Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Raumplanung über Grenzen hinweg

Ministerin Nicole Razavi hat sich mit Vertretern aus Frankreich und der Schweiz zu einem Spitzengespräch zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei der Raumplanung getroffen.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Spitzengespräch zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei Fragen der Raumplanung mit Vertretern aus Baden-Württemberg, Frankreich und der Schweiz in Rheinfelden.
Spitzengespräch zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei der Raumplanung

„Wir wollen mit Hilfe des neuen Landesentwicklungsplans (LEP) die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Frankreich und der Schweiz bei der Raumplanung stärken.“ Dies sagte die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen Nicole Razavi nach einem Treffen mit hochrangigen Vertretern aus Frankreich und der Schweiz in Rheinfelden (Baden). „Der neue Landesentwicklungsplan, an dem wir gerade arbeiten, soll den grenznahen Regionen in Baden-Württemberg mehr Spielräume bei der Raumplanung geben“, sagte Razavi. „Davon profitieren dann auch die Regionen auf der anderen Seite der Grenze“, so Razavi weiter.

„Welche Städte, Einrichtungen, Verkehrsverbindungen und Linien der aktuellen Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sind beispielsweise auch für den jeweiligen Nachbarn diesseits der Grenze von Bedeutung? Wie gehen wir mit besonderen Herausforderungen in den Grenzregionen um – etwa in Hinblick auf die Entwicklung des großflächigen Einzelhandels? Bei Fragen wie diesen setzen wir ganz stark auf die Akteure vor Ort, die sich am besten damit auskennen, wo der Schuh in den Grenzräumen drückt“, erläuterte die Ministerin.

Treffen mit Vertretern aus Frankreich und der Schweiz

An dem Treffen am 19. März 2025 im Schloss Beuggen in Rheinfelden (Baden) nahmen unter anderem Präsident Frédéric Bierry von der europäischen Gebietskörperschaft Elsass in der Nachbarregion Grand Est, sowie Regierungsrätin Esther Keller aus dem Schweizer Kanton Basel-Stadt teil. Darüber hinaus beteiligten sich an dem Austausch, zu dem Ministerin Razavi eingeladen hatte, zahlreiche Vertreter von Regionalverbänden aus grenznahen Regionen in Baden-Württemberg. Auch die Regierungspräsidien (als obere Raumordnungsbehörden) waren vertreten, unter anderem durch die Karlsruher Regierungspräsidentin Sylvia Felder.

Zu besprechen gab es in Rheinfelden viel. So wird etwa neben dem Landesentwicklungsplan in Baden-Württemberg auch das Raumkonzept Schweiz und das Raumkonzept Oberrhein neu aufgestellt.

Der Landesentwicklungsplan in Baden-Württemberg setzt die Leitplanken sowohl für die raumbedeutsamen Fachplanungen aller Landesministerien als auch für die Raumplanung in den Regionen und Kommunen. Ministerin Razavi will sicherstellen, dass diese Leitplanken die grenzüberschreitenden Verflechtungen und die Wünsche der Nachbarn berücksichtigen.

„Unser aktuell gültiger LEP stammt aus dem Jahr 2002. Seitdem haben sich die Verflechtungen mit unseren Nachbarländern intensiv verstärkt“, sagte Razavi. „Das ist erfreulich. Am Ober- und Hochrhein, auch in der Bodenseeregion, arbeiten zahlreiche Akteure in verschiedenen Kooperationsformen intensiv und gut zusammen. All das sind Themen für einen modernen Plan, der neue Möglichkeiten eröffnet für die Gestaltung unseres Raums für morgen – beiderseits der Grenze.“

Auf Arbeitsebene fand bereits im Juni 2024 der Themenworkshop „Grenzräume“ mit Praktikerinnen und Praktikern aus den Grenzregionen statt, wodurch wertvolle Impulse für den Entwurf des neuen Landesentwicklungsplans zusammengetragen wurden. In Beuggen wurde der Diskussionsstand in Hinblick auf die vielfältigen grenzüberschreitenden Aspekte des künftigen Landesentwicklungsplans vorgestellt.

