Gesundheit

Mehr Aufklärung über Organspende

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Organspendeausweis

Zum Tag der Organspende 2018 präsentiert das Bündnis Organspende Baden-Württemberg erweiterte Maßnahmen zur Aufklärung über Organspende. Sozialminister Manne Lucha fordert eine breitere und intensivere gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema.

Umfragen bescheinigen der Organspende grundsätzlich eine hohe Akzeptanz. Dennoch hat nur jeder Dritte seine Haltung in einem Organspende-Ausweis dokumentiert. Gleichzeitig hat die Organspende im letzten Jahr deutschlandweit einen neuen Tiefstand erreicht. Baden-Württemberg macht da trotz beispielhafter Förderung durch das Land keine Ausnahme. Vor diesem Hintergrund präsentiert das Bündnis Organspende Baden-Württemberg zum Tag der Organspende, den 2. Juni, ein erweitertes Portfolio an Maßnahmen zur Aufklärung über die Organspende.

Sozialminister Lucha appelliert an alle Bürger

Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha fordert eine breitere und intensivere gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema: „Beschäftigen Sie sich mit der Organspende, sprechen Sie mit Familie und Freunden darüber, treffen Sie nach reiflicher Überlegung Ihre ureigene, ganz persönliche Entscheidung und dokumentieren Sie diese in einem Organspende-Ausweis“, appelliert der Minister an die baden-württembergischen Bürgerinnen und Bürger. Lucha, dessen eigener Organspende-Ausweis schon so zerfleddert war, dass er ihn erneuern musste, verrät: „Ich habe Ja angekreuzt – auch weil ich selbst ein Organ annehmen würde, wenn es mein Leben verlängern würde.“

Transplantationsbeauftragte sind bestens qualifiziert

Aufklärung am Bürger ist nur die eine Seite der Medaille. Die Wenigsten wissen, dass selbst manche Ärzte und Pfleger an den Entnahmekrankenhäusern wenig über die Organspende wissen. Denn Organspende ist weder obligatorischer Bestandteil des Medizinstudiums noch der Pflegeausbildung. Mit Mitteln der Baden-Württemberg Stiftung konnten bereits die Transplantationsbeauftragten in einem mehrtägigen Seminar für ihre wichtige Aufgabe geschult werden. Nun wird mit neuen Stiftungsmitteln die Schulung auf die Intensivteams ausgeweitet.

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) erarbeitet gerade das Konzept dafür. „Die baden-württembergischen Transplantationsbeauftragten sind bestens qualifiziert. Nun gilt es, mit Hilfe der Fortbildung auch das weitere Klinikpersonal für die Organspende zu sensibilisieren. Denn die Fälle, in denen eine Organspende nach einem irreversiblen Hirnfunktionsausfall, dem so genannten Hirntod, in Frage kommt, sind für viele Kliniken eher selten. Dadurch wird nicht immer an die Möglichkeit einer Organspende gedacht. Unser Ziel ist, das Thema im Klinikalltag präsenter zu machen und das Erkennen möglicher Spender zu unterstützen“, berichtet Dr. Christina Schleicher, Geschäftsführende Ärztin der DSO Region Baden-Württemberg.

Sensibilisierungskampagne startet nächstes Jahr

Die Sensibilisierungskampagne an den Entnahmekrankenhäusern im Land soll nächstes Jahr starten. Geplant ist ein modulares, auf die jeweilige Klinik individuell anpassbares, hochwertiges Angebot.

Baden-Württemberg hat 120 sogenannte Entnahmekrankenhäuser – darunter versteht man Krankenhäuser mit Intensivbettenstation. Nur diese kommen für eine Organspende in Frage. Entnahmekrankenhäuser sind gesetzlich verpflichtet, einen Transplantationsbeauftragten für die Koordinierung dieser Aufgabe zu bestellen und im erforderlichen Umfang freizustellen. Die Schulung der Intensivteams ist auf die nächsten fünf Jahre angelegt.

Mit 14 ist man bereits alt genug, um die Organspende in einem Organspende-Ausweis abzulehnen. Mit 16 ist man alt genug, um der Organspende zuzustimmen. Zu alt für eine Organspende ist man nie. Die Entscheidung kann jederzeit neu überdacht, ausgeweitet, eingeschränkt oder revidiert werden. Das Bündnis Organspende Baden-Württemberg leistet dabei Hilfe durch sachliche Information und ergebnisoffene Aufklärung auf Märkten, Messen, in Betrieben, an Schulen.

Bündnis Organspende Baden-Württemberg

Sozialministerium: Organspende

Weitere Meldungen

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
Pflege

Land investiert 1,6 Millionen Euro in Televisiten

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
Bildung

Land fördert innovative Inklusions-Projekte in der Lehrerbildung

Jugendliche halten ein Banner mit der Aufschrift «Ehrenamt» in den Händen.
Bürgerengagement

Sozialministerium fördert 27 Ehrenamtsprojekte

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Medizinwirtschaft

Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung

Bei dem Bild handelt es sich um einen Screenshot der Startseite von kinderschutz-bw.de, einer Initiative des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration. Es zeigt einen kleinen Jungen, der mit einem Holzflugzeug spielt.
Kinderschutz

Webplattform Kinderschutz für Baden-Württemberg gestartet

Forum Raumentwicklung
Raumentwicklung

Neue Veranstaltungsreihe zur sys­tematischen Raumbeobachtung

Eine ältere Dame lernt die Bedienung eines Computers.
Ländlicher Raum

Land fördert digitale Teilhabe im Alter mit „Klick & Klar“

Eine Pflegekraft hilft einer alten Frau beim Trinken aus einem Becher in einem Seniorenheim (Bild: Patrick Pleul / dpa)
Sozialversicherung

Land fordert Steuerfinan­zierung versicherungsfremder Leistungen

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. Dezember 2025

Häuser in Stuttgart werden von der Morgensonne beschienen. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Wohnen

Mietpreisbremse wird bis Ende 2026 verlängert

Eine Gruppe von Menschen fährt Achterbahn in einem Erlebnispark.
Familie

Landesfamilienpass 2026 ab sofort erhältlich

Ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift „Frohe Weihnacht“ hängt auf einem Weihnachtsmarkt (Bild: © dpa).
Verbraucherschutz

Weihnachtsgebäck und Kosmetik auf dem Prüfstand