Gesundheit

Welttuberkulose-Tag 2019

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Röntgenaufnahme eines an Tuberkulose erkrankten Patienten (Bild: © Rainer Jensen/dpa)

Anlässlich des Welttuberkulosetags am 24. März 2019 machten das Ministerium für Soziales und Integration und das Landesgesundheitsamt im Regierungspräsidium Stuttgart auf diese bedeutsame Erkrankung aufmerksam. Die Tuberkulose zählt zu den großen globalen Herausforderungen bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben pro Tag weltweit etwa 4.500 Menschen an Tuberkulose. In Baden-Württemberg verbleibt die Zahl der Tuberkulosefälle auf einem erhöhten Niveau. Der auch für Gesundheit zuständige Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha weist auf einen entscheidenden Punkt bei der Bekämpfung der Tuberkulose hin: „Tuberkuloseerkrankungen müssen frühzeitig erkannt werden, denn die Krankheit ist in der Regel gut behandelbar und heilbar.“

Die Präsidentin des Landesgesundheitsamtes, Dr. Karlin Stark, betont die zentrale Bedeutung des öffentlichen Gesundheitsdienstes in der Tuberkulosekontrolle: „Die Gesundheitsämter ermitteln im Umfeld von Tuberkulosepatientinnen und -patienten, um die Infektionsquelle zu finden und eventuell infizierte Personen zu identifizieren. Nur auf diese Weise kann die Weiterverbreitung der Tuberkulose verhindert werden.“

Bekämpfung der Tuberkulose

Im Jahr 2018 wurden insgesamt 655 Tuberkulose-Erkrankungen an das Landesgesundheitsamt übermittelt – nur geringfügig weniger als im Vorjahr 2017 (681 Fälle). 525 (80 Prozent) Tuberkulose-Fälle betreffen Personen aus Herkunftsländern, in denen die Erkrankung meist aufgrund einer unzureichenden Gesundheitsversorgung deutlich häufiger auftritt als in Deutschland. Dazu zählen neben bestimmten Regionen Afrikas auch osteuropäische Länder wie Rumänien und Nachfolgestaaten der Sowjetunion. 70 Prozent der in Deutschland geborenen Patienten (130 Fälle) betreffen Personen im Alter zwischen 56 und 94 Jahren. In 2019 (Stand: 22. März 2019) wurden dem Landesgesundheitsamt bisher 99 Fälle von den Gesundheitsämtern übermittelt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es bereits 143 Tuberkulosen.

Gesundheitsämter und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte arbeiten bei der Versorgung von Tuberkulose-Patientinnen und -Patienten Hand in Hand. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte veranlassen bei Auftreten von Krankheitszeichen sowie bei Personen mit hohem Erkrankungsrisiko – zum Beispiel Obdachlosen oder Personen aus Regionen mit hoher Tuberkuloserate – eine entsprechende Untersuchung. Darüber hinaus ermittelt das Gesundheitsamt enge Kontaktpersonen von Tuberkulose-Patientinnen und -Patienten und veranlasst bei Notwendigkeit eine weitergehende Untersuchung oder präventive Therapie.

„Außerdem gewinnen bei der Aufklärung von Übertragungswegen – somit zur Verhinderung weiterer Erkrankungen – neue molekularbiologische Methoden zur Früherkennung von Infektionsketten und resistenten Erregern zunehmend an Bedeutung“, so Stark.

Welttuberkulosetag

Der Welttuberkulosetag wird jedes Jahr am 24. März begangen. Robert Koch hielt am 24. März 1882 seinen berühmten Vortrag über Tuberkulose. In seiner Rede legte er dar, dass die Tuberkulose durch Bakterien verursacht wird. 1905 erhielt er für diese Entdeckung den Nobelpreis. Mit dem Welttuberkulosetag soll auf die weltweite Situation und die Bedeutung dieser auch heute noch existierenden Infektionskrankheit aufmerksam gemacht werden. Tuberkulose gehört mit fast 1,7 Millionen Todesfällen (WHO, 2017) pro Jahr immer noch zu den zehn häufigsten Todesursachen weltweit.

Die Tuberkulose zählt zu den großen globalen Herausforderungen bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Die Weltgesundheitsorganisation hat zum Ziel, die Tuberkulose bis zum Jahr 2050 zu eliminieren. Hierzu wäre weltweit ein jährlicher Rückgang um zehn Prozent der Erkrankungen erforderlich.

Pressemitteilung des Robert Koch Instituts

Pressemitteilung der Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Quelle:

Regierungspräsidium Stuttgart

Weitere Meldungen

Eine Frau isst in einer Kantine zum Mittag. (Foto: © dpa)
Ernährung

Modellprojekt für Bio-Verpflegung in Klinik-Kantinen

Jugendliche sitzen vor einem Laptop. (Foto: © dpa)
Jugendpolitik

Jugendstudie 2024 veröffentlicht

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 8. April 2025

Die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Barbara Bosch (links), und Prof. Dr. Bernd Kühlmuß (rechts) mit der Urkunde.
Auszeichnung

Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Bernd Kühlmuß

Schaubild beschreibt wie das Radon-Innenraummessprogramm funktioniert
Strahlenschutz

Neuauflage des erfolgreichen Radon-Messprogramms für Wohngebäude

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 1. April 2025

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Fachkräfte

Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften startet

Die Bewohnerin (r) einer Wohngemeinschaft für Senioren unterhält sich bei Kaffee und Kuchen mit ihren Gästen (Bild: © dpa).
Ältere Menschen

14. Deutscher Seniorentag in Mannheim

Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Flur.
Krankenhäuser

Umfrage zur wirtschaftlichen Situation der Kliniken im Land

Eine ehrenamtliche Helferin gibt zwei syrischen Flüchtlingen Deutschunterricht. (Bild: © dpa)
Gesundheit

Land fördert Sprachmittler im Gesundheitswesen

Von links nach rechts: Digitalisierungsminister Thomas Strobl, Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und Gesundheitsminister Manne Lucha stehen hinter einem großen Schriftzug „MEDI:CUS“ auf der Bühne.
Gesundheit

Land präsentiert Medizindaten-Infrastruktur der Zukunft

Sick little boy lying in bed, having chills and fever. Flu season.
Gesundheit

Bessere Versorgung von jungen Menschen mit postinfektiösem Syndrom

Junge Menschen fahren auf Fahrrädern an einem Wassersprenger vorbei.
Gesundheit

Kommunen im Land erarbeiten Hitzeaktionspläne

Eine gebrochene Tafel "Dubai-Schokolade" von "Kikis Kitchen"
Verbraucherschutz

„Dubai-Schokolade“ und Pistaziencremes untersucht

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 18. März 2025