Energie

Energieeinsparung in einkommensschwachen Haushalten

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Von links: Verbraucherschutzminister Peter Hauk, Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller, Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha und Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen und Verbänden unterzeichnen einen gemeinsame Erklärung, die einkommensschwache Haushalte dabei unterstützen soll, Energie einzusparen.

Ein Bündnis aus vier Ministerien und 14 Verbänden hat eine gemeinsame Initiative beschlossen, die einkommensschwache Haushalte bei der Energieeinsparung unterstützen soll. Ziele sind etwa eine bessere Informationsweitergabe sowie die verstärkte Beratung einkommensschwacher Haushalte.

Insgesamt 18 Unterschriften trägt eine Initiative, die einkommensschwache Haushalte dabei unterstützen soll, Energie einzusparen und effizient zu nutzen. Angeführt von vier Ministerien des Landes haben am Dienstag, 19. November, im Staatsministerium 14 weitere Institutionen und Verbände eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Ziel ist es, einkommensschwachen Haushalten im Land mit Informationen und Beratung dabei zu helfen, effizient und sparsam mit Wärme und Strom umzugehen – ohne sich in ihrem täglichen Leben dafür einschränken zu müssen. Dabei sollen gleichermaßen der Geldbeutel und das Klima geschont werden.

Um zum Beispiel Versorgungsunterbrechungen und Versorgungsnotlagen bei Strom und Wärme zu vermeiden, wird die kostenlose und unabhängige Energieberatung ausgebaut. Dabei sind unterschiedliche Formate und Maßnahmen geplant. Unter anderem wird die Vor-Ort-Beratung intensiviert, um auf diese Weise auf die Besonderheiten und Bedürfnisse der einkommensschwachen Haushalte besser eingehen zu können.

Bessere Informationen zu bestehenden Beratungs- und Hilfsangeboten

Die Unterzeichnenden verpflichten sich außerdem dazu, die Kommunikation zu verbessern, falls einkommensschwachen Haushalten eine Versorgungsunterbrechung oder erkennbare Versorgungnotlage droht. Dazu gehört, dass auf lokaler Ebene frühzeitig über bestehende Beratungs- und Hilfsangebote informiert wird, die möglichst persönliche Ansprachen miteinbeziehen. Ein zentraler Baustein dabei ist, dass alle Akteurinnen und Akteure aufeinander zugehen, um sich einerseits miteinander zu vernetzen, auszutauschen und gemeinsam abzustimmen. Andererseits aber auch, um konkrete Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner oder Anliegen und Lösungsmöglichkeiten zu benennen.

Um den Erfolg der Initiative zu überprüfen, werden die vier Ministerien unter Federführung des Umweltministeriums alle unterzeichnenden Institutionen regelmäßig einladen. Die Treffen sollen nicht nur die bisherigen Ergebnisse und Erfahrungen reflektieren, sondern – wenn nötig – auch Konzepte für mögliche Schwerpunktaktionen erarbeiten. Im Mittelpunkt der Diskussionen steht dabei immer die Frage, wie die einkommensschwachen Haushalte Geld und Energie einsparen können.

Buntes und breites Bündnis

Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller sagte: „Das Klima und unsere Ressourcen zu schützen, geht uns alle etwas an, egal wer wir sind, woher wir kommen und wie viel wir verdienen. Wir müssen alle einen Teil dazu beitragen, unseren Kindern und Enkeln einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Auf diesem Weg ist es ganz besonders wichtig, dass wir die Bürgerinnen und Bürger, die intensiv auf ihre Ausgaben achten müssen, frühzeitig beraten, wie und wo sie Energie sparen können. Ich bin überzeugt, dass uns das mit dieser gemeinsamen Initiative gelingen kann. Es ist ein bemerkenswerter Erfolg, dass sich dafür ein so buntes und breites Bündnis zusammengefunden hat.“

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut sagte: „Unsere Initiative kommt ganz besonders auch jenen Menschen zugute, die auf SGB II-Leistungen angewiesen sind. Steigende Energiekosten können gerade sie schnell finanziell überfordern. Deshalb unterstützen wir gezielt einkommensschwachen Haushalte bei der Energieeinsparung, um zum Beispiel Stromsperren zu vermeiden. Denn damit stehen und fallen eine angemessene Wohnqualität und die Teilhabe am sozialen Leben.“

Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha: „Haushalte mit niedrigen Einkommen sind in besonderem Maße von hohen Energiekosten betroffen. Es drohen Notlagen, wenn Menschen ihre Stromrechnung nicht begleichen können und ihnen der Strom gesperrt wird. Die Betroffenen sitzen dann im Dunkeln, können weder kochen noch Lebensmittel kühlen. Auch von der Kommunikation sind sie abgeschnitten. Davon sind auch Haushalte mit Kindern betroffen. Die Initiative für Energieeinsparung will einen Beitrag dazu leisten, dass einkommensschwache Haushalte Angebote erhalten, um effizient und sparsam mit Energie umzugehen. Ich begrüße es sehr, dass sich alle Unterzeichner der Initiative zu dem Willen bekennen, Stromsperren möglichst zu vermeiden. Dies ist ein wichtiger Schritt.“

Verbraucherschutzminister Peter Hauk: „Für viele Menschen ist es bittere Realität, dass am Ende des Monats häufig das Geld nicht mehr reicht, um Strom oder Heizung bezahlen zu können. Es ist wichtig zu wissen, an welchen Stellen eventuell unnötige Kosten eingespart werden können. Im Rahmen der Initiative wollen wir die Verbraucherberatung stärker in den Mittelpunkt rücken. Auch durch eine enge Abstimmung zwischen Versorger und Sozialbehörde, einem kundenfreundlichen Forderungsmanagement der Energielieferanten oder der Einrichtung eines Prepaid-Zählers lässt sich oftmals das Schlimmste verhindern.“

Zu den Unterzeichnern der Initiative gehören die Ministerien für Umwelt, Wirtschaft, Soziales und Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, sowie:

Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg e.V.
Verband für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg e.V.
Verband kommunaler Unternehmen e.V., Landesgruppe Baden-Württemberg
Gemeindetag Baden-Württemberg
Landkreistag Baden-Württemberg
Städtetag Baden-Württemberg
Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit
Deutscher Gewerkschaftsbund – Bezirk Baden-Württemberg
Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V.
Landesarbeitsgemeinschaft der Arbeitslosentreffs und -zentren in Baden-Württemberg
Verband der regionalen Energie- und Klimaschutzagenturen Baden-Württemberg e.V.
BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Baden-Württemberg e.V.
Deutscher Mieterbund Baden-Württemberg e.V.
Verband für Energiehandel Südwest-Mitte e.V.

Weitere Meldungen

Geldscheine mit dem Wert von 100 und 50 Euro und Münzen liegen auf einem Tisch.
Wirtschaft

Austausch mit Vertretern der Kreditwirtschaft und der L-Bank

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
Pflege

Land investiert 1,6 Millionen Euro in Televisiten

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts, führt bei der Eröffnung des neuen "Future Work Lab" des Fraunhofer Instituts in Stuttgart einen Roboterarm. (Foto: dpa)
Wirtschaftsnahe Forschung

38,1 Millionen Euro für die Fraunhofer-Gesellschaft

Ein Bauarbeiter schaut auf ein Gebäude, das als Testobjekt aus Recyclingbeton gebaut wird.
Bauen

Land fördert Wiederverwendung von Bauteilen

Rauch steigt aus einem Schornstein in einen wolkenlosen sonnigen Himmel auf. (Foto: © dpa)
Klimaschutz

Engmaschig überwachter Testbetrieb mit Solvay vereinbart

Hinter einem Hinweisschild „Kernkraftwerk“ erheben sich die Kühltürme des Kernkraftwerks Philippsburg. (Foto: © dpa)
Meldepflichtiges Ereignis

Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2

Das Völkerkundemuseum Linden-Museum in Stuttgart. (Bild: picture alliance/Sina Schuldt/dpa)
Kunst und Kultur

Kultur kann sich auf Land verlassen

Baden-Württemberg, Seebach: Fichten und eine Buche stehen im Nationalpark Schwarzwald im Nebel.
Bundesrat

Hauk fordert Entlastung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe

Zahlreiche im Stau stehende Fahrzeuge sind durch den Außenspiegel eines Autos auf der A81 bei Sindelfingen zu sehen.
Bundesrat

Geplante Sanktionierung des Punktehandels im Straßenverkehr

Eine Forscherin arbeitet im AI Research Buildung der Universität Tübingen, das zum „Cyber Valley“ gehört, an einem Code.
Wirtschaft

Mit Künstlicher Intelligenz gegen Fachkräftemangel

Fischer fischen im Bodensee (Foto: dpa)
Artenschutz

Projekt zum Fischartenschutz und Kormoranmanagement startet

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Touristen sitzen im Aussenbereich von Restaurants.
Bundesrat

Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie im Bundesrat