Gleichstellung

Internationaler Frauentag am 8. März 2021

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Erzieherin ließt drei Kleinkindern aus einem Buch vor (Bild: © dpa).

Die Corona-Pandemie hat bei der Gleichstellung gesellschaftliche Defizite schonungslos offengelegt. Staatssekretärin Bärbl Mielich betonte, dass längst überwunden geglaubte Rückschritte verhindert werden müssen und sprach sich für eine bessere Vergütung der systemrelevanten Sorgeberufe aus.

Jedes Jahr am 8. März demonstrieren Frauen für gleiche Rechte und gegen Diskriminierung. „Gerade in diesem Jahr ist es besonders wichtig, auf die bestehenden strukturellen Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern aufmerksam zu machen“, sagte Staatssekretärin Bärbl Mielich. „Die Corona-Pandemie hat auch bei der Gleichstellung gesellschaftliche Defizite schonungslos offengelegt. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass Frauen sowohl ökonomisch als auch im privaten Bereich noch nicht gleichgestellt sind und bestehende Ungleichheiten teilweise sogar verstärkt wurden.“

Lohnlücke nachhaltig verringern

Das Engagement und die Arbeit von Frauen ist elementar für das Funktionieren vieler lebenswichtiger Bereiche der Gesellschaft. So sind es immer noch zu 75 Prozent Frauen, die in Sorge- und Sozialberufen sowie im Einzelhandel arbeiten und sich auch während der Pandemie physischen und psychischen Belastungen und Risiken ausgesetzt haben. Die Bezahlung und Arbeitsbedingungen entsprechen dabei nicht der gesellschaftlichen Bedeutung dieser Berufe, so die Staatssekretärin.

„Der Systemrelevanz der Sorgeberufe wird momentan nicht umfassend Rechnung getragen. Applaus alleine reicht den Frauen nicht. Die Bedeutung der Berufe muss sich auch in einer finanziellen Aufwertung widerspiegeln“, sagte Mielich. Dafür brauche es eine bessere Vergütung dieser Berufe, um die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern nachhaltig verringern zu können. „Private Sorgearbeit muss gleichberechtigt verteilt werden. Die Krise hat gezeigt, dass mehrheitlich Frauen unbezahlte Tätigkeiten, wie die Erziehung der Kinder, das Homeschooling oder die Pflege von Angehörigen leisten. Mit Beginn der Pandemie ist leider häufig ein abrupter, längst überholt geglaubter Rückfall in alte Geschlechterrollen zu beobachten.“ 

Überwunden geglaubte Rückschritte verhindern

Studien belegen, dass Frauen deutlich mehr Zeit mit der Kinderbetreuung verbringen und ihre Arbeitszeit aufgrund der Schul- und Kita-Schließungen reduzieren müssen. Die ungleiche Aufteilung der unbezahlten familiären Sorge- und Betreuungsaufgaben wird dadurch verdeutlicht und die starke Abhängigkeit des Funktionierens gesellschaftlichen Zusammenlebens von privater Sorgearbeit deutlich. „Wichtig ist jetzt, dass durch die Pandemie längst überwunden geglaubte Rückschritte verhindert werden und Gleichstellung auch in Zeiten von Corona weiter vorangebracht wird. Die Aufmerksamkeit für gleichstellungspolitische Probleme muss für einen Fortschritt in der Gleichstellung von Frauen und Männern für eine geschlechtergerechtere Zukunft genutzt werden.“

Weitere Meldungen

Deutschkurs in einer Volkshoschschule (Symbolbild: © dpa).
Weiterbildung

Breiter Schulterschluss für die Zukunft der Erwachsenenbildung

Minister Manne Lucha und Staatsministerin Madhuri Misal des indischen Bundesstaats Maharashtra sitzen nebeneinander an einem Tisch und unterzeichnen Dokumente.
Delegationsreise

Baden-Württemberg und Maharashtra vertiefen Partnerschaft

Eine junge Frau wird geimpft.
Gesundheit

Jetzt noch gegen Grippe impfen lassen

Pilotprojekt fürsorgende Gemeinschaft in Waldstetten: gemeinsam Zukunft gestalten
Gesellschaftliche Teilhabe

Ein Netzwerk für mehr Lebensqualität im Alter

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
Katastrophenschutz

Neues Katastrophenschutzgesetz beschlossen

Tauberufer in Wertheim
Städtebauförderung

Kernstadt Wertheim erfolgreich saniert

Ein fahrender Regionalzug
Schienenverkehr

Ausbau der Schiene im Land geht weiter voran

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Forst

Holzbaulösungen für Kommunen und die Wohnungswirtschaft

Häuser in Stuttgart werden von der Morgensonne beschienen. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Wohnraumförderung

Z15-Darlehen in der Wohnraumförderung digital beantragbar

Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Auf dem Display sieht man die Startseite der Ehrenamtskarten-App für Baden-Württemberg.
Bürgerengagement

Ehrenamtskarte jetzt auch per App verfügbar

Logo des Landespreises 2020 für junge Unternehmen. (Bild: L-Bank)
Wirtschaft

Landespreis für junge Unter­nehmen 2026 ausgeschrieben

Symbolbild: Symbolbild: Ein Passant geht an dem Logo der Agentur für Arbeit vorbei. Das Bundesverfassungsgericht hat am Dienstag, 5. November 2019, sein Urteil zu Leistungskürzungen für unkooperative Hartz-IV-Bezieher verkündet. (Bild: picture alliance/Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa)
Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit verharrt auf höherem Niveau

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
Pflegeberufe

Lucha auf Delegationsreise in Indien

Verkehrsminister Hermann, Amtschef Frieß sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesradeln durch eine Fahrradstraße.
Radverkehr

Rekord beim STADTRADELN 2025

Ein mit dem HI-Virus infizierter Mann hält eine rote Schleife als Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken.
Gesundheit

40 Jahre Aidshilfen in Baden-Württemberg