Wie lässt sich die Bürokratiebelastung für Ehrenamtliche verringern? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Normenkontrollrat Baden-Württemberg. In Schwäbisch Gmünd fand jetzt der erste Workshop mit Ehrenamtlichen zur Bürokratieentlastung statt.
Der Normenkontrollrat Baden-Württemberg hat am Samstag, den 11. Mai 2019 in Schwäbisch Gmünd mit rund 30 Ehrenamtlichen und Vereinsvertreterinnen und -vertretern seinen ersten Workshop zur Gewinnung von Bürokratieabbauvorschlägen aus der Praxis erfolgreich durchgeführt.
„Die Ehrenamtlichen waren in den Diskussionsrunden sehr engagiert und haben uns viele konkrete Beispiele genannt, in welchen Bereichen die Ehrenamtsarbeit an der Basis von Bürokratie besonders belastet wird. Sie haben uns ganz wichtige Anregungen mitgegeben, wie ihre Arbeit von Bürokratie erleichtert werden kann“, so die Vorsitzende des Normenkontrollrats Dr. Gisela Meister-Scheufelen. Beispielsweise hätten Vertreter von Vereinen aus Sport, Musik und Kultur und andere Ehrenamtliche darauf hingewiesen, dass auf Landesebene eine Stelle eingerichtet werden sollte, die in engem Kontakt zu den Vereinen und Verbänden stehe und wichtige neue Informationen – wie etwa zum Mindestlohngesetz oder zur EU-Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) – aufbereite und den Vereinen frühzeitig zuleite. Der Normenkontrollrat werde die Belastungsanzeigen wissenschaftlich untersuchen und daraus konkrete Verbesserungsvorschläge für Vereine und Ehrenamt erarbeiten, so Dr. Meister-Scheufelen.
Wissenschaftliche Studie zum Bürokratieabbau
Der Normenkontrollrat führt derzeit eine wissenschaftliche Studie zum Bürokratieabbau bei Vereinen und Ehrenamt mit der Prognos AG durch. Dazu veranstaltet der Normenkontrollrat vier Workshops mit Vereinsmitgliedern und Ehrenamtlichen aus ganz Baden-Württemberg, um mit den von Bürokratie direkt Betroffenen ins Gespräch zu kommen. Ziel der Workshops ist es, erste Ergebnisse der Studie zu besprechen und konkrete Bürokratieabbauvorschläge zu entwickeln. Weitere Workshops finden am 18. Mai 2019 in Ravensburg, am 6. Juni 2019 in Ettlingen und am 29. Juni 2019 in Offenburg statt.
Der Normenkontrollrat Baden-Württemberg plant, die Studie bis zum Herbst 2019 abzuschließen und der Landesregierung mit konkreten Empfehlungen zur Entlastung von Ehrenamtlichen zu übergeben.
Der Normenkontrollrat
Die Landesregierung hat im September 2017 ein umfassendes Regierungsprogramm zum Bürokratieabbau verabschiedet. Dazu wurde ein unabhängiges Expertengremium, der Normenkontrollrat Baden-Württemberg, eingerichtet. Er berät und unterstützt die Landesregierung bei der Bürokratievermeidung, beim Bürokratieabbau und bei Fragen einer guten Rechtsetzung. Ihm gehören Dr. Gisela Meister-Scheufelen (Vorsitzende), Bernhard Bauer (stellvertretener Vorsitzender), Dr. h.c. Rudolf Böhmler, Prof. Dr. Gisela Färber, Claus Munkwitz und Bürgermeisterin Gerda Stuchlik an.
Quelle:
Normenkontrollrat Baden-Württemberg