Artenschutz

Luchs im Nordschwarzwald liefert weiterhin Daten für Wildtiermonitoring

Lesezeit: 2 Minuten
  • Teilen
  •  
Luchs

Der Luchs „Toni“ im Nordschwarzwald ist wieder besendert und liefert weiterhin Daten für das Wildtiermonitoring. Damit hat das Land erneut bewiesen, dass das Monitoring auch bei zurückgezogen lebenden Tieren wie dem Luchs leistungsfähig funktioniert.

„Luchse führen ein sehr heimliches Leben. Deshalb freut es mich, dass die Extern: Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) (Öffnet in neuem Fenster) das Tier erneut einfangen konnte und ‚Toni‘ weiterhin wertvolle Daten über sein Leben und seine täglichen Streifzüge liefern kann“, sagte Forstminister Peter Hauk. Gelingen konnte der Fang mit Unterstützung durch den örtlichen Wildtierbeauftragten und die örtliche Jägerschaft. „Die gute Zusammenarbeit der Beteiligten zeigt, dass Forschung, Wildtierbeauftragte und die Jäger gemeinsam Verantwortung übernommen haben“, betonte Hauk.

Das Team der FVA in Freiburg hat den unter der wissenschaftlichen Bezeichnung B3001 geführten Luchs „Toni“ eingefangen und mit einem neuen Senderhalsband ausgestattet. Das Tier erfreut sich bester Gesundheit und hat im Vergleich zum ersten Fang an Gewicht zugelegt. Er wird nun weitere zwei Jahre wertvolle Daten über die Raumnutzung und die von ihm erbeuteten Wildtiere im Nordschwarzwald liefern.

Monitoring ermöglicht weitere Erkenntnisse zu Luchsen

Im Gegensatz zum besenderten Luchs im Oberen Donautal lebt „Toni“ in einem Gebiet, in dem neben seiner Hauptbeuteart Reh auch Rotwild als potentielle Beute vorkommt. Zudem befindet sich das bisher ermittelte Territorium des Luchses in unmittelbarer Nähe zum dort territorialen Wolf GW852m.

„Projekte wie das von der FVA seit 2004 durchgeführte Extern: Luchsmonitoring (Öffnet in neuem Fenster) sind unverzichtbar, um weitere Erkenntnisse zu dieser faszinierenden Wildtierart zu gewinnen“, sagte Minister Hauk. Die Daten des alten Senders werden nun von der FVA ausgewertet und geben Aufschluss über das Raumverhalten und die Nahrungswahl im Nordschwarzwald.

Luchs „Toni“ wurde das erste Mal im Oktober 2019 im Nordschwarzwald nachgewiesen. In Zusammenarbeit mit Extern: KORA (Öffnet in neuem Fenster), der staatlichen Organisation für Raubtierökologie und Wildtiermanagement, konnte das Schweizer Jura als Herkunftsregion identifiziert werden.

Luchse haben ganzjährige Schonzeit

Als Wildtierart, die dem Schutzmanagement des Extern: Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes (Öffnet in neuem Fenster) zugeordnet ist, dürfen sie nicht bejagt werden und haben deshalb ganzjährige Schonzeit. In Baden-Württemberg unterliegt dementsprechend die Zuständigkeit für Luchse beim Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR).

Seit 2004 ist die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) mit dem landesweiten Monitoring des Luchses beauftragt. Der erste eindeutige und dokumentierte Beleg für die Anwesenheit des Luchses in Baden-Württemberg, seit seiner Ausrottung, stammt aus dem Jahr 1988 durch ein auf der Autobahn 5 bei Freiburg überfahrenes Tier. Seit 2004 konnte die FVA bisher 14 verschiedene, männliche Tiere in Baden-Württemberg nachweisen. Die Luchse kommen überwiegend aus den angrenzenden Vorkommen im Schweizer Jura.

Die FVA bittet darum, Luchshinweise möglichst rasch unter der Telefonnummer 0761 4018 274 oder per E-Mail an E-Mail: info@wildtiermonitoring.de zu melden. Plausible Hinweise werden entsprechend ihrer Nachweissicherheit in eine der Extern: drei SCALP-Kategorien (C1, C2 und C3) (Öffnet in neuem Fenster) eingestuft.

Download: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Wildtierbericht 2018 (PDF) (Öffnet in neuem Fenster)

Extern: Wildtiere in Baden-Württemberg (Öffnet in neuem Fenster)

Weitere Meldungen

Staatssekretärin Elke Zimmer übergibt den Straßenwärter-Auszubildenden der Straßenmeisterei Ellwangen Maximilian Klos und Noah Wagner die Gewinnerplakette „Straßenoase“. Dabei sind Kreiskämmerer Karl Kurz und Landrat Joachim Bläse.
Straßenoasen

Wettbewerb „Straßenoasen“ startet in eine neue Runde

Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk MdL. (Bild: KD Busch)
Ländlicher Raum

Hauk besucht Ländlichen Raum

Das Logo von Invest BW
Innovation

Zukunftsthemen im Fokus des zweiten Invest BW Förderaufrufs

Besucher der Gamescom erleben mit VR-Brillen die virtuelle Realität.
Wirtschaft

Kreativwirtschaft weiterhin Inno­vations- und Wachstumsmotor

Junganlage im Weinberg
Flurneuordnung

Land unterstützt Rebflurneuord­nung in Rauenberg und Dielheim

Pferde
Tierschutz

Ansteckende Blutarmut bei Pferd im Landkreis Tübingen bestätigt

Ein Regiobus unterwegs auf einer Landstraße.
Öffentlicher Nahverkehr

Zehn Jahre Regiobus-Förderung des Landes

Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax)
Artenmanagement

Asiatische Hornisse breitet sich weiter aus

Ein Thermometer zeigt fast 36 Grad Celsius an.
Tierschutz

Hitzeschutz für Mensch und Tier

Mischwald
Forst

Klimawandel und die Folgen für unsere Wälder

Mudau - Scheidental
Flurneuordung

Flurneuordnungen in Adelsheim und Mudau-Reisenbach

Kuhstall
Landwirtschaft

Hauk informiert sich über Verpflegungskonzepte und Heumilchprodukte

Luchs (Foto: © dpa)
Forst

Luchs-Monitoring in Baden-Württemberg

Ein Hausarzt misst den Blutdruck einer Patientin (Bild: © dpa).
Ländlicher Raum

HÄPPI verbessert Gesundheits­versorgung im Ländlichen Raum

ILLUSTRATION - Auf einer Computertastatur liegen Kreditkarten.
Verbraucherschutz

Warnung vor falscher Zentralbehörde für Finanzkontrolle