Luftreinhaltung

Ministerrat stimmt Vergleich über Luftreinhaltung in Stuttgart zu

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Autos fahren in Stuttgart durch die Innenstadt unter einer Anzeige «Feinstaub Alarm» für die Umweltzone Stuttgart entlang (Quelle: dpa).

Dem Vergleich des Verwaltungsgerichts Stuttgart zur Einhaltung der Immissionswerte von Feinstaub und Stickstoffoxid an der Messstelle „Stuttgart Am Neckartor“ hat der Ministerrat in der Kabinettssitzung zugestimmt. Zwei Stuttgarter Bürger hatten Klage eingereicht, in der mündlichen Verhandlung am 26. April 2016 wurde der Vergleich geschlossen. 

Das Land Baden-Württemberg verpflichtet sich hiernach, den Luftreinhalteplan Stuttgart bis 31. August 2017 fortzuschreiben. „Ziel dieses Konzepts ist es, die Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung zu reduzieren und die Grenzwerte für Luftschadstoffe schnellstmöglich einzuhalten. Ansonsten droht Deutschland ein Klageverfahren der EU. Die drohenden Strafzahlungen investieren wir lieber in bessere ÖPNV-Angebote“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann in der Kabinettssitzung.

Sollten die Immissionsgrenzwerte für Feinstaub PM10 und Stickstoffdioxid im Jahr 2017 noch überschritten werden, muss – so die Regelung des Vergleichs – in der Fortschreibung des Luftreinhalteplans Stuttgart mindestens eine rechtmäßige verkehrsbeschränkende Maßnahme enthalten sein, welche ab 1. Januar 2018 an Tagen mit Feinstaub-Alarm am Neckartor zu einer Reduzierung des Verkehrsaufkommens um circa 20 Prozent gegenüber vergleichbaren Tagen führt. Die konkrete Ausgestaltung der umzusetzenden verkehrsbeschränkenden Maßnahme wird aktuell in einem Gutachten zur Fortschreibung des Luftreinhalteplans Stuttgart untersucht, um die möglichst optimale(n) Maßnahme(n) mit hoher Wirksamkeit zu identifizieren. 

Das Land und die Stadt Stuttgart haben bereits ein umfassendes Konzept zur Verbesserung der Luftqualität erarbeitet, das derzeit umgesetzt wird. „Ich will nicht verhehlen, dass es hinsichtlich des derzeitig in Umsetzung befindlichen Konzepts zur Verbesserung der Luftqualität zum Teil widerstreitende Positionen gibt. Den einen ist selbst der ‚weiche‘ Feinstaub-Alarm zu weitgehend, die anderen halten die bisherigen Maßnahmen für absolut unzureichend“, so Hermann weiter.

Aber es sei auch klar, dass gehandelt werden müsse, so Hermann, und zwar mit wirksamen Instrumenten. Dies nicht nur, weil Deutschland sonst ein Klageverfahren der EU drohe, verbunden mit der Gefahr von Strafzahlungen. Die Verbesserung der Luftqualität in Stuttgart müsse zukünftig mit Angeboten, wie einem verbesserten öffentlichen Personennahverkehr, mit einem günstigen Umweltticket im VVS und anderen Verbesserungen erreicht werden, eventuell auch Verkehrsbeschränkungen. „Unser gemeinsames Ziel mit der Stadt Stuttgart ist jedoch, möglichst ohne verkehrsbeschränkenden Maßnahmen die Luftschadstoffgrenzwerte einzuhalten“, sagte der Minister. Und weiter: „Selbstverständlich berücksichtigen wir bei der Ausgestaltung auch, dass Gesellschaft und Wirtschaft, insbesondere die kleinen und mittleren Betriebe nicht unverhältnismäßig belastet werden. Bei der Fortschreibung des Luftreinhalteplans Stuttgart sehen wir außerdem eine frühzeitige Information und Beteiligung der Öffentlichkeit vor.“

Weitere Meldungen

Ein Mähdrescher erntet in Langenenslingen-Andelfingen ein Getreidefeld mit Wintergerste ab. (Bild: picture alliance/Thomas Warnack/dpa)
Klimaschutz

Gutachten zu Klimaschutz­maßnahmen in der Landwirtschaft

Verkehrsminister Winfried Hermann und Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut auf dem Fahrrad mit weiteren Radfahrenden beim STADTRADELN-Auftakt 2024
Radverkehr

Rekordbeteiligung beim STADTRADELN

Salbei-Glatthafer-Wiese auf einer Böschung im Frühsommer (Foto: © Dr. Tillmann Stottele)
Verkehrsflächen

Preisverleihung bei Wettbewerb „Straßenoasen“

Umweltministerin Thekla Walker (vorne achte von rechts) mit den Preisträgerinnen und Preisträgern des Umweltpreis für Unternehmen 2024
Nachhaltigkeit

Umweltpreis 2024 an acht Unternehmen verliehen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und Thomas Speidel (rechts) mit der Staufermedaille in Gold und der Urkunde. Im Hintergrund stehen Fahnen.
Auszeichnung

Staufermedaille in Gold für Thomas Speidel

Ein Waldweg an einem nebligen Herbsttag.
Forst

Waldböden als wichtige Klimaschützer

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Kreisbesuch

Kretschmann besucht Landkreis Schwäbisch Hall

An einem Bahnhof stehen versetzt nebeneinander drei verschiedene Züge.
Fahrplanwechsel

Fahrplanwechsel bringt landesweit Verbesserungen

Ein Zug fährt nahe am Ufer des Bodensees vorbei durch die Weinberge.
Schienenverkehr

Verbesserungen zum Fahrplanwechsel im Raum Lindau

Balingen: Ein Motorradfahrer fährt an einer Kurvenleittafel aus Kunststoff vorbei. (Foto: © dpa)
Verkehrssicherheit

Bilanz der Polizei zur Motorradsaison 2024

Arbeiter verlegen Rohre für ein Wärmenetz. (Foto: © dpa)
Wärmeversorgung

Neubau eines Nahwärmenetzes in Unlingen

Symbolbild Elektro-LKW (Bild: © picture alliance/Britta Pedersen/zb/dpa)
Elektromobilität

Programm für klimaneutrale Logistik startet durch

Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit den Gewinnern des Landespreises für junge Unternehmen 2024
Wirtschaft

Landespreis für junge Unternehmen vergeben

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 26. November 2024

Ministerialdirektor Berthold Frieß mit Regierungspräsident Carsten Gabbert und weiteren bei der Verkehrsfreigabe der Ortsumfahrung Staufen.
Verkehr

Neue Ortsumfahrung Staufen für Verkehr freigegeben