Gewaltprävention

Land fördert innovative Projekte gegen häusliche und sexuelle Gewalt

Gegen Gewalt an Frauen. (Bild: Sozialministerium Baden-Württemberg)

Mit 1,4 Millionen Euro und einem neuen Förderkonzept unterstützt die Landesregierung die Beratung von Gewalt betroffener Frauen und ihrer Kinder. Um Hilfe auch dort zu ermöglichen, wo es bisher keine Beratungsstellen gibt oder wo der Beratungsbedarf deutlich angestiegen ist, wird das Land das Angebot ausbauen.

Der Landesregierung ist es während der Corona-Pandemie sehr wichtig, die bestehende Beratungsstruktur im Land zu stabilisieren und gleichzeitig das Angebot für Hilfesuchende noch zu erweitern. Unter strenger Berücksichtigung der Abstands- und Hygieneregelungen vor Ort werden Betroffene von häuslicher oder sexueller Gewalt weiterhin qualifiziert beraten. Um Hilfe auch dort zu ermöglichen, wo es bisher keine Beratungsstellen gibt oder wo der Beratungsbedarf deutlich angestiegen ist, wird das Land das Angebot ausbauen. Die neu aufgelegte Förderlinie „Mobile Teams der Fachberatungsstellen gegen häusliche und sexuelle Gewalt sowie Prostitution und Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung während der Corona-Pandemie“ soll hier neue Impulse geben.

Beratung und Hilfe auch während der Pandemie ausbauen

„Um von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder zu unterstützen, wollen wir in der Pandemie neue Beratungsformate erproben und neue Kooperationen vor Ort ermöglichen“, sagte die Staatssekretärin im Sozialministerium, Bärbl Mielich. „Dass wir bereits in diesem Monat mit den meisten der 23 neuen Beratungsprojekte starten, zeigt, dass das Land unter Hochdruck daran arbeitet, die Beratung auch und gerade in der Pandemie sicherzustellen. Ich freue mich besonders über die vielen Anträge mit innovativen Ansätzen wie etwa der Nutzung neuer Außenstellen oder Beratung, die in Räumlichkeiten von Landratsämtern und Gemeindehäusern zur besseren Einhaltung des Abstandsgebotes stattfindet“, so Mielich weiter.

Neue Beratungsstellen zu gründen und zu etablieren in Regionen, die bisher weder über einen Runden Tisch gegen Gewalt an Frauen noch über eine kommunale Ansprechperson verfügen, habe sich während der ersten Phase der Corona-Pandemie als schwer umsetzbar erwiesen. Daher habe sich das Land für einen neuen Ansatz entschieden: „Wir wollen ein deutliches Zeichen gegen Gewalt und zum Schutz der Schwachen in unserer Gesellschaft setzen. Die Arbeit von mobilen Teams kann beispielsweise Beratung im Freien, Walk and Talk, in Außenstellen in Form von angemieteten Räumlichkeiten oder im mobilen Kleinbus bedeuten. Die Träger vor Ort wissen selbst ganz genau, wie Beratung auch in der Corona-Pandemie sichergestellt werden kann. Mit unserem neuen Förderkonzept unterstützen wir niedrigschwellig und schnell die Beratung Hilfesuchender in ganz Baden-Württemberg mit rund 1,4 Millionen Euro. Die Erprobung von neuen Formaten und neuen Kooperationen wird die Beratungslandschaft wesentlich voranbringen“, betonte Mielich.

Zugang zu Unterstützungsangeboten erleichtern

Die Spanne der Projektideen und Träger ist weit und regional ausgewogen. Neben den Fachberatungsstellen gegen häusliche und sexuelle Gewalt sind auch die Fachberatungsstellen für Menschen in der Prostitution im Besonderen von der Corona-Pandemie betroffen und haben daher Förderanträge für innovative Projekte eingereicht. Diese berichten über einen massiven Zulauf von bisher nicht erreichten Frauen, die in existenzielle Not und Abhängigkeiten geraten sind. Die Prostituierten richten neben den Fragen der Existenzsicherung vor allem Fragen zur infektiologischen Übertragbarkeit des Coronavirus an die Fachberatungsstellen.

