Schlösser und Gärten

Deutschordensmuseum wird vollständiger Teil der SSG

Residenzschloss Mergentheim

Das Deutschordensmuseum im Residenzschloss Mergentheim wird im Sommer vollständig Teil der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.

Die gemeinnützige Deutschordensmuseum Bad Mergentheim GmbH wird aufgelöst und vollständig in die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG) übergehen. Darauf haben sich die vier Gesellschafter Land, Kreis, Stadt und Verein geeinigt. Ziel ist es, das Bad Mergentheimer Deutschordens-Residenzschloss mit dem Museum als Herzstück langfristig stark aufzustellen.

Die Anbindung des Schlosses an die Staatlichen Schlösser und Gärten war bereits seit 2020 schrittweise vollzogen worden. Seitdem wird die einstige Deutschordens-Residenz der Kurstadt im Landes-Ensemble bedeutender Monumente mitvermarktet und die Geschäftsführung der Museums-GmbH lag zuletzt bereits bei SSG.

Eingliederung in die Staatlichen Schlösser und Gärten

Getragen wurde die 1991 gegründete GmbH bisher von vier Gesellschaftern: dem Land, dem Main-Tauber-Kreis, der Stadt Bad Mergentheim und dem Verein Deutschordensmuseum Bad Mergentheim. Im Vorfeld der Übernahme durch SSG veräußern Stadt, Kreis und Verein nun ihre sämtlichen Gesellschafteranteile zum symbolischen Preis von insgesamt einem Euro an das Land Baden-Württemberg. Die Gremien Kreis und Stadt haben dem inzwischen zugestimmt. Die Zustimmung des Vereins erfolgt voraussichtlich Anfang Juli. An den komplexen rechtlichen Aspekten der Eingliederung war im vergangenen Jahr intensiv gearbeitet worden. Unter anderem gab es Vor-Abstimmungen mit dem Regierungspräsidium Stuttgart.

Zukünftig werden die Geschäfte des Deutschordensmuseums nun über die bestehenden Strukturen der SSG, regional über die Schlossverwaltung Weikersheim, geführt. Über einen Beirat behalten Kreis, Stadt und Verein inhaltlichen Einfluss. Auch bekennen sich Kreis und Stadt zu ihrer bereits bis 2029 zugesagten finanziellen Unterstützung für die Museumsarbeit.

Mehr als 80.000 Besucher des Residenzschlosses im Jahr 2022

Finanzstaatssekretärin Gisela Splett erklärt: „Für das Deutschordensmuseum hat sich die SSG als ideale Partnerin erwiesen. Schon jetzt hat die Kooperation erste Früchte getragen: Die SSG konnte das Interesse der Besucherinnen und Besucher am Deutschordensmuseum und am Residenzschloss durch überregional erfolgreiche Bewerbung nochmals steigern – und dies unter schwierigen Pandemiebedingungen in den vergangenen Jahren.“ Im Jahr 2022 haben mehr als 80.000 Menschen das Residenzschloss besucht.

„Als Land sind wir uns der Verantwortung für unsere Monumente und deren Geschichte bewusst. Wir sind überzeugt davon, dass Museum und Schloss als Einheit gestärkt werden, wenn die SSG sie sowohl konzeptionell als auch organisatorisch betreut. So kann dieses einzigartige kulturhistorische Ensemble langfristig erhalten bleiben“, so Splett weiter.

Stärkung des Museumsstandortes Main-Tauber-Kreis

Landrat Christoph Schauder ergänzt für den Main-Tauber-Kreis: „Die Gesellschafter haben in den vergangenen Monaten intensive und gute Gespräche geführt, um eine finanziell tragfähige Lösung für das Museum zu finden und dessen Weiterentwicklung zu ermöglichen. Der Verkauf der Gesellschafteranteile zu einem symbolischen Euro an das Land Baden-Württemberg und die Eingliederung in die SSG stellen für alle Beteiligten die beste Lösung dar. Nachdem die SSG schon die Betriebsführung des Museums übernommen hat, macht sich das eingebrachte Know-How mit Blick auf die Ausstellungen bereits jetzt positiv bemerkbar. Somit kann es gelingen, das Deutschordensmuseum langfristig auf ein gesundes Fundament zu stellen und den Museumsstandort Main-Tauber-Kreis damit insgesamt zu stärken.“

Bad Mergentheims Oberbürgermeister Udo Glatthaar sieht mit der nun vorliegenden Vereinbarung einen jahrelangen Prozess am Ziel. „Die Aufnahme unseres Residenzschlosses des Deutschen Ordens in das Top-Ensemble des Landes war auch für mich persönlich immer ein wichtiges Anliegen und ich danke vor allem dem ehemaligen SSG-Geschäftsführer Michael Hörrmann, dass er unseren Weg mit großem Einsatz begleitet und mit vorangetrieben hat. Wir freuen uns nun auf die Zusammenarbeit mit seiner Nachfolgerin Patricia Alberth, die als gebürtige Bad Mergentheimerin die Stadt und ihre Geschichte gut kennt. Als Tourismusdestination profitieren wir vom überregionalen und internationalen Marketing durch SSG und geben unserem Deutschordensschloss den Stellenwert und die Sichtbarkeit, die es verdient.“

Dies sei bereits in den vergangenen Jahren deutlich geworden, zahle sich insbesondere jedoch in der Zukunft aus, wenn es um die zeitgemäße Aufwertung der Einrichtung gehe. Udo Glatthaar unterstreicht dabei auch: „Das Museum, das auf einzigartige Weise die Geschichte des Deutschen Ordens erlebbar macht, bleibt über den Beirat und die enge Zusammenarbeit vor Ort auch künftig regional stark eingebunden und verwurzelt.“ Dies sei mit Blick auf die mehr als 800-jährige Deutschordenstradition Bad Mergentheims für alle Beteiligten ein entscheidendes gemeinsames Anliegen.  

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg sind der mit Abstand größte kulturtouristische Anbieter in Baden-Württemberg. Aktuell betreuen sie 62 Monumente. 2022 besuchten knapp drei Millionen Gäste diese Kulturliegenschaften (im Vor-Corona-Jahr 2019 knapp 3,9 Millionen Gäste). Besonders zählen hierzu das Schloss Heidelberg mit rund 731.000 Besucherinnen und Besuchern, Schloss und Schlossgarten Schwetzingen (rund 617.000) und Schloss Ludwigsburg (rund 197.000). Schloss Weikersheim ist mit rund 66.000 Gästen ebenfalls ein Besuchermagnet.

Das Residenzschloss Mergentheim gehört bereits dem Land Baden-Württemberg, das für den baulichen Erhalt zuständig ist.

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