Verbraucherschutz

Aktueller Vergiftungsfall durch Zucchini

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Zucchini

Schmecken Zucchini oder Kürbisse bitter ist das nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich. Die Bitterstoffe können giftig sein und im schlimmsten Fall sogar lebensgefährlich.

„Wenn Zucchini oder Speisekürbisse bitter schmecken, sollten Verbraucher die Finger davon lassen. Der bittere Geschmack deutet auf pflanzeneigene Inhaltsstoffe hin, die extrem giftig sind. Unsere Experten raten daher, vor der Zubereitung eines Zucchini- oder Kürbisgerichts vor allem selbst gezüchtete Rohware zu verkosten und bei auftretendem Bittergeschmack keinesfalls zu verwenden“, sagte Verbraucherschutzminister Peter Hauk. Aktuell ist in Baden-Württemberg wieder ein Vergiftungsfall durch bittere Zucchini gemeldet worden. Im Jahr 2015 verstarb ein 79-jähriger Mann nach Verzehr von Zucchini aus seinem eigenen Garten. Ältere Personen empfinden Bittergeschmack oft nicht mehr so intensiv und sind dadurch möglicherweise stärker gefährdet.

„Das Fatale ist, dass die Bitterstoffe hitzebeständig sind, sich also beim Kochen nicht zersetzen. Offensichtlich bilden Zucchini- und Kürbispflanzen bei heißem und trockenem Wetter verstärkt Bitterstoffe aus. Auch nimmt der Bitterstoffgehalt während der Fruchtreife zu. Das ist neben dem aromatischeren Geschmack ein guter Grund, Zucchini möglichst jung zu ernten“, erklärte Minister Hauk. Zucchini sollten niemals in der Nähe von Zierkürbissen angepflanzt werden, da diese eine sehr hohe Konzentration an Bitterstoffen beinhalten. Kommt es zu Kreuzungen, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Zucchini und vor allem die später daraus gewonnenen Samen einen sehr hohen Anteil Bitterstoffe beinhalten und damit giftig sind.

Giftige Bitterstoffe

Bei den als Cucurbitacine bezeichneten Bitterstoffen handelt es sich um eine Gruppe von toxischen Stoffen, die verschiedene Kürbisgewächse – zu denen neben Kürbissen auch Zucchini, Gurken oder Melonen zählen – natürlicherweise bilden können. Cucurbitacine verursachen einen stark bitteren Geschmack, wirken als Zellgift und können Lebensmittelvergiftungen mit gastrointestinaler Symptomatik hervorrufen. Je nach aufgenommener Dosis können die Symptome von Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfen und Durchfall bis hin zu lebensbedrohlicher hämorrhagischer Gastroenteritis (blutiger Durchfall) reichen. In seltenen Fällen können die Vergiftungen zum Tod führen.

Zucchini und Kürbisse grundsätzlich vor Zubereitung probieren

Vereinzelt können auch im Handel erworbene Zucchini oder Kürbisse belastet sein. „Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte Zucchini oder Kürbisse grundsätzlich vor dem Verarbeiten vorsichtig probieren. Auch hier gilt: Bittere Exemplare sollten aussortiert und entsorgt werden“, sagte der Verbraucherschutzminister. Bei gekaufter Ware sollten Verbraucher umgehend das Produkt beim Händler reklamieren. Wer sich mit seiner Beschwerde nicht ernst genommen fühlt, kann sich auch an die Lebensmittelüberwachung wenden. Zuständig ist die Behörde des Ortes, in dem das Produkt erworben wurde.

Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung für Verbraucherinnen und Verbraucher
 Untersuchungsergebnisse des CVUA Stuttgart aus dem Jahr 2015

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Lebensmittel- und Produktsicherheit

Weitere Meldungen

Landwirtschaft

Deutsche Agrarminister treffen sich in Brüssel

Blick über Hohenlohe
Ländlicher Raum

Sanierung des Bildungs- und Begegnungszentrums Hohebuch

Straßenbegleitgrün
Artenschutz

Straßenräume grüner gestalten

Kellner im Festzelt des Cannstatter Wasen trägt Speisen
Gastronomie

Mehrwertsteuer auf Speisen in Gastronomiebetrieben gesenkt

Ein Weihnachtsbaumzüchter läuft mit einer Nordmann-Tanne auf der Schulter über seinen Hof, auf dem zahlreiche Christbäume zum Verkauf stehen.
Forst

Heimische Weihnachtsbäume sind gefragt und von hoher Qualität

Pilotprojekt fürsorgende Gemeinschaft in Waldstetten: gemeinsam Zukunft gestalten
Gesellschaftliche Teilhabe

Ein Netzwerk für mehr Lebensqualität im Alter

Vollblutaraber-Stuten stehen in Marbach im Haupt-und Landgestüt mit ihren Fohlen auf einer Koppel. (Foto: dpa)
Tierschutz

Tierschutz-Wettbewerb für Schüler ausgeschrieben

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
Katastrophenschutz

Neues Katastrophenschutzgesetz beschlossen

Tauberufer in Wertheim
Städtebauförderung

Kernstadt Wertheim erfolgreich saniert

Mitarbeiter des Bereichs der atmosphärischen Aerosolforschung beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeiten im Wolkenlabor an der Anlage für Aerosol Interaktionen und Dynamik in der Atmosphäre (AIDA). (Foto: dpa)
Ländlicher Raum

Land fördert Innovationen und nachhaltige Technologien

Ein fahrender Regionalzug
Schienenverkehr

Ausbau der Schiene im Land geht weiter voran

Weintrauben
Weinbau

Klare Regeln und weniger Bürokratie für Weinbaubetriebe

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Forst

Holzbaulösungen für Kommunen und die Wohnungswirtschaft

Häuser in Stuttgart werden von der Morgensonne beschienen. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Wohnraumförderung

Z15-Darlehen in der Wohnraumförderung digital beantragbar

Ehrenamtskarte Baden-Württemberg
Bürgerengagement

Ehrenamtskarte jetzt auch per App verfügbar