„Gewalt gegen Frauen und Kinder muss zu jeder Zeit und überall begegnet werden können. Die neuen Projekte bieten zusätzliche Anlaufstellen und erweitern das bisherige Angebot, damit Betroffene noch leichter den Zugang zu Beratung und Unterstützung finden und den Gewaltkreislauf durchbrechen können“, so Staatssekretärin Bärbl Mielich abschließend.

Zahlreiche Beratungsstellen im Land

In Baden-Württemberg gibt es ein ausdifferenziertes Frauenhilfe- und Unterstützungssystem mit 43 Frauen- und Kinderschutzhäusern und 164 Fachberatungsstellen zur häuslichen oder sexuellen Gewalt sowie Interventionsstellen bei häuslicher Gewalt. Eine Übersicht aller Anlaufstellen ist auf der Sozialministerium zu finden. Anfragen nach Schutzplätzen sind an die regional verteilten und anonymen Frauen- und Kinderschutzhäuser zu richten.

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist unter der Rufnummer 08000 116 016 rund um die Uhr und in 17 Sprachen erreichbar, um Betroffene anonym und kostenlos zu beraten. Auch die Gebärdendolmetschung ist problemlos möglich. Die Beratung läuft über Telefon, E-Mail oder im Chat. Das Hilfetelefon verfügt über eine Übersicht aller Frauen- und Kinderschutzhäuser sowie Beratungsstellen in Baden-Württemberg und kann bei der Suche nach einem passenden Angebot unterstützen. An das Hilfetelefon können sich sowohl Betroffene als auch Fachleute oder Personen wenden, die nicht unmittelbar selbst betroffen sind, aber Unterstützung oder Hilfe beim Bekanntwerden von Gewalt benötigen.

Bundesweites Beratungsangebot für Frauen: Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“

Sozialministerium: Hilfs- und Schutzangebote für von Gewalt betroffene Frauen

Projektstart am 1. November 2020

Träger: Bereich:
Frauen helfen Frauen, Ortenau e.V. Gewalt gegen Frauen und Zwangsverheiratung
Kreisdiakonieverband, Landkreis Esslingen Prostitution
Frauen helfen Frauen e.V. Frauenberatungsstelle Ulm Sexuelle Gewalt
Arkade e. V. Friedrichshafen, Bodenseekreis Prostitution
Frauen- und Kinderschutzhaus, Freiburg Häusliche Gewalt
Aidshilfe Pforzheim e.V. Beratungsstelle Aspasia Calw Prostitution, Menschenhandel
Vielfalt Intergation jetzt! (VIJ) e.v. im Fraueninformationszentrum (FIZ), Stuttgart Menschenhandel

Projektstart am 1. Dezember 2020

Träger: Bereich:
Diakonie Freiburg, Freiburg Freija Menschenhandel
Albert-Schweitzer-Kinderdorf Waldenburg Hohenlohekreis Häusliche Gewalt
Frauenhaus Tuttlingen e.V. Häusliche Gewalt
Diakonisches Werk Karlsruhe Prostitution
Brennessel e.V., Ravensburg Sexuelle Gewalt

Projektstart am 1. Januar 2021

Träger: Bereich:
Frauenberatungsstelle Lörrach e.V. Häusliche Gewalt
Diakonisches Werk für den Stadt-und Landkreis Heilbronn, Kreisdiakonieverband, Fachberatungsstelle des FKH Häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder
Frauen- und Kinderschutzhaus Singen Häusliche Gewalt
Caritas Ulm-Alb-Donau Häusliche Gewalt
Frauen- und Kinderschutzhaus Waldshut Gewalt gegen Frauen und Mädchen
Caritasverband für das Dekanat Sigmaringen-Meßkirch e.V. Häusliche Gewalt/ Sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen
Aidshilfe Pforzheim / Beratungsstelle Aspasia, Enzkreis Prostitution
Diakonie Freiburg, Freiburg Pink Prostitution
Arkade e. V. Friedrichshafen / Ravensburg Prostitution
Frauenhorizonte Freiburg Sexuelle Gewalt
Diakonisches Werk für den Stadt-und Landkreis Heilbronn, Kreisdiakonieverband, Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel Menschenhandel/ Prostitution
Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 28. November 2023

