Artenschutz

Zweiter Wolfsrüde im Land nachgewiesen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)

Im Südschwarzwald hat sich der Rüde GW1129m niedergelassen. Deshalb wird eine zweite „Förderkulisse Wolfsprävention“ ausgewiesen.

Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) hat Umweltministerium mitgeteilt, dass in Baden-Württemberg ein zweiter residenter Einzelwolf lebt. Die genetische Analyse des Senckenberg-Instituts der am 31. Mai gefundenen Losung in der Gemeinde Schluchsee im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald hatte ergeben, dass der Kot vom GW1129m stammt. Der Rüde war erstmals am 27. November 2019 bei Grafenhausen im Landkreis Waldshut genetisch nachgewiesen worden. Damit sind die Kriterien gemäß bundesweiten Monitoring-Standards erfüllt, nach denen ein Wolf dann als resident gilt, wenn er sich nachweislich mindestens sechs Monate in einem Gebiet aufhält.

Zweiter territorialer Wolf in Baden-Württemberg

Neben dem bekannten Rüden GW852, der sich 2017 im Nordschwarzwald niedergelassen hat, ist GW1129m der zweite territoriale Wolf in Baden-Württemberg. Beide stammen aus dem niedersächsischen Rudel Schneverdingen. „Wir haben nun den eindeutigen Beweis, dass auch im Südschwarzwald ein Wolf lebt“, sagte Umweltminister Franz Untersteller. „Wir werden dort zeitnah eine weitere Förderkulisse (PDF) ausweisen, um Weidetierhaltern und -halterinnen dabei zu helfen, ihre Tiere bestmöglich zu schützen. Die Förderkulisse im Nordschwarzwald hat sich bewährt.“ Welche Gebiete und Gemeinden die neue Förderkulisse umfassen, lasse sich aktuell jedoch noch nicht sagen, erläuterte Untersteller. Das wahrscheinliche Streifgebiet vom GW1129m werde auf der Grundlage der vorhandenen Nachweise ermittelt. Die Ausweisung der Förderkulisse erfolgt für Gemeinden, die innerhalb und im Umkreis des Streifgebietes liegen.

Ziel einer sogenannten „Förderkulisse Wolfsprävention“ ist es, wirkungsvollen Herdenschutz zu finanzieren, also etwa die Installation von Elektrozäunen. Diese Zäune finanziere das Land in der Förderkulisse zu 100 Prozent, betonte Untersteller. Zusätzlich zu den Materialkosten werden dabei auch die Erstellungskosten übernommen. Außerdem beteilige sich das Land an den Unterhaltskosten für Herdenschutzhunde. „Das Konzept ist erfolgreich“, hob Untersteller hervor, „und bisher ist in Baden-Württemberg noch kein Nutztier gerissen worden, wenn es fachgerecht wolfsabweisend eingezäunt war.“

Förderkulisse hilft bei Nutztierrissen

Im Falle eines Nutztierrisses durch den Wolf würden diese innerhalb der neuen Förderkulisse auch weiterhin schnell und unbürokratisch zu 100 Prozent über den „Ausgleichsfonds Wolf“ finanziell entschädigt. Erst nach Ablauf eines Jahres nach der erfolgten Ausweisung der Kulisse ist dann die Umsetzung eines wolfsabweisenden Grundschutzes die Voraussetzung für eine Ausgleichszahlung im Schadensfall.

Förderkulisse Wolfsprävention(PDF)

Weitere Meldungen

Die IBK-Regierungschefs bei der symbolischen Steuerradübergabe im Zeppelin-Hangar Friedrichshafen, im Hintergrund steht ein Zeppelin.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Bodenseeraum als Modellregion weiterentwickelt

Gruppenbild Agrarministertreffen
Landwirtschaft

Deutsche Agrarminister treffen sich in Brüssel

Blick über Hohenlohe
Ländlicher Raum

Sanierung des Bildungs- und Begegnungszentrums Hohebuch

Straßenbegleitgrün
Artenschutz

Straßenräume grüner gestalten

Kellner im Festzelt des Cannstatter Wasen trägt Speisen
Gastronomie

Mehrwertsteuer auf Speisen in Gastronomiebetrieben gesenkt

Ein Weihnachtsbaumzüchter läuft mit einer Nordmann-Tanne auf der Schulter über seinen Hof, auf dem zahlreiche Christbäume zum Verkauf stehen.
Forst

Heimische Weihnachtsbäume sind gefragt und von hoher Qualität

Pilotprojekt fürsorgende Gemeinschaft in Waldstetten: gemeinsam Zukunft gestalten
Gesellschaftliche Teilhabe

Ein Netzwerk für mehr Lebensqualität im Alter

Vollblutaraber-Stuten stehen in Marbach im Haupt-und Landgestüt mit ihren Fohlen auf einer Koppel. (Foto: dpa)
Tierschutz

Tierschutz-Wettbewerb für Schüler ausgeschrieben

Mitarbeiter des Bereichs der atmosphärischen Aerosolforschung beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeiten im Wolkenlabor an der Anlage für Aerosol Interaktionen und Dynamik in der Atmosphäre (AIDA). (Foto: dpa)
Ländlicher Raum

Land fördert Innovationen und nachhaltige Technologien

Ein fahrender Regionalzug
Schienenverkehr

Ausbau der Schiene im Land geht weiter voran

Weintrauben
Weinbau

Klare Regeln und weniger Bürokratie für Weinbaubetriebe

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Forst

Holzbaulösungen für Kommunen und die Wohnungswirtschaft

Pferde
Tiergesundheit

Ansteckende Blutarmut bei Pferd im Main-Tauber-Kreis festgestellt

Laudenbach (Obere Hassel)
Flurneuordnung

Land fördert Flurneuordnung Laudenbach (Obere Hassel)

Logo des Landespreises 2020 für junge Unternehmen. (Bild: L-Bank)
Wirtschaft

Landespreis für junge Unter­nehmen 2026 ausgeschrieben