Die Städte Rheinfelden zeigen, was möglich ist

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für eine gute planerische Abstimmung bieten die beiden Städte Rheinfelden diesseits und jenseits des Rheins mit einem grenzüberschreitenden Raumentwicklungskonzept. Oberbürgermeister Klaus Eberhardt erläuterte gemeinsam mit seinem Amtskollegen auf Schweizer Seite, Stadtammann Franco Mazzi, das Konzept den Teilnehmern. Bei einem anschließenden Rundgang erhielt die Delegation sowohl spannende Einblicke in die Geschichte der beiden Städte als auch in grenzüberschreitend realisierte Projekte entlang des Rheinuferrundwegs. „Das heutige Treffen hat einen spannenden Austausch ermöglicht und es hat mich sehr gefreut, dass die beiden Rheinfelden zeigen konnten, was durch eine gute grenzüberschreitende Abstimmung möglich ist. Unser Wunsch an die Landesplanung ist, den Hochrheinraum grenzüberschreitend zu denken und den Grundstein insbesondere für künftig gemeinsame Verkehrsinfrastrukturprojekte zu legen“, betonte das Rheinfelder Stadtoberhaupt zum Abschluss des Treffens.

Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen: Bilder zum Herunterladen

Weitere Meldungen

Landwirtschaft

Deutsche Agrarminister treffen sich in Brüssel

Blick über Hohenlohe
Ländlicher Raum

Sanierung des Bildungs- und Begegnungszentrums Hohebuch

Straßenbegleitgrün
Artenschutz

Straßenräume grüner gestalten

Kellner im Festzelt des Cannstatter Wasen trägt Speisen
Gastronomie

Mehrwertsteuer auf Speisen in Gastronomiebetrieben gesenkt

Ein Weihnachtsbaumzüchter läuft mit einer Nordmann-Tanne auf der Schulter über seinen Hof, auf dem zahlreiche Christbäume zum Verkauf stehen.
Forst

Heimische Weihnachtsbäume sind gefragt und von hoher Qualität

Pilotprojekt fürsorgende Gemeinschaft in Waldstetten: gemeinsam Zukunft gestalten
Gesellschaftliche Teilhabe

Ein Netzwerk für mehr Lebensqualität im Alter

Stuttgart: Abgeordnete der Fraktionen sitzen im Landtag. (Foto: © dpa)
Direkte Demokratie

Volksbegehren nicht erfolgreich zustande gekommen

Mitarbeiter der Straßenmeisterei im Einsatz (Foto: © dpa)
Straßenverkehr

Neue Halle für die Straßenmeisterei Gaildorf

Vollblutaraber-Stuten stehen in Marbach im Haupt-und Landgestüt mit ihren Fohlen auf einer Koppel. (Foto: dpa)
Tierschutz

Tierschutz-Wettbewerb für Schüler ausgeschrieben

Bescheidübergabe an die IHK Ulm
Berufsbildung

Land fördert Neubau des Bildungszentrums der IHK Ulm

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
Katastrophenschutz

Neues Katastrophenschutzgesetz beschlossen

Ein Aufsteller mit Flyern.
Öffentlicher Nahverkehr

Verkauf von Fahrkarten in Reutlingen und Aulendorf

Staatspreis Baukultur 2024: Anerkennung in der Kategorie Mischnutzung, Alte Brauerei Mannheim
Baukultur

Land fördert Gestaltungsbeiräte in sechs Kommunen

Tauberufer in Wertheim
Städtebauförderung

Kernstadt Wertheim erfolgreich saniert

Mitarbeiter des Bereichs der atmosphärischen Aerosolforschung beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeiten im Wolkenlabor an der Anlage für Aerosol Interaktionen und Dynamik in der Atmosphäre (AIDA). (Foto: dpa)
Ländlicher Raum

Land fördert Innovationen und nachhaltige Technologien