Kabinettsausschuss „Entschlossen gegen Hass und Hetze“
  • Innere Sicherheit

Für die Sicherheit jüdischen Lebens und gegen Antisemitismus

Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern können künftig durch Abtrennung von Verkaufsflächen in begrenztem Umfang öffnen. (Bild: picture alliance/Marijan Murat/dpa)
  • Wirtschaft

Land fördert Intensivberatungen im Einzelhandel

  • Digitalisierung

Digital Hub Schwarzwald-Baar-Heuberg gefördert

Arbeitsmarktpolitische Reise
  • Arbeitsmarkt

Hoffmeister-Kraut auf arbeitsmarktpolitischer Reise

Saal mit Teilehmern der Demokratiekonferenz 2023
  • Bürgerbeteiligung

Demokratiekonferenz 2023 in Reutlingen

Zukunft Altbau Logo
  • Energieeffizienz

25. Jubiläum des Herbstforums Altbau

NCT Forschung
  • Wissenschaft

Nationales Centrum für Tumorerkrankungen erweitert

Gruppenfoto zur 142. Bauministerkonferenz in Baden-Baden. Erste Reihe v.l.: Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen des Landes Baden-Württemberg, Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, und Karen Pein, Senatorin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen der Freien und Hansestadt Hamburg. Zweite Reihe v.l.: Christian Bernreiter, Staatsminister im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, Dr. Sabine Sütterlin-Waack, Ministerin für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport des Landes Schleswig-Holstein, Susanna Karawanskij, Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft des Freistaats Thüringen, Özlem Ünsal, Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung der Freien Hansestadt Bremen, Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, und Felix Edlich, Abteilungsleiter im Ministerium für Finanzen Rheinland-Pfalz. Dritte Reihe v.l.: Christian Pegel, Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern, Christian Gaebler, Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen des Landes Berlin, Uwe Schüler, Staatssekretär Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg, Jens Deutschendorf, Staatssekretär für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen des Landes Hessen, Reinhold Jost, Minister für Inneres, Bauen und Sport des Saarlandes, Thomas Schmidt, Staatsminister für Regionalentwicklung Sachsen.
  • Bauministerkonferenz

Länder wollen das Schaffen von Wohnraum erleichtern

Symbolbild: Ländlicher Raum. (Bild: Elke Lehnert / Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz)
  • Ländlicher Raum

21. Auswahlrunde „Spitze auf dem Land!“ entschieden

Arzt und Kollegin aus Gewaltambulanz Stuttgart betrachten ein Röntgenbild eines zwei Monate alten Kindes.
  • Opferschutz

Gewaltambulanz Stuttgart eröffnet

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Ländlicher Raum

Förderprogramme zur Gemein­samen Agrarpolitik vorgestellt

Innenminister Thomas Strobl und Kultusministerin Theresa Schopper beim Präventiven Aktionstag
  • Sicherheit

Präventiver Aktionstag gegen sexualisierte Gewalt

Ministerin Nicole Razavi (rechts) und Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Klara Geywitz (Mitte) beim Festakt „75 Jahre Bauministerkonferenz“ im Kurhaus Baden-Baden.
  • Bauen

Bauministerkonferenz feiert 75. Jubiläum in Baden-Baden

Verleihung des Verkehrspräventionspreises
  • Verkehrssicherheit

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Gruppenfoto vor nebenan.de-Rollup: Katharina Roth, nebenan.de Stiftung, Rebekka Stutzman und René Richter vom Landessiegerprojekt Baden-Württemberg Gartenwerk!statt und Dr. Ute Leidig, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration.
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