Der Staatssekretär im Umweltministerium, Andre Baumann, eröffnet morgen den 10. Contracting-Kongress in Stuttgart. Der Kongress soll Entwicklungen beim Energie-Contracting in Baden-Württemberg darstellen und aufzeigen, wie Kommunen, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen die Energiedienstleistung Contracting nutzen können.
„Die Energiewende lebt vom Mitmachen. Liegenschaft für Liegenschaft, Gebäude für Gebäude gilt es, Energie einzusparen und Energieeffizienz zu steigern. Nur so erreichen wir die ambitionierten Ziele“, sagt Andre Baumann. „Energie-Contracting ist ein Generalschlüssel, um die Türen zu unzähligen Gebäuden und Liegenschaften für den Klimaschutz aufzuschließen. Contracting ist gut fürs Klima und für den Geldbeutel. Es passt also bestens zu Land und Leuten.“
Wenn das eigene Geld für Investitionen beim Energiesparen fehle, dann werde ein Energie-Contractor eingeschaltet. Dieser organisiere die Energieeinsparmaßnahmen und vermiete diese. „Am Ende profitieren alle. Unzählige Beispiele zeigen: Energie-Contracting funktioniert. Jetzt gilt es, dieses Instrument in die Fläche zu tragen.“ Der Kongress sei eine gute Gelegenheit, mit erfahrenen Contracting-Unternehmen in Kontakt zu kommen und so Hemmungen und Widerstände gegen Energie-Contracting abzubauen.“
Staatssekretär Baumann verwies auf die Initiativen des Landes, mit denen Contracting als Energieeinspar- und -effizienzmethode gefördert und beworben werde. So habe das Umweltministerium beispielsweise bereits 2012 Vertreter von Verbänden, Kammern, Finanzinstituten und der öffentlichen Verwaltung an einen Tisch geholt, um darüber zu diskutieren, wie Contracting in Baden-Württemberg vorangetrieben werden könne. Inzwischen gebe es eine Best-Practice-Broschüre „Contracting im Energiebereich“ als Informations- und Orientierungshilfe.
Im vergangenen Jahr sei bei der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg ein „Kompetenzzentrum Contracting“ als Anlaufstelle für Unternehmen und Kommunen eingerichtet worden. „Insbesondere durch das Kompetenzzentrum erwarten wir eine nachhaltige und kontinuierliche Unterstützung der Contracting-Idee und eine Entwicklung des Contracting-Marktes“, so Staatssekretär Baumann. „Contracting ist ein Katalysator für die Energiewende und für eine nachhaltige Entwicklung vor Ort.“
„Energie-Contracting“
Unter „Energie-Contracting“ versteht man die umfassende Zusammenarbeit mit einem Energiedienstleister, dessen Angebot sowohl die nötige Investition in die Steigerung der Energieeffizienz eines Gebäudes umfasst als auch die damit garantierte langfristige überdurchschnittliche Einsparung von CO2-Emissionen.
Die Leistungen des Contractors umfassen üblicherweise Planung, Bau und Betrieb sowie die Finanzierung einer Energieerzeugungsanlage oder einer technischen Gebäudeausrüstung. Ziel eines Energie-Contracting-Projekts ist die Effizienzsteigerung und letztlich die nachhaltige Reduktion der Energieverbräuche in einem Gebäude. Über die erreichte Effizienz der eingesparten Kosten des Auftraggebers (Energiespar-Contracting) entsteht der Profit des Contractors.
Beruhend auf diesem Prinzip finden unterschiedliche Modelle des Energie-Contractings und auch diverse Mischformen in der Praxis ihre Anwendung.
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Contracting im Energiebereich
Broschüre: Contracting im Energiebereich – Erfolgsbeispiele aus Baden-Württemberg