Stadtentwicklung

Fachkongress „Innenstädte und Ortszentren neu denken“

Der Fachkongress „Innenstädte und Ortszentren neu denken“ hat Wege für zukunftsfähige Innenstädte aufgezeigt.

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Fußgängerzone in Baden-Baden (Bild: © dpa).
Symbolbild

Am 23. Juni 2025 diskutierten rund 200 Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen, Wirtschaftsverbänden, Wissenschaft und Landespolitik im Rahmen des vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus und vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen veranstalteten Fachkongresses „Innenstädte und Ortszentren neu denken“ im Haus der Wirtschaft in Stuttgart über aktuelle Lösungsansätze zur Steigerung der Attraktivität von Innenstädten und Ortszentren.

Neue Ideen und frischer Wind

„Unsere Zentren wandeln sich in den letzten Jahren rasant, nicht zuletzt, weil sich zentrale Innenstadtbranchen wie der Einzelhandel in einem starken Strukturwandel befinden und die fortschreitende Digitalisierung das Konsum- und Freizeitverhalten der Menschen verändert hat. Auch der Nutzungsmix in Innenstädten und Ortszentren hat sich vielerorts verändert und wird dies weiterhin tun. Gleichzeitig treffen dort die unterschiedlichsten Nutzungsansprüche der verschiedenen Bevölkerungsgruppen aufeinander. Die Stärkung und Weiterentwicklung unserer Zentren, auch ihr Erhalt als Wirtschaftsstandort, erfordert neue Ideen und frischen Wind. Sie kann aber nur gelingen, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen und sich gut vernetzen. Hierzu hat diese Veranstaltung aus meiner Sicht einen wichtigen Beitrag geleistet“, so Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.

„Mir ist wichtig, dass nicht nur die Kirche, sondern vor allem die Menschen im Dorf und in der Stadt bleiben. Damit das gelingt, müssen unsere Innenstädte und Ortszentren Orte werden, an denen man gerne wohnt, arbeitet und auch einkaufen kann – alles nah beieinander. Wo Menschen sich wohlfühlen, da pulsiert das Leben. Und genau das stärkt auch den Zusammenhalt unserer Gesellschaft“, sagte Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen.

Eine Diskussionsrunde mit den beiden Ministerinnen, Oberbürgermeister und Vizepräsident des Städtetags Michael Makurath (Ditzingen), dem Präsidenten des Handelsverbands Baden-Württemberg Hermann Hutter sowie Prof. Dr. Stephan Rüschen von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg erörterte verschiedene Ansätze wie Innenstädte und Ortszentren multifunktionaler werden können.

Städtebauförderung bleibt wichtiger Pfeiler

„Seit fast 55 Jahren können sich unsere Städte und Gemeinden auf die Städtebauförderung verlassen – und das bleibt auch so. Wir unterstützen sie dabei, ihre Zentren lebenswerter zu machen: indem sie Problemstellen angehen, öffentlichen Raum aufwerten, mehr Grün in die Stadt holen, Gebäude zukunftsfähig gestalten und nicht zuletzt mehr Wohnraum schaffen. Kurz gesagt: mit der Städtebauförderung geben wir Rückenwind für lebendige Ortskerne“, sagte Ministerin Razavi.

„Die Innenstadtbranchen, vom Einzelhandel, über die Gastronomie bis hin zur Kreativ- und Freizeitwirtschaft sind auf gut frequentierte und erreichbare Standorte angewiesen, um Arbeitsplätze zu sichern. Mit der Förderung der regionalen Innenstadtberater unterstützt mein Haus die Kommunen bei der Stärkung ihrer Zentren“, fügte die Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hinzu.

Thema des Fachkongresses war auch das Gutachten „Aufarbeitung von Hemmnissen für die Umsetzung multifunktionaler Innenstädte/Ortszentren sowie von Verbesserungspotenzialen und Lösungsansätzen im Rahmen von Entwicklungsprozessen bei den Kommunen“ (PDF). Matthias Prüller, Prokurist und Schwerpunktleiter Moderne Innenstadt- und Einzelhandelsentwicklung bei der imakomm AKADEMIE GmbH, stellte die Ergebnisse des Gutachtens den Teilnehmern vor.

Daneben waren unter anderem das Immobilien- und Flächenmanagement sowie die Frage, wie man effektiv Gründe für den Besuch einer Innenstadt schaffen kann, zentrale Themen des Kongresses. Sie wurden von Fachreferenten anhand von konkreten Praxisbeispielen und aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. „Die Veranstaltung war für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine tolle Gelegenheit, sich auszutauschen, Anregungen zu sammeln und ihre eigenen Ideen einzubringen. Es freut uns sehr, dass so viele engagierte Menschen zusammengekommen sind, sich eingebracht und miteinander diskutiert haben. Diesen „Spirit“ gilt es nun in die einzelnen Kommunen zu tragen“, so die beiden Ministerinnen unisono.

Fachkongress „Innenstädte und Ortszentren neu denken“

Der Fachkongress hat zum ersten Mal stattgefunden.

Im Rahmen des Fachkongresses wurden die folgenden Beispiele aus der Praxis vorgestellt:

  • „Matchpoint Innenstadt – wie kooperatives Nutzungsmanagement Handel und Innenstadt belebt“ – Andreas Senghas, Leiter Wirtschaftsförderung der Stadt Ravensburg
  • „Handel, öffentlicher Raum, Zukunftsvisionen – Erfolgsfaktoren einer strategischen Innenstadtentwicklung“ – Jürgen Großmann, Oberbürgermeister der Stadt Nagold
  • „Mehr Besuchsgründe, mehr Leben – auf dem Weg zur multifunktionalen Innenstadt“ – Teresa Winter, Wirtschaftsförderung der Stadt Giengen an der Brenz
  • „Aktive Immobilien- und Flächenentwicklung – aber wie?“ – Thomas Nowitzki, Bürgermeister der Stadt Oberderdingen
  • „Innenstadtakteure in der Rolle als „Aktive“ systematisch stärken!“ – Markus Mendler, Stellvertretender Abteilungsleiter Liegenschaften und Wirtschaftsförderung der Stadt Ulm
  • „Fokus Besuchsgründe und Verweildauer – wie Besucherfrequenzen städtebaulich und strategisch optimieren?“ – Silke Moschitz, Leiterin Stadtentwicklung der Stadt Offenburg

Beirat Zukunft Handel / Innenstadt

Der Beirat Zukunft Handel / Innenstadt tagt seit Dezember 2022 regelmäßig. In diesem Rahmen werden wichtige Fragestellungen in Bezug auf die Zukunftsfähigkeit und Resilienz von Innenstädten ressortübergreifend und gemeinsam mit Expertinnen und Experten diskutiert und neue Impulse für die Zukunftsfähigkeit des stationären Einzelhandels und der Innenstädte entwickelt. Im Beirat vertreten sind Repräsentanten der Kommunalen Landesverbände, der Verbände des Einzelhandels und der Wirtschaft, der Gewerkschaften sowie der Wissenschaft und von Unternehmen. Er wird von den Ministerinnen Dr. Hoffmeister-Kraut und Razavi geführt.

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