Wirtschaft

Erste „Industriewoche Baden-Württemberg“ startet

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Zukunftsforum „Industrie in Baden-Württemberg“

Die erstmals stattfindende „Industriewoche Baden-Württemberg“ ist mit dem Zukunftsforum „Industrie in Baden-Württemberg“ gestartet. Im Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung standen die Herausforderungen und Chancen für den Industriestandort.

„Baden-Württemberg kann stolz sein auf seine Industrie. Denn die vielfach mittelständisch geprägten, innovativen Industrieunternehmen und deren Beschäftigte machen das Land erfolgreich und tragen entscheidend zu unserem Wohlstand bei“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut bei der Eröffnungsveranstaltung der erstmals stattfindenden „Industriewoche Baden-Württemberg“. Im Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung, dem Zukunftsforum „Industrie in Baden-Württemberg“ standen die Herausforderungen und Chancen für den Industriestandort.

Die Industrie mit all ihren Themen sichtbarer machen

Mit der Industriewoche Baden-Württemberg findet erstmals landesweit eine gebündelte Initiative statt, um zu zeigen, dass die Industrie in Baden-Württemberg stark und vielfältig sei und nahezu jeden Lebensbereich berühre, so die Ministerin. Die Aktionswoche solle die Bedeutung der Industrie stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung rücken, die Industrie mit all ihren Themen sichtbarer machen und die Akzeptanz der Industrie stärken.

Rund 1,5 Millionen Menschen seien in einem der Industrieunternehmen des Landes tätig, erläuterte die Ministerin. Damit gehe rund jeder vierte Erwerbstätige in Baden-Württemberg einer Beschäftigung in der Industrie nach. „Hinzu kommt der in Baden-Württemberg exzellente Industrie-Dienstleistungsverbund. Er trägt dazu bei, dass im Land etwa die Hälfte aller Arbeitsplätze unmittelbar oder mittelbar an der Industrie hängt“, so die Wirtschaftsministerin weiter.

Grundlegende technologische Trends, wie etwa Industrie 4.0, elektrische Antriebe oder autonomes Fahren, die Veränderung von Produktions- und Wertschöpfungsketten, neue Geschäftsmodelle und die Sicherung des Fachkräfteangebots, seien große Herausforderungen für die Industrieunternehmen im Land. In diesen Herausforderungen lägen aber auch große Chancen für Baden-Württemberg. Hoffmeister-Kraut: „Wir investieren in die Aus- und Weiterbildung, haben Vorreiterunternehmen im Bereich Industrie 4.0 und zahlreiche innovative Unternehmen im Land. Wir sind aber entschlossen, uns weiterhin anzustrengen, damit Baden-Württemberg seine industrielle Spitzenstellung auch in Zukunft hält.“ Dazu müssten das Fachkräfteangebot gesichert, die Digitalisierung der Industrie konsequent und dynamisch umgesetzt und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen – wie etwa die Einführung einer mittelstandsorientierten steuerlichen Forschungsförderung der Unternehmen – konsequent optimiert werden.

Innovationskraft in der Industrie im Land weiter stärken

Hinsichtlich der Diskussion über die Handelsbilanzüberschüsse Deutschlands, zu der auch die hohe Exportquote der baden-württembergischen Industrie beitrage, mahnte Hoffmeister-Kraut zur Besonnenheit. Die Diskussion dazu dürfe nicht eindimensional geführt werden. So müsse auch bedacht werden, dass Deutschland immer noch mehr Dienstleistungen importiere als exportiere, etwa im Reisesektor. Eine Stärkung des inländischen Wachstums insbesondere durch höhere Investitionen könne der Industrie in Baden-Württemberg mit ihrem starken Investitionsgütersektor zugutekommen. Insgesamt führe kein Weg daran vorbei, die Innovationskraft in der Industrie im Land weiter zu stärken. Denn die Positionierung im internationalen Innovationswettbewerb entscheide über wirtschaftlichen Erfolg und industrielle Arbeitsplätze in Baden-Württemberg.

Die Industriewoche Baden-Württemberg (IWO 2017) wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie e.V. (LVI), dem Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK), der Landesvereinigung baden-württembergischer Arbeitgeberverbände sowie der IG Metall Baden-Württemberg, IG Bergbau-Chemie-Energie und dem DGB Bezirk Baden-Württemberg durchgeführt. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut: „Die Industriewoche ist ein kraftvolles Signal der industriellen Stärke im Land und dass wir mit unserer Industrie auch in Zukunft ganz vorne in der Champions League mitspielen wollen.“

Stimmen aus dem Kreis der Partnerorganisationen

Der Präsident der Arbeitgeber Baden-Württemberg, Dr. Rainer Dulger sagte: „Nirgendwo in Deutschland ist die Industrie flächendeckend so stark vertreten wie in Baden-Württemberg. Sie ist der Garant dafür, dass unser Land fast überall an der Spitze steht, ob bei Beschäftigung, Einkommen, Exporten oder Patenten. Die Industriewoche ist eine hervorragende Gelegenheit um zu zeigen, wie spannend Industrie sein und welche individuellen Perspektiven sie den Menschen bieten kann – aber auch, um darauf hinzuweisen, welche Rahmenbedingungen wir benötigen, um anstehende Herausforderungen wie Digitalisierung und Strukturwandel zu bewältigen.“

