Kultur

Land unterstützt Museen beim Einsatz digitaler Medien

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Eine Mitarbeiterin der Kunsthalle Mannheim steht im Atrium vor der digitalen Monitor-Wand „Collection Wall“ und betrachtet ein Kunstwerk. Auf dem Touchscreen können Besucher interaktiv einen Blick in die Sammlung und auch ins sonst verborgene Depot werfen (Bild: picture-alliance/Uwe Anspach/dpa).

Mit jeweils 40.000 Euro fördert das Wissenschaftsministerium vier nichtstaatliche Museen im Ländlichen Raum. Die Museen sollen Inhalte und Wissen über neue Kanäle und neue Formate vermitteln und damit neue Publikumsgruppen gewinnen. Gemeinsam mit der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg entwickeln die Museen ein individuelles, strategisch passgenaues Projekt.

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert vier nichtstaatliche Museen über das Sonderprogramm „Digitaler Wandel an nichtstaatlichen Museen im ländlichen Raum“: das Hans-Thoma-Kunstmuseum in Bernau, das Museum Haus Löwenberg Gengenbach, das Franziskanermuseum Villingen-Schwenningen und das Erwin Hymer Museum in Bad Waldsee. Die Museen erhalten mit der Programmförderung und -begleitung ein individuelles Coaching durch die MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, das heute in Stuttgart startet. Die Förderhöchstsumme beträgt jeweils 40.000 Euro pro Museum.

„Wir möchten die Museen unterstützen, die großen Chancen zu ergreifen, ihre Inhalte und ihr Wissen über neue Kanäle und neue Formate zu vermitteln und damit neue Publikumsgruppen zu gewinnen“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski. „Der Zugang zu Kultur lässt sich durch den Einsatz digitaler Medien auf sehr spannende Weise erweitern, es werden neue Partizipations- und Erlebnismöglichkeiten eröffnet und Bildungsinhalte gänzlich neu vermittelt. Wir ermutigen unsere Museen, die Gestaltungsaufgabe anzunehmen und Kommunikationspraktiken neu zu denken. Ich bin überzeugt: Junge und medienaffine Zielgruppen werden dies dankbar annehmen“, so Olschowski weiter.

Schwerpunkt auf digitalen Wandel und die Vermittlungsarbeit

Das achtmonatige Coaching der Museen führt die MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg durch. Dabei wird mit jedem der vier Museen ein individuelles, strategisch passgenaues Projekt entwickelt, das den Schwerpunkt auf den digitalen Wandel und die Vermittlungsarbeit legt. In der zweiten Stufe setzen die Museen dann die im Coaching erarbeitete Projektidee um und erhalten dazu Gelder aus dem Innovationsfonds Kunst.

„Das Coaching umfasst ein an den Museen ausgerichtetes Programm mit Vor-Ort-Terminen und Online-Seminaren zur Unterstützung der Projektentwicklung“, erklärte Beate Lex, Unitleiterin bei der MFG Baden-Württemberg, in deren Abteilung der Bereich Digitale Kultur verortet ist. „Ziel des Coachings ist es, die Museen dabei zu unterstützen, ein jeweils zu ihnen passendes Pilotprojekt zu konzipieren und zu planen. Das Projekt soll im Anschluss erfolgreich umgesetzt werden und strategische Weichen für den nachhaltigen Einsatz digitaler Medien in der Vermittlung stellen“. 

Innovationsfonds Kunst

Die Sonderausschreibung „Digitalisierung an nichtstaatlichen Museen im ländlichen Raum“ fand im Rahmen des Innovationsfonds Kunst statt. Die Auswahl traf eine Jury, der Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, der MFG Baden-Württemberg, der Landesstelle für Museumsbetreuung und der Kunsthalle Karlsruhe angehörten.

Gefördert werden vier Modellprojekte an vier Museen. Die Förderhöchstsumme beträgt jeweils 40.000 Euro, die Mindestfördersumme 25.000 Euro. Eine Eigenbeteiligung ist erforderlich. Das Finanzierungsverhältnis beträgt 90:10 (Land: Eigen-oder Drittmittel).

Die Ergebnisse des Programms sollen bei einer Veranstaltung öffentlich vorgestellt werden, um auch anderen Museen Impulse für die nachhaltige Entwicklung eigener digitaler Angebote zu geben.

Digitalisierungsstrategie digital@bw

Die Digitalisierung ist ein zentraler Arbeitsschwerpunkt der Landesregierung. Dazu hat sie eine Investitionsoffensive in Höhe von rund einer Milliarde Euro in dieser Wahlperiode gestartet. Rund die Hälfte davon fließt in den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Mit „digital@bw“ wurde im Sommer 2017 die erste, landesweite und ressortübergreifende Digitalisierungsstrategie vorgestellt. In den kommenden zwei Jahren werden dazu über 70 Projekte mit einem Volumen von über 300 Millionen Euro umgesetzt, um Baden-Württemberg zur Leitregion des Digitalen Wandels in Europa zu machen. Das Digitalisierungsministerium koordiniert die Vorhaben.

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert mit dem Programm „Digitale Wege ins Museum“ die Museen des Landes dabei, digitale Projekte umzusetzen. Dafür werden rund 3,8 Millionen Euro bereitgestellt um Bildungs- und Vermittlungsprojekte in allen Kunstsparten sowie Ausbildung und Forschung zum Lernen und Produzieren mit digitalen Medien zu fördern.

Meldung: Museumsführer App für Baden-WürttembergMeldung: Über drei Millionen Euro für neue digitale Wege ins Museum

Digitalisierungsstrategie

digital@bw

Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg: Museen im Wandel

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Das Völkerkundemuseum Linden-Museum in Stuttgart. (Bild: picture alliance/Sina Schuldt/dpa)
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