Forst

Klimafolgen erfordern Waldumbau

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ministerpräsident Winfried Kretschman informiert sich vor Ort im Landkreis Waldshut-Tingen über die massiven Waldschäden.
In einem Becher liegen Borkenkäfer.
In einer Pfütze auf einem Waldweg spiegeln sich abgestorbene Bäume.
Neben einem Waldweg sind große Mengen geschlagenes Holz aufgestapelt.
Auf einem Waldweg steht ein spezielles Räumfahrzeug um geschlagenes Holz aus dem Wald zu transportieren.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Forstminister Peter Hauk informierten sich im Südschwarzwald über die dramatischen Klimafolgen für den Wald und den damit verbundenen erforderlichen Waldumbau.

„Der Klimawandel trifft die Wälder im Land mit nicht geahnter Wucht. Dürre, Hitze und Schädlinge setzen unseren Waldbäumen mit einer Geschwindigkeit zu, die das Naturgefüge ins Wanken bringt. Laub- und Nadelbäume sterben reihenweise ab und hinterlassen in unseren Wäldern tiefe Wunden. Unsere Aufgabe ist es, den Wald als Ganzes zu erhalten und ihn in einem guten Zustand an die kommenden Generationen weiter zu geben. Hierzu müssen wir den begonnenen Umbau der Wälder in Richtung Klimastabilität weiter entschlossen vorantreiben“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Während Trockenheit und hohe Sommertemperaturen die Bäume schwächen, spiele trocken-heißes Wetter vielen Schädlingen in die Karten. Die Wälder würden sich daher massiv ändern. Diese Situation sei bundesweit und in Mitteleuropa vergleichbar ernst.

Waldumbau mit Sachverstand

„Sehr viele Wälder der rund 240.000 Waldbesitzer im Land sind durch den Klimawandel stehend K.O. Die Waldwirtschaft sieht sich auf einer Fläche von rund 1,4 Millionen Hektar Wald im Land Herausforderungen gegenüber, die sie nur mit größtmöglicher Unterstützung durch die Gesellschaft wird meistern können“, sagte Forstminister Peter Hauk. Der Wald sei für Baden-Württemberg zu wichtig, als dass man ihn tatenlos dem Klimawandel und seinen Folgen preisgeben könne. Naturnah bewirtschaftete Wälder seien ideal, um die vielfältigen Anforderungen der Gesellschaft an den Wald bestmöglich zu erfüllen. Der Waldumbau müsse Zug um Zug und mit Sachverstand vonstattengehen. „Das Thema wird uns auf Jahre und Jahrzehnte hinaus beschäftigen“, betonte Minister Hauk. Anfang September würden im Rahmen eines Waldgipfels die Anforderungen an einen ‚Notfallplan Wald‘ gemeinsam mit den Verbänden erarbeitet. Ein ‚Masterplan Wald‘ für die mittel- und langfristigen Handlungsfelder schließe sich an.

„Wir brauchen für unsere Wälder tragfähige Lösungen und Konzepte, die von allen gesellschaftlichen Gruppierungen mitgetragen werden. Dazu gehört es auch, sich für die Weiterentwicklung bewährter waldbaulicher Konzepte zu öffnen und sich dem Anbau klimastabiler Baumarten, wie zum Beispiel der Douglasie, nicht von vorneherein kategorisch zu verschließen“, betonte der Minister. Ziel seien elastische und belastbare Mischwälder, die sich gut auf sich ändernde Klimaverhältnisse einstellen könnten.

„Unsere intakten und bewirtschafteten Wälder sind wichtig für die Lebensqualität und Erholung der Menschen im Land. Sie leisten darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie den nachwachsenden und klimafreundlichen Rohstoff Holz liefern, in dem klimaschädlicher Kohlenstoff aus der Atmosphäre über lange Zeiträume hinweg gespeichert werden kann“, erklärte der Ministerpräsident. Auch böten Wälder Rückzugsorte für viele Tier- und Pflanzenarten. Es mache keinen Sinn, die Augen vor dem sich ändernden Klima zu verschließen, das Problem auszusitzen und die Wälder sich selbst zu überlassen.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Insektenschäden Nadelholzeinschlag nach Forstbezirken (PDF)

Weitere Meldungen

Schatullen mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie Urkunden.
Tag des Ehrenamtes

Auszeichnung für besonderes ehrenamtliches Engagement

Ein Landwirt an einer automatischen Melkmaschine im Stall (Bild: © dpa).
Landwirtschaft

Hauk lädt zum Landwirtschafts­dialog über Erzeugerpreise

Blick in den Tagungsraum anlässlich der Sitzung der Europaministerkonferenz in der Landesvertretung in Brüssel
Europaministerkonferenz

Außenhandel der EU stärken und Regulierungen vereinfachen

Das Logo von Invest BW
Invest BW

Mobilität stärken, Wandel prägen, Zukunft sichern

Richter im Landgericht Stuttgart
Justiz

Neues KI-Tool für die Justiz

Eine junge Frau mit gelbem Pullover hält ein Smartphone in der Hand.
Digitalisierung

Ausweis auf dem Handy ab 2. Januar 2027

Weg im ländlichen Raum
Flurneuordnung

Ländliche Wege in zwölf Kommunen modernisiert

Ein Hauskaninchen wartet in seinem Stall in einem Gartengeschäft auf einen neuen Besitzer.
Tierschutz

Tierschutz in der Vorweihnachtszeit

Übergabe eines symbolischen Förderschecks an die Projektverantwortlichen der Fraunhofer-Gesellschaft für das Projekt „Stuttgart Climate Tech Hub“
Wirtschaft

Startschuss für Stuttgart Climate Tech Hub

Frisches Fleisch, darunter Rehkeule, Rehrücken und Wildschweingulasch liegen in der Auslage einer Metzgerei.
Forstwirtschaft

Festtage mit heimischen Wildbret genießen

Logo Innovationspreis Bioökonomie
Bioökonomie

Innovationspreis Bioökonomie 2025 verliehen

Eine Frau sitzt an einem Computer.
Verbraucherschutz

Verbraucherforschungsforum 2025 zu digitalen Finanzdienstleistungen

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
Künstliche Intelligenz

1,3 Millionen Euro für die Zukunft der photonischen KI

Logo Start-up BW
Start-up BW

WebMeister360 im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Bundeskanzlerin a. D. Dr. Angela Merkel (links) und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts)
Auszeichnung

Große Staufermedaille in Gold an frühere Bundeskanzlerin