Landwirtschaft

Bilanz zur bisherigen Ernte 2025

Auch in diesem Jahr war die Witterung eine Herausforderung für die Landwirtschaft. Es zeigt sich, dass die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel von größter Bedeutung ist.

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Ein Mähdrescher lädt während der Ernte den geernteten Weizen in einen Anhänger ein, der neben ihm von einem Traktor gezogen wird. (Foto: © dpa)
Symbolbild

„Grundsätzlich war auch 2025 die Witterung eine Herausforderung für die Landwirtschaft. Das regnerische Wetter in den letzten Wochen hatte uns große Sorgen bereitet. Ausgehend von einem feuchten bis sehr nassen Herbst 2024, der die Aussaat von Wintergetreide erschwerte, folgte ein milder Winter und ein erstes Halbjahr 2025, das geprägt war von ungewöhnlicher Wärme und Trockenheit. Zum Glück waren die letzten Tage warm und trocken und die Betriebe konnten überall die Getreideernte beenden. Aber dieses Jahr zeigt uns auch wieder ganz klar, dass die Anpassung der Landwirtschaft in Baden-Württemberg an den Klimawandel mit dem Trend zu höheren Temperaturen, Hitzeperioden und veränderter Niederschlagsverteilung von größter Bedeutung ist“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich der Erntebilanz für Baden-Württemberg.

Bisher erfolgreiche Ernte bei Sonderkulturen

„Die Ernte 2025 war für viele unserer Sonderkulturbetriebe zufriedenstellend. Zwar verlief die Erdbeersaison mit Schwierigkeiten zum Abschluss, doch konnten die Spargelbauern eine überwiegend positive Saison verbuchen“, betonte Minister Hauk. Obstbaubetriebe und Winzer blicken nach dem Frostjahr 2024 optimistisch auf die Ernte, sie bleiben von Unwetterschäden 2025 verschont, nur vereinzelt gab es lokal begrenzte Hagelschäden.

Am Bodensee hat die Apfelernte begonnen und die Betriebe erwarten eine gute Ernte. Zwar bleibt die Erntemenge voraussichtlich etwas hinter dem Vorjahr zurück, die Qualität und Aromatik der Äpfel ist 2025 jedoch besonders gut.

Zurzeit liegt die Entwicklung der Reben knapp vor der des ebenfalls frühen Vorjahres. Die Niederschläge in den letzten Wochen haben regional zur Entspannung der Situation geführt, der befürchtete Krankheitsdruck ist durch die zuletzt trockenen Tage ausgeblieben. Auch von Unwetterschäden blieben die Winzer 2025 verschont, nur vereinzelt gab es lokal begrenzte Hagelschäden. Der allgemeine Lesebeginn wird nach derzeitiger Prognose in die erste Septemberwoche fallen.

Getreideernte abgeschlossen

Die Getreideernte wurde in einigen Regionen wie zum Beispiel in der Rheinebene etwa drei Wochen früher als üblich begonnen, während in einigen anderen Regionen wie dem Kraichgau Regen die Ernte verzögert hat. In vielen Regionen musste die Ernte zuletzt auf Grund der Regenperiode unterbrochen werden. Dank der letzten sonnigen und warmen Tage konnte die Getreideernte in Baden-Württemberg aber inzwischen erfolgreich abgeschlossen werden. Nach aktuellen Berichten sind die Qualitätseinbußen durch die Regenperiode geringer ausgefallen als zwischenzeitlich befürchtet. Bei der Braugerste kam es jedoch zu erheblichen Qualitätseinbußen und ein Teil der Ernte kann nur noch als Futtergetreide vermarktet werden.

„Was für die Getreideernte ein Fluch war, war für die Futterbaubetriebe ein Segen. Grünland und Mais konnten die Niederschläge gut aufnehmen und legen dank der warmen Temperaturen jetzt kräftig zu“, betonte Minister Peter Hauk. Die Niederschläge haben auch für optimale Keimbedingungen für die Zwischenfrüchte, welche nach der Getreideernte zum Erosionsschutz, zum Humusaufbau und zur Stickstofffixierung angesät werden, gesorgt. Starke Zwischenfruchtbestände bereiten nun optimale Voraussetzungen für die kommenden Kulturen durch lockere Böden und sind gute Überwinterungsmöglichkeiten für zahlreiche Insekten.

Andere Ackerbaukulturen mit Schwierigkeiten

In Baden-Württemberg werden seit einigen Jahren erhebliche Ertragsverluste und reduzierte Zuckergehalte bei Zuckerrüben verzeichnet. Die durch die Schilf-Glasflügelzikade übertragenen Bakteriosen haben sich in den relevanten Anbauregionen verbreitet. Seit 2024 werden auch in Kartoffeln und verschiedenen Gemüsekulturen wie zum Beispiel Rote Bete, Sellerie, Kohl, Zwiebel und Möhren Ertrags- und Qualitätsverluste festgestellt, die auf die Bakteriosen zurückzuführen sind. Durch Mischinfektionen sind bei Zuckerrüben Zuckerertragsverluste von 50 Prozent und mehr zu verzeichnen, während bei Kartoffeln und auch in Gemüsekulturen ein Totalverlust eintreten kann.

„Um der Schilf-Glasflügelzikade Herr zu werden, setzen wir sämtliche rechtliche und pflanzenbaulichen Hebel in Bewegung. Ich setze mich mit all meinen Möglichkeiten dafür ein, dass die Betriebe vielfältige Bekämpfungsoptionen haben und auch nutzen dürfen, sodass nur im Notfall zu chemischem Pflanzenschutz gegriffen werden muss“, sagte Minister Hauk.

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