Suchthilfe

Land fördert digitale Projekte im Bereich Suchthilfe und -prävention

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Ein Mann tippt auf einer Tastatur eines Laptops.

Mit rund zwei Millionen Euro unterstützt das Land Baden-Württemberg die Digitalisierung im Bereich Suchthilfe und Suchtprävention. Das Geld fließt an zwölf Projekte, darunter ein Online-Trainingsprogramm für Kinder und Jugendliche.

Insgesamt zwölf Digital-Projekte im Bereich Suchthilfe und Suchtprävention erhalten eine Landesförderung von rund zwei Millionen Euro. Gefördert wird unter anderem ein Onlinetraining für Kinder und Jugendliche mit Computerspiel- und Internet-Sucht, aber auch eine Plattform, um die kommunalen Suchtbeauftragten im Land besser digital zu vernetzen. Zusätzlich wird eine Landeskoordinierungsstelle zur Digitalisierung der ambulanten Suchthilfe in Baden-Württemberg eingerichtet.

„Wir müssen die von einer Sucht betroffenen Menschen dort erreichen, wo sie sich aufhalten“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha. „Das ist nicht erst seit der Corona-Pandemie insbesondere der digitale Raum. Deshalb verlagern wir unsere Aktivitäten noch stärker dorthin. Besonders wichtig bei den geförderten Projekten ist, dass diese nach einer erfolgreichen Probezeit auch in die reguläre Versorgung übergehen können.“

Zwölf Projekte ausgewählt

Digitale Angebote ermöglichen einen einfachen Zugang zum Suchthilfesystem. Zudem schließen sie mögliche Angebotslücken im ländlichen Raum. Eine Landeskoordinierungsstelle zur Digitalisierung der ambulanten Suchthilfe der Landesstelle für Suchtfragen Baden-Württemberg soll außerdem die Umsetzung des sogenannten Extern: Onlinezugangsgesetzes (Öffnet in neuem Fenster) voranbringen. Bürgerinnen und Bürger erhalten dadurch über eine digitale Plattform erleichterten und kostenlosen Zugang zu kommunalen Suchthilfeangeboten. Die Kontaktaufnahme und der Beratungsprozess über Chat, Mail und Video gehen dabei mit Gesprächen vor Ort einher. Aus diesem Grund werden die Suchtberatungsstellen der Stadt- und Landkreise von Anfang an intensiv eingebunden.

Durch die Corona-Pandemie hat die unkontrollierte Nutzung des Internets bei einem Teil der jungen Menschen in Deutschland stark zugenommen und damit bereits bestehende Probleme verschärft. Junge Menschen mit Internet- und Computerspielsucht scheuen jedoch oft Hilfe in Anspruch zu nehmen und gelten als schwer erreichbar. Ziel des Projekts Onlinebrücke BW der Extern: Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Tübingen (Öffnet in neuem Fenster) ist es etwa, ein durch Künstliche Intelligenz gestütztes Online-Trainingsprogramm für Jugendliche und junge Erwachsene zu entwickeln, das sich an die individuellen Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer anpasst.

„Die ausgewählten Projekte stellen einen breiten Querschnitt des digitalen Innovationspotenzials in Baden-Württemberg dar“, so Minister Lucha. „Ich bin mir sicher, dass diese die Suchthilfe und -prävention weiter voranbringen und zukunftsfähig machen“.

Übersicht über alle geförderten Projekte

  1. Landeskoordination zur Digitalisierung der ambulanten Suchthilfe, Extern: Landesstelle für Suchtfragen (Öffnet in neuem Fenster)Extern: Liga der freien Wohlfahrtspflege BW (Öffnet in neuem Fenster) / 181.000 Euro
  2. Onlinebrücke BW: Ein digitales und individualisiertes Training für junge Menschen mit Internet- und Computerspielsucht, Universitätsklinikum Tübingen / Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie / 333.000 Euro
  3. Gesundheitsplattform Feelok 2.0, Extern: Baden-Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation (bwlv) (Öffnet in neuem Fenster) in Renchen / 289.000 Euro
  4. Online-Plattform zur digitalen Vernetzung der Kommunalen Suchtbeauftragten/Beauftragten für Suchtprophylaxe in Baden-Württemberg, Verein für Suchtprophylaxe Baden-Württemberg e. V. / 36.000 Euro
  5. exPEERience, Extern: Caritasverband für Stuttgart e. V. (Öffnet in neuem Fenster), Stuttgart / 188.000 Euro
  6. Digitaler Lerncampus Suchtprävention, Landesstelle für Suchtfragen – Liga der freien Wohlfahrtspflege BW / 156.000 Euro
  7. Prävention@home, Gesundheitsamt Enzkreis Pforzheim / 35.650,80 Euro
  8. Selbsthilfe 2.0, Extern: Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Öffnet in neuem Fenster), Stuttgart / 88.000 Euro
  9. PräRIE goes Instagram: Suchtprävention online, Stadt Freiburg, Kommunale Suchtbeauftragte / 45.000 Euro
  10. Social Media: Suchtprävention/Infotainment/Networking – Extern: Verein für Jugendhilfe (Öffnet in neuem Fenster) in Böblingen / 55.000 Euro
  11. Beratung nach Maß: Wirkfaktoren digitaler Beratung im Rahmen einer Evaluation des ISES! Onlinetraining für Eltern von jungen Menschen mit Internetsucht, Universitätsklinikum Tübingen / Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie / 126.000 Euro
  12. Sana: Die stille Sucht – ein anonymes und niederschwelliges Ausstiegsprogramm, Extern: Universitätsklinikum Tübingen / Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie, Sektion Suchtmedizin und Suchtforschung (Öffnet in neuem Fenster) / 290.000 Euro

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