Wolfgang Grenke, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) sagte: „Die Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg begrüßen es sehr, dass die gemeinsam veranstaltete Industriewoche die vielfältigen Facetten der Industrie öffentlich in den Mittelpunkt stellt. Sie wird einen Impuls geben, die Rahmenbedingungen für unsere Industrie weiter zu verbessern und den Kurs auf der Erfolgsspur fortzusetzen.“

Der Landesvorsitzender des DGB-Bezirk Baden-Württemberg Martin Kunzmann sagte: „In der Industrie in Baden-Württemberg arbeiten hoch qualifizierte, innovative und motivierte Beschäftigte, die auch in Zukunft ihr Wissen und ihre Erfahrung in die Gestaltung der Arbeitswelt einbringen wollen. Angesichts der anstehenden Herausforderungen von Digitalisierung, über Energie- und Verkehrswende bis hin zur Internationalisierung müssen die Beschäftigten sichere Perspektiven, gute Arbeitsbedingungen und echte Beteiligungsmöglichkeiten haben. Die Tradition der guten Sozialpartnerschaft in der Industrie in Baden-Württemberg, für die auch die Industriewoche 2017 steht, bietet dazu gute Voraussetzungen.“

Senator E.h. Wolfgang Wolf, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Landesverbands der Baden-Württembergischen Industrie e.V. (LVI) sagte: „Ein Zukunftsforum Industrie – das bringt eines sehr gut auf den Punkt: Die Zukunft unseres Standortes hängt ganz entscheidend von einer starken, innovati-ven, nach vorne gerichteten Industrie hier in Baden-Württemberg ab, einer In-dustrie, die Arbeitsplätze schafft und zu unserem Wohlstand beiträgt. Um das zu gewährleisten, benötigen wir industriefreundliche Rahmenbedingungen und ein gutes Miteinander mit den Bürgern des Landes.“

Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter IG Metall Baden-Württemberg sagte: „Der anstehende Wandel der Arbeitswelt durch Trends wie Digitalisierung, elektrische Antriebe oder autonomes Fahren lässt sich nur mit einer aktiven Industriepolitik bearbeiten. Diese hat zum Ziel, möglichst alle Unternehmen entlang der kompletten Wertschöpfungskette bei den Veränderungen mitzunehmen und ihre Beschäftigten einzubeziehen. Das Industrieland Baden-Württemberg steht für leistungsstarke und wettbewerbsfähige Unternehmen sowie für gute und sichere Arbeit – die Industriewoche bietet die perfekte Plattform, um diese Kompetenzen sichtbar zu machen.“

Industriewoche BW 2017: Veranstaltungskalender

Zukunftsforum „Industrie in Baden-Württemberg“ Programm (PDF)

Weitere Meldungen

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
Startup BW

Acht neue Unternehmen im Förderprogramm Start-up BW Pre-Seed

Frau mit KI Brille
Digitalisierung

Vielfältiges Beratungsangebot beim Metaverse-Kongress

Cover der 2. Staffel: SpätzlesPress - Der Baden-Württemberg-Podcast aus Berlin. Rechts die Illustration eine Löwen, der Kopfhörer im LÄND-Shape hat und vor sich ein Mikrofon, das an den Funkturm am Alexanderplatz in Berlin erinnert
Der Baden-Württemberg Podcast aus Berlin

SpätzlesPress #7: Wer ist „Wir”? Gemeinsam Gesellschaft gestalten

Ein Netzwerk-Kabelstecker leuchtet in der Netzwerkzentrale einer Firma zu Kontrollzwecken rot. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Digitalisierung

CyberSicherheitsCheck jetzt auch für Handwerkskammern

Delegationsreise Slowenien
Delegationsreise

Wirtschaftskooperation mit Slowenien

Europastaatssekretär Florian Hassler (rechts) und Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Patrick Rapp (links) bei der Übernahme der Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“ am 20. März 2023 in Lyon
Europa

„Vier Motoren für Europa“ sprechen sich für Freihandel aus

Start-up Idea Cup Bodensee
Start-up BW

LeafSync im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Vertreter aus Wirtschaft und Politik sitzen beim Spitzengespräch zu den US-Zöllen in einem barocken Saal an einer langen Tafel. sie sind im Gespräch und haben Mikrofone vor sich stehen.
Wirtschaft

Baden-Württemberg setzt auf Freihandel und ein starkes Europa

Logo Klimabündnis Baden-Württemberg
Klimaschutz

Klimabündnis wächst auf 64 Unternehmen

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 8. April 2025

Schaubild mit wesentlichen Zahlen zur Hochschulfinanzierungsvereinbarung III von 2026 bis 2030.
Hochschulen

Land sichert Finanzierung der Hochschulen bis 2030

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Energiewirtschaft

Einsparpotenzial beim klimaneu­tralen Umbau des Energiesystems

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 1. April 2025

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Fachkräfte

Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften startet

Justitia links neben zwei Paragraphen
Justiz

Justiz baut Angebot von Commercial Courts weiter aus