Wärmeversorgung

Land fördert drei weitere Wärmenetze

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Arbeiter verlegen Rohre für ein Wärmenetz. (Foto: © dpa)

Mit insgesamt 750.000 Euro unterstützt das Land den Aus- und Neubau von drei Wärmenetzen in der Gemeinde Ispringen sowie den Städten Rheinstetten und Biberach. Die effizientere Wärmeerzeugung trägt zu den Klimazielen des Landes bei.

Den Aus- und Neubau von drei Wärmenetzen in Ispringen im Enzkreis, Rheinstetten-Mörsch im Landkreis Karlsruhe und Biberach fördert das Land mit insgesamt 750.000 Euro. Die Mittel stammen aus dem Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“, mit dem das Umweltministerium inzwischen über 100 Wärmenetze in Baden-Württemberg bezuschusst hat.

„Aktuell verursachen wir im Gebäudesektor immer noch zu viele Kohlenstoffdioxid(CO2)-Emissionen. Damit wir unsere Klimaziele im Land und im Bund erreichen, müssen wir unsere Wärme effizienter und soweit wie möglich auf Basis erneuerbarer Energien erzeugen. Dies unterstützen wir in Baden-Württemberg bereits seit dem Jahr 2016 mit einem eigenen Förderprogramm und haben inzwischen über 20 Millionen Euro an Fördermitteln ausgeschüttet“, sagte Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker am Mittwoch, 28. Juni 2023, in Stuttgart.

Ispringen im Enzkreis

Für ihr Wärmenetz „Energiequartier Mitte“ erhält die Gemeinde Ispringen im Enzkreis Fördermittel in Höhe von 250.000 Euro. Das neue Wärmenetz umfasst Leitungen mit einer Länge von 1.320 Meter und versorgt mit 50 Übergabestationen das Neubauprojekt „Soziale Ortskernentwicklung“ sowie andere private und öffentliche Liegenschaften im Ortskern.

Die Wärme erzeugt ein bivalentes Heizsystem bestehend aus mit zwei Holzpelletkesseln mit je 250 Kilowatt Leistung sowie einer Wärmepumpe mit 120 Kilowatt Leistung. Als Wärmequelle für die Wärmepumpe dienen Solarabsorber, die auf dem Dach des geplanten Neubaus installiert werden. Diese Absorber sind mit einer Photovoltaikanlage kombiniert, die einen Teil des Stroms für die Wärmepumpe liefert. In der Zukunft besteht die Möglichkeit diese Kapazitäten weiter zu erhöhen, so dass das Nahwärmenetz erweitert werden kann.

Rheinstetten-Mörsch im Landkreis Karlsruhe

Mit insgesamt 250.000 Euro unterstützt das Umweltministerium den Neubau eines Nahwärmenetzes in Rheinstetten-Mörsch im Landkreis Karlsruhe. Mit 1.380 Meter Länge und 43 Übergabestationen soll es Gebäude im Neubaugebiet „Bach West“ mit Wärme versorgen. Das Wärmenetz wird als sogenanntes Kaltwärmenetz betrieben. Den Wärmebedarf deckt im Sommer und in der Übergangszeit eine Luftwärmepumpe; im Winter ergänzt ein Blockheizkraftwerk (BHKW) die Wärmeerzeugung. Für Spitzenlasten steht zudem ein Gasbrennwertkessel bereit, der wie das BHKW mit Biomethan betrieben wird. Einen Teil des Stroms für die Wärmepumpe soll eine Photovoltaikanlage (Leistung 100 Kilowatt peak) erzeugen, die auf einer nahegelegenen und stillgelegten Deponiefläche installiert wird.

Stadt Biberach

Ein neues Nahwärmenetz für das Quartier Wolfental in der Stadt Biberach fördert das Land mit 250.000 Euro. Insgesamt soll das Wärmenetz mit einer Leitungslänge von 1.150 Metern und 15 Übergabestationen sieben große Wohnblöcke und acht kleinere Gebäude versorgen. Eine Hackschnitzelanlage mit 800 Kilowatt Leistung und ein Erdgas-Blockheizkraftwerk übernehmen die Wärmeerzeugung. Ein fossiler Heizkessel steht als Ausfallsicherung und Redundanz bereit. Durch entsprechende Regelungstechnik und Schulung der Installateure soll das Wärmenetz hydraulisch optimiert werden, so dass es mittlere Rücklauftemperaturen von maximal 45 Grad Celsius erreicht. Hydraulischen Abgleiche in den Gebäuden, Speicherladesystemen bei der Trinkwarmwasserbereitung und Fußbodenheizungen ermöglichen sogar Rücklauftemperaturen unter 15 Grad Celsius. Damit wird die Wärme besonders effizient genutzt.

Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“

Um den Aus- und Neubau energieeffizienter Wärmenetze weiter voranzubringen, hat das Land bereits im Jahr 2016 ein eigenes Förderprogramm aufgelegt. Damit werden Investitionen in Wärmenetze gefördert, die erneuerbare Energiequellen verwenden, industrielle Abwärme nutzen oder bei denen hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz kommt.

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Energieeffizienz

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