Verbraucherschutz

Keine Lebensmittel tierischen Ursprungs ins Reisegepäck!

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Beamter des Zolls findet bei der Kontrolle am Stuttgarter Flughafen Fleisch im Gepäck eines Reisenden, der über Istanbul aus Äthiopien in Stuttgart angekommen ist. (Foto: © Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg)

Eine Informationskampagne am Stuttgarter Flughafen soll Reisende auf das Einschleppungsrisiko von Tierseuchen hinweisen. Lebensmittel tierischen Ursprungs können Tierseuchen und insbesondere die Afrikanische Schweinepest nach Deutschland bringen, warnte Landwirtschaftsminister Peter Hauk.

„Fleisch- und Wurstwaren sowie andere Lebensmittel tierischen Ursprungs gehören nicht ins Reisegepäck! Dadurch steigt das Risiko, dass Tierseuchen und insbesondere die Afrikanische Schweinepest, ASP nach Deutschland eingeschleppt werden. Bringen Sie daher bei Reisen aus dem Ausland, keine Lebensmittel mit, die von Tieren stammen“, appellierte Landwirtschaftsminister Peter Hauk an alle Urlauber, die in den anstehenden Sommerferien ins Ausland reisen.

Durch verschiedene Maßnahmen, wie Informationen am Flughafen, aber auch in Sozialen Medien und an Raststätten, werden die Reisenden über die Einschleppungsrisiken der ASP informiert.

„In beliebten Urlaubsländern der Deutschen gibt es nach wie vor Ausbrüche hochansteckender und verlustreicher Tierseuchen, die jedoch für Menschen ungefährlich sind. Dies sind beispielweise die Afrikanische Schweinepest, von der Haus- und Wildschweine betroffen sind, und die Maul- und Klauenseuche, die bei Klauentieren auftritt“, so Hauk. Das Virus der Afrikanischen Schweinepest sei sowohl in rohem Fleisch, als auch in gepökelten oder geräucherten Fleischwaren wie Schinken und Salami bis zu einem halben Jahr und länger überlebensfähig.

Lebensmittel, die von infizierten Haus- oder Wildschweinen stammen, könnten daher noch nach Monaten für heimische Schweine mit dem Virus ansteckend sein, wenn sie von diesen gefressen werden. Speisereste dürften daher auch niemals in der freien Natur entsorgt werden, sondern gehörten immer in die geschlossene Bio- oder Abfalltonne.

Afrikanische Schweinepest

Die Afrikanische Schweinepest wurde erstmals 2007 in Georgien festgestellt und tritt seit 2014 in den baltischen Staaten und in Polen auf. In der Ukraine, Weißrussland und Russland kommt die Seuche gehäuft vor und breitet sich von dort weiter aus. Derzeit wird die ASP vermehrt bei Hausschweinen in Rumänien festgestellt.

Es besteht die Gefahr, dass diese Tierseuche insbesondere über den Reiseverkehr in weitere Länder verschleppt wird. Eine Einschleppung der ASP nach Deutschland würde neben Erkrankungen und dem Tod betroffener Schweine schwere wirtschaftliche Folgen mit sich bringen. Kritisch wäre besonders eine ASP-Einschleppung in die heimische Wildschweinepopulation, da hier die Möglichkeiten der Seuchenbekämpfung begrenzt sind.

Lebensmittel von Schweinen als Ursache eines ASP-Ausbruchs

Das ASP-Virus wird direkt von infizierten Schweinen auf andere Schweine oder über größere Entfernungen durch Gegenstände und Lebensmittel übertragen, an denen das Virus anhaftet, wie zum Beispiel über Fleisch oder Wurst von infizierten Schweinen. Unter ungünstigen Bedingungen können unachtsam entsorgte Reste von virushaltigem Reiseproviant ausreichen, um die Seuche in die heimische Wildschweinepopulation einzuschleppen.
Essensreste sind daher generell so zu entsorgen, dass sie für Wildschweine nicht zugänglich sind. Für Haus- und auch für Wildschweine besteht ein Verbot der Verfütterung von Küchen- und Speiseabfällen.

Da das Virus über Monate ansteckungsfähig ist, kann es auch durch Trophäen, andere Gegenstände und Lebensmittel weiter verbreitet werden. Deshalb sollten Reisende, auch Jagdreisende und Transporteure sich besonders vorsichtig und verantwortungsvoll verhalten und konsequent die Hygienemaßregeln einhalten.

Flughafen Stuttgart

Weitere Meldungen

Baden-Württemberg, Seebach: Fichten und eine Buche stehen im Nationalpark Schwarzwald im Nebel.
Bundesrat

Hauk fordert Entlastung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe

Fischer fischen im Bodensee (Foto: dpa)
Artenschutz

Projekt zum Fischartenschutz und Kormoranmanagement startet

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ein frischer Radweg mit Bausstellenfahrzeugen, inmitten von landwirtschaftlicher Fläche.
Radverkehr

Neuer Rad- und Gehweg zwischen Tettnang-Büchel und Schwanden

Eine ältere Dame lernt die Bedienung eines Computers.
Ländlicher Raum

Land fördert digitale Teilhabe im Alter mit „Klick & Klar“

Kampagnenplakat "Energieholz aus den Wäldern Baden-Württembergs"
Forst

Neues Positionspapier unterstützt Holzenergie im Land

Landwirtschaft in Hohenlohe
Landwirtschaft

Landwirtschaftliche Förder- und Ausgleichszahlungen ausgezahlt

Ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift „Frohe Weihnacht“ hängt auf einem Weihnachtsmarkt (Bild: © dpa).
Verbraucherschutz

Weihnachtsgebäck und Kosmetik auf dem Prüfstand

Brücke an der Kessach
Flurneuordnung

Brücke über Kessach wird ersetzt

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
Ländlicher Raum

Land gibt 3,1 Millionen Euro zu EU-Förderprogramm LEADER

Ein Landwirt an einer automatischen Melkmaschine im Stall (Bild: © dpa).
Landwirtschaft

Hauk lädt zum Landwirtschafts­dialog über Erzeugerpreise

Weg im ländlichen Raum
Flurneuordnung

Ländliche Wege in zwölf Kommunen modernisiert

Ein Hauskaninchen wartet in seinem Stall in einem Gartengeschäft auf einen neuen Besitzer.
Tierschutz

Tierschutz in der Vorweihnachtszeit

Frisches Fleisch, darunter Rehkeule, Rehrücken und Wildschweingulasch liegen in der Auslage einer Metzgerei.
Forstwirtschaft

Festtage mit heimischen Wildbret genießen