Handel

Spitzengespräch zu den Folgen des Brexit

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Demonstrant vor den Houses of Parliament, dem Westminster-Palast, schwenkt eine EU-Flagge und eine britische Flagge. (Bild: © dpa)

Im Rahmen eines Spitzengesprächs zu den Folgen des Brexit und dem Stand der Handelsbeziehungen zum Vereinigten Königreich hat Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut mit Spitzenvertreterinnen und -vertretern der baden-württembergischen Wirtschaft diskutiert.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut lud am 6. Juli 2022 zu einem Spitzengespräch zu den Folgen des Brexit und dem Stand der Handelsbeziehungen zum Vereinigten Königreich ein. Sie diskutierte mit dem Leiter des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe, Prof. Dr. Jakob Edler, sowie Spitzenvertreterinnen und -vertretern der baden-württembergischen Wirtschaft sowohl über Hindernisse als auch über Perspektiven der Wirtschaftspartnerschaft mit Großbritannien.

„Der Brexit bleibt für viele Unternehmen eine Herausforderung – auch viele Monate nach seinem Vollzug. Zusätzliche Handelshürden wie erforderliche Zollanmeldungen, Dokumente und Prüfbescheinigungen sowie die Verzögerungen an den Grenzen machen den Handel zeitaufwändiger, kostenintensiver und komplizierter als zuvor. Das wirkt sich deutlich negativ auf den Handel mit dem Vereinigten Königreich aus“, sagte die Ministerin. Ganz aktuell bereite es vielen Unternehmen Sorge, dass Teile des Austrittsabkommens wie das Nordirland-Protokoll von britischer Seite immer wieder in Frage gestellt würden. Das Vertrauen in eine stabile Handelspartnerschaft und eine verlässliche Basis für Investitionen in Großbritannien fehle.

Wirtschaftsbeziehungen weiter pflegen und ausbauen

„Dennoch bietet der britische Markt gerade für unsere innovativen Firmen weiterhin große Chancen und bleibt für unsere Produkte und technologischen Kooperationen bedeutend“, resümierte die Ministerin. Gemäß dem globalen Innovationsindex gehört Großbritannien seit Jahren zu den Top 5 Innovationsregionen weltweit, insbesondere in Bereichen wie dem automatisierten und vernetzten Fahren oder der Medizintechnik. „Davon kann Baden-Württemberg profitieren, wenn wir unsere Wirtschaftsbeziehungen weiter pflegen und ausbauen“, betonte Hoffmeister-Kraut.

„Hier setzen wir seit nunmehr eineinhalb Jahren mit unserer Partnerschaftsinitiative BW-UK an“. Die Initiative wurde von Hoffmeister-Kraut gemeinsam mit dem britischen Generalkonsul Simon Kendall sowie dem britischen Handelsministerium im Februar 2020 ins Leben gerufen. „Es ist wichtig, dass wir gerade jetzt die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Politik und Intermediären weiter intensivieren. Durch gezielte Kooperationen im Innovationsbereich bis hin zur konkreten Anbahnung von Unternehmenskooperationen arbeiten wir im Rahmen der Partnerschaft erfolgreich daran, unsere Stärken zu bündeln und gewinnbringende Projekte für unsere Wirtschaft auf die Beine zu stellen“, so Hoffmeister-Kraut. „Der heutige Austausch ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.“

Exportwerte gesunken

Während im Jahr 2015 noch Waren im Wert von 12,3 Milliarden Euro von Baden-Württemberg nach Großbritannien exportiert wurden, lag der Exportwert im Jahr 2021 bei nur noch 8,8 Milliarden Euro. Die Gründe dafür seien vielfältig, ganz überwiegend aber auf den Brexit zurückzuführen, so Hoffmeister-Kraut. Auch nach Ende der Corona-Maßnahmen hätten sich die Handelsbeziehungen nicht in dem Maß erholt wie mit anderen Ländern. Das Königreich nimmt derzeit den achten Platz in der Exportbilanz ein.

Weitere Meldungen

Gruppenbild Agrarministertreffen
Landwirtschaft

Deutsche Agrarminister treffen sich in Brüssel

Blick über Hohenlohe
Ländlicher Raum

Sanierung des Bildungs- und Begegnungszentrums Hohebuch

Kellner im Festzelt des Cannstatter Wasen trägt Speisen
Gastronomie

Mehrwertsteuer auf Speisen in Gastronomiebetrieben gesenkt

Mitarbeiter der Straßenmeisterei im Einsatz (Foto: © dpa)
Straßenverkehr

Neue Halle für die Straßenmeisterei Gaildorf

Bescheidübergabe an die IHK Ulm
Berufsbildung

Land fördert Neubau des Bildungszentrums der IHK Ulm

Mitarbeiter des Bereichs der atmosphärischen Aerosolforschung beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeiten im Wolkenlabor an der Anlage für Aerosol Interaktionen und Dynamik in der Atmosphäre (AIDA). (Foto: dpa)
Ländlicher Raum

Land fördert Innovationen und nachhaltige Technologien

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 2. Dezember 2025

Ein fahrender Regionalzug
Schienenverkehr

Ausbau der Schiene im Land geht weiter voran

Weintrauben
Weinbau

Klare Regeln und weniger Bürokratie für Weinbaubetriebe

Ein Polizist sitzt im Polizeipräsidium an einem Arbeitsplatz der sogenannten intelligenten Videoüberwachung. (Foto: ©dpa)
Datenschutz

Ministerrat beschließt Änderung des Landesdatenschutzgesetzes

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Forst

Holzbaulösungen für Kommunen und die Wohnungswirtschaft

Logo von Start-up BW
Start-up BW

Dion+ im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Autos fahren bei Gosbach (Baden-Württemberg) auf der Autobahn A 8 München - Stuttgart am Drackensteiner Hang über eine Brücke.
Verkehr

Baufreigabe für Albaufstieg

Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Auf dem Display sieht man die Startseite der Ehrenamtskarten-App für Baden-Württemberg.
Bürgerengagement

Ehrenamtskarte jetzt auch per App verfügbar

Logo des Landespreises 2020 für junge Unternehmen. (Bild: L-Bank)
Wirtschaft

Landespreis für junge Unter­nehmen 2026 ausgeschrieben