Energie

250.000 Euro für energieeffizientes Nahwärmenetz in Ditzingen

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Ein Blockheizkraftwerk mit Pufferspeichern (Foto: © Gemeinde Berkheim/Saitner)

Wärmenetze nehmen bei der Wärmeversorgung der Zukunft eine tragende Rolle ein. Deshalb fördert das Land ein energieeffizientes Nahwärmenetz in Ditzingen mit 250.000 Euro.

Das Land unterstützt den Bau eines energieeffizienten Nahwärmenetzes im Neubaugebiet „Ob dem Korntaler Weg“ in Ditzingen mit 250.000 Euro. In den kommenden drei Jahren errichten die Stadtwerke Ditzingen dort eine hybride Nahwärmeversorgung mit dezentralen Wärmespeichern für rund 300 Wohnungen. Bei einem solchen Hybrid-Heizsystem wird die Wärmeversorgung eines Gebäudes nicht nur von einem Energieträger übernommen, sondern auf mehrere Säulen verteilt. Im Ditzinger Neubaugebiet soll Wärme sowohl über eine Wärmepumpe als auch über ein Erdgas-Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt werden.

„Wärmenetze nehmen bei der Wärmeversorgung der Zukunft eine tragende Rolle ein“, sagte Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller. „Indem sie wie in Ditzingen verschiedene Techniken zur Wärmeerzeugung kombinieren und die Wärmeversorgung zudem mit dem Stromsektor koppeln, tragen Wärmenetze wesentlich zu einer flexiblen und damit sicheren Energieversorgung bei.“

Förderprogramm des Landes schafft Anreize für Investitionen

Im Neubaugebiet „Ob dem Korntaler Weg“ sollen Wärmepumpe und BHKW in Abhängigkeit vom Spotmarktpreis der Leipziger Strombörse eingesetzt werden. Bei hohen Preisen wird vorrangig das BHKW Wärme erzeugen, bei niederen die Wärmepumpe. Das entlastet zum einen den Geldbeutel der Bürgerinnen und Bürger und zum anderen auch das Stromnetz. „Eine hybride Wärmeversorgung ist insbesondere in den Wintermonaten von Bedeutung“, erläuterte Untersteller. „Wenn die Nachfrage an Wärme steigt, Sonnen- und Windenergie den erhöhten Strombedarf aber nicht abdecken können, wird das BHKW gleichermaßen Strom liefern als auch Wärme erzeugen.“ Derartigen Systemen komme daher im Rahmen der fortschreitenden Energiewende eine immer größere Bedeutung zu“, so der Minister weiter.

Um Investitionen in solch zukunftsweisende Wärmenetze anzureizen, hat das Land im Februar 2016 das Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“ aufgelegt. Das Programm ist auf sechs Jahre angelegt und hat ein Fördervolumen von insgesamt zehn Millionen Euro. Es richtet sich an Kommunen und Investoren, die ein Wärmenetz planen oder sich dabei engagieren wollen.

Anteil erneuerbarer Wärme erhöhen

Einmal mehr machte Minister Untersteller deutlich, dass der Großteil der gesamten Endenergie im Land für Heizen und warmes Wasser verbraucht werde: „Die Wärmeerzeugung ist für mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauchs in Deutschland verantwortlich. Heizung und Warmwasserbereitung verursachen ein Drittel der hierzulande ausgestoßenen Treibhausgase. Daher müssen wir unser Hauptaugenmerk weiter auf den Wärmesektor legen, um unseren Klimaschutzzielen näher zu kommen.“ Ziel der Landesregierung sei es, den Anteil erneuerbarer Wärme am Wärmeverbrauch von aktuell 15,6 Prozent bis zum Jahr 2020 auf 21 Prozent zu erhöhen.

Extern: Umweltministerium: Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“ (Öffnet in neuem Fenster)

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