
Wirtschaftsnahe Forschung

38,1 Millionen Euro für die Fraunhofer-Gesellschaft

Ein Bauarbeiter schaut auf ein Gebäude, das als Testobjekt aus Recyclingbeton gebaut wird.
Bauen

Land fördert Wiederverwendung von Bauteilen

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
Bildung

Land fördert innovative Inklusions-Projekte in der Lehrerbildung

Das Völkerkundemuseum Linden-Museum in Stuttgart. (Bild: picture alliance/Sina Schuldt/dpa)
Kunst und Kultur

Kultur kann sich auf Land verlassen

Eine Forscherin arbeitet im AI Research Buildung der Universität Tübingen, das zum „Cyber Valley“ gehört, an einem Code.
Wirtschaft

Mit Künstlicher Intelligenz gegen Fachkräftemangel

Jugendliche halten ein Banner mit der Aufschrift «Ehrenamt» in den Händen.
Bürgerengagement

Sozialministerium fördert 27 Ehrenamtsprojekte

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
Rettungsdienst

Land investiert 80 Millionen Euro in Rettungswachen

Ministerin Thekla Walker (vierte von rechts, vordere Reihe) mit Vertreterinnen und Vertretern der Zuwendungsempfänger bei der Übergabe der Verträge für das Landesförderprogramm für Elektrolyseure (ELY)
Erneuerbare Energien

Land baut Produktion von grünem Wasserstoff aus

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Medizinwirtschaft

Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung

Bei dem Bild handelt es sich um einen Screenshot der Startseite von kinderschutz-bw.de, einer Initiative des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration. Es zeigt einen kleinen Jungen, der mit einem Holzflugzeug spielt.
Kinderschutz

Webplattform Kinderschutz für Baden-Württemberg gestartet