Das Wirtschaftsministerium fördert das Projekt „CyberProtect“ mit 2,8 Millionen Euro. Das Projekt unterstützt den Mittelstand bei der Auswahl sicherer Software. In einem Testlabor können Unternehmen ihre Software prüfen und die Umsetzung der Sicherheitsanforderungen bestätigen lassen.
Interessierte Unternehmen können überprüfen lassen, wie sicher ihre Software ist: Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau fördert das Projekt „CyberProtect“ für mehr IT-Sicherheit mit 2,8 Millionen Euro. Das Projekt unterstützt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen bei der Auswahl sicherer Software. Auch Firmen, die selbst Software entwickeln, erhalten Hilfestellungen, um die Sicherheit ihrer Produkte und Dienstleistungen zu verbessern. Die Angebote können in Karlsruhe und Stuttgart wahrgenommen werden.
Land fördert „CyberProtect“ mit 2,8 Millionen Euro
„Moderne Software und Technologien wie Künstliche Intelligenz bringen viele Vorteile für unsere Unternehmen: Sie können damit ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft deutlich verbessern. Diese Neuerungen bringen allerdings auch ganz neue Sicherheitsrisiken mit sich, die gerade kleine und mittlere Unternehmen davon abhalten, die Digitalisierung voranzutreiben. Deshalb fördern wir mit ‚CyberProtect‘ die Entwicklung sicherer Software für kleine und mittlere Unternehmen. Denn nur so kann unser Mittelstand auch in Zukunft erfolgreich sein“, erklärte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut zum Projektauftakt.
Von Anfang an wird dabei eng mit den mittelständischen Firmen zusammengearbeitet. So können die Unternehmen in einem Security-Testlabor ihre Software prüfen und die Umsetzung der Sicherheitsanforderungen bestätigen lassen. Für die sogenannten „Quick Checks“ können sich die Unternehmen ab dem Frühjahr bewerben. Hier untersucht ein Expertenteam konkrete Anwendungsfälle der Betriebe und gibt Tipps, um die Sicherheit zu verbessern. Außerdem beraten die Expertinnen und Experten zu den Potentialen KI-basierter Softwaresysteme.
„CyberProtect“ konzentriert sich zunächst auf datengetriebene Software in vernetzten Produktionsumgebungen (Industrie 4.0). Die Ergebnisse sollen zukünftig in weitere Anwendungsbereiche übertragen werden. Ziel ist es, ein Gütesiegel für Software zu etablieren. Mögliche Sicherheitsrisiken werden identifiziert, Prüfverfahren und Testwerkzeuge konzipiert und neue Technologien entwickelt, um Software gegen externe Hackerangriffe und interne Sabotageversuche abzusichern. Ein Schwerpunkt liegt auf lernenden Systemen – der sogenannten Künstlichen Intelligenz (KI) – und wissensbasierten Automatisierungstechnologien. Auch die Frage, wie die Personensicherheit und der Datenschutz bei der Nutzung großer Datenmengen stets gewährleistet werden können, spielt eine wichtige Rolle.
Umfassender Ansatz europaweit einmalig
„CyberProtect“ ergänzt das Projekt „Roboshield“, das im August 2018 startete. In diesem Projekt liegt der Schwerpunkt auf der Sicherheit klassischer Automatisierungstechnologien und der sicheren Zusammenarbeit von Mensch und Roboter. „Mit diesen beiden Projekten kombinieren wir erstmals alle drei Aspekte der Sicherheit: Die Softwaresicherheit vor externen und internen Angriffen, die Gewährleistung physischer Sicherheit im Umfeld von Robotern sowie den Datenschutz“, so Hoffmeister-Kraut. Dieser umfassende Ansatz sei europaweit einmalig. Das Besondere daran sei, dass es sich nicht um reine Forschungsprojekte handele: „Bereits während des Projekts können die Firmen direkt an der Entwicklung sicherer Module und Applikationen mitarbeiten.“
Das Projekt „CyberProtect“ wird gemeinsam vom FZI Forschungszentrum Informatik, dem Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB (beide in Karlsruhe) und dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart durchgeführt. Es läuft bis Oktober